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Über die Datierung archaischer Inschriften spricht man sich im allgemeinen
nicht sehr gern aus? da die Unsicherheit noch allzu groß ist. Kirchhoff, Studien 4
1887 S. 83 setzte die ihm bekannten älteren parischen Inschriften sämmtlich ins
sechste Jahrhundert. Alle diese Inschriften verwenden schon das offene H. Man wird
also jedesfalls gern die Möglichkeit, wenn nicht die Wahrscheinlichkeit zugeben,
dass unser Stein schon dem siebenten Jahrhundert angehört und vielleicht bis in
die Zeit des Archilochos hinaufgerückt werden kann. Das Metrum ist ganz dem
Archilochos angemessen, vgl. die Tetrameter Fragm. 50 ff. bei Bergk PLG 4 II 396 ff.
Der große Dichter verehrte — obgleich mit Unglück — eine andere und wie
wir sagen würden höhere Aphrodite, so wenig der Name der Göttin in den
Bruchstücken seiner Poesie vorkommt; aber wir wissen jetzt, dass er in Paros
mit seiner Kunst nicht allein stand.
Berlin. F. HILLER v. GAERTRINGEN.
Inschriften aus Syme.
Durch die freundliche Vermittlung W. R. Patons wurde uns ein epigraphi-
sches Manuscript von Demosthenes Chaviaras zur Veröffentlichung über-
sandt. Die sechs Inschriften aus Syme, die es in Copien enthält, erweitern nicht
unwesentlich den Urkundenkreis der Insel. Abklatsche, zum Theil auch Photo-
graphien ermöglichten die Nachprüfung und wurden den folgenden Reproduc-
tionen zugrunde gelegt. Ein Vergleich mit den Copien von Chaviaras ergab, wie
verlässlich der um die Epigraphik seiner Heimat so verdiente Mann auch dies-
mal gelesen hat.
’Apyatat aopaww« OTtypacpat Travu O/Cyac aveupefl'eraat xaxd Sc.acpopoi)g xpovoog
eor;[j.oat£U'8'rjaav napoc otacpopwv. Taöxas oe Ttdaa? auAXeijag epSoxo 0 aocpög Fr.
Hiller de Gaertringen (IGIns III 1 ff. 1898). Kaxorav efxov avaxaXucpö'fj exepac
xeaaapes.
1. ’Era axfjXrj? eTUxupßtou ex papjjidpou ÜTOpeXavog, . xp7jat[xeuoua7js wg xtovog xfj?
dyi'ag xpaTxei^Tjs xoö vafaxou xfjs Ilavaycas Mupxapuibxcaaa;, xetpevou eixc ßouvoö ixpög oua|jidg
xfjg TxoXews SupTjg xxl ef? dixoaxaacv ijptaecae äpag arx’ auxfji;. 'H axTjXrj e^et nXdxog 0-30-
ndjog 0*26* ujio; Se 0-59 xoö pepoug, oaov cpatvexat öixep xö eoacpoj xoö ayc'ou ßTjjjiaxog.
Über die Datierung archaischer Inschriften spricht man sich im allgemeinen
nicht sehr gern aus? da die Unsicherheit noch allzu groß ist. Kirchhoff, Studien 4
1887 S. 83 setzte die ihm bekannten älteren parischen Inschriften sämmtlich ins
sechste Jahrhundert. Alle diese Inschriften verwenden schon das offene H. Man wird
also jedesfalls gern die Möglichkeit, wenn nicht die Wahrscheinlichkeit zugeben,
dass unser Stein schon dem siebenten Jahrhundert angehört und vielleicht bis in
die Zeit des Archilochos hinaufgerückt werden kann. Das Metrum ist ganz dem
Archilochos angemessen, vgl. die Tetrameter Fragm. 50 ff. bei Bergk PLG 4 II 396 ff.
Der große Dichter verehrte — obgleich mit Unglück — eine andere und wie
wir sagen würden höhere Aphrodite, so wenig der Name der Göttin in den
Bruchstücken seiner Poesie vorkommt; aber wir wissen jetzt, dass er in Paros
mit seiner Kunst nicht allein stand.
Berlin. F. HILLER v. GAERTRINGEN.
Inschriften aus Syme.
Durch die freundliche Vermittlung W. R. Patons wurde uns ein epigraphi-
sches Manuscript von Demosthenes Chaviaras zur Veröffentlichung über-
sandt. Die sechs Inschriften aus Syme, die es in Copien enthält, erweitern nicht
unwesentlich den Urkundenkreis der Insel. Abklatsche, zum Theil auch Photo-
graphien ermöglichten die Nachprüfung und wurden den folgenden Reproduc-
tionen zugrunde gelegt. Ein Vergleich mit den Copien von Chaviaras ergab, wie
verlässlich der um die Epigraphik seiner Heimat so verdiente Mann auch dies-
mal gelesen hat.
’Apyatat aopaww« OTtypacpat Travu O/Cyac aveupefl'eraat xaxd Sc.acpopoi)g xpovoog
eor;[j.oat£U'8'rjaav napoc otacpopwv. Taöxas oe Ttdaa? auAXeijag epSoxo 0 aocpög Fr.
Hiller de Gaertringen (IGIns III 1 ff. 1898). Kaxorav efxov avaxaXucpö'fj exepac
xeaaapes.
1. ’Era axfjXrj? eTUxupßtou ex papjjidpou ÜTOpeXavog, . xp7jat[xeuoua7js wg xtovog xfj?
dyi'ag xpaTxei^Tjs xoö vafaxou xfjs Ilavaycas Mupxapuibxcaaa;, xetpevou eixc ßouvoö ixpög oua|jidg
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