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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 17.1914

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Abramić, Mihovil: Archäologische Funde in Pettau
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https://doi.org/10.11588/diglit.33679#0274
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ιΐ9

Michael Abramic

I 20

Der Fabrikant, dessen Namensinitiale so oft auf
Pettauer Ziegeln sich findet, ist ungefähr auf die
Mitte des zweiten Jahrhunderts datiert dadurch, daß
auf einigen Stempeln neben den Anfangsbuchstaben
der tria nomina auch das Konsulat des Herodes
143 n. Chr. (Herodes Atticus) angeführt ist (vgl. C. III
4686 und v. Premerstein a. a. O. n. 13 Sp. 188).
Q,. S. P. war, wie ich demnächst zu zeigen hoffe,
einer der rührigsten Pettauer Ziegelfabrikanten; sein
Stempel findet sich auf Dachziegeln und imbrices, auf
Keilziegeln, auf größeren und kleineren Platten für
Heizungen usw.
Dachziegelfragment (0 032*" dick) mit unbestimm-



Kleinfunde.
Bronzegegenstände:
Amulett, bestehend aus fünf etwa wie
zu einem Blattgebilde angeordneten Phalli
und einem sechsten vorstehenden (Fig. 103);
das Ganze mit einer Öse versehen, samt
der Öse 0*033"* hoch^.
Amulett in Form einer Lunula mit
Öse, bloß mit zwei eingeritzten Strichel-
chen verziert, Durchm. 0*027"* (Fig. 103).
Krugdeckel in Form eines Efeublattes,
0*03"* breit. Zum Emporheben des Deckels
ist gegenüber dem Scharnier ein kleiner
Delphin angebracht (Fig. 104).

Fibeln (Fig. 103):
Eine Knieübel 0 033*** hoch, drei Exemplare
der sog. kräftig proülierten Fibeln, zwei Fibelfrag-
mente vom sog. Aucissa-Typus. Eine rautenförmige,
an den Enden mit kleinen Scheibchen verzierte



Brosche, 0 043***lang, ehemals mit eingelegtem Email-
muster (ähnlich dem im Jahreshefte XII Beiblatt
Sp. 94 abgebildeten Stück).
Fingerreifen, einige Fingerringe aus Bronze, darunter
ein Stück mit gläsernem Ringstein, etliche hübsch



8) Vgl- Kropatschek, Zwei römische Amulette
im Römisch-Germanischen Korrespondenzblatt II
1909 S. 24 und seine Dissertation, De amuletorum
apud antiquos usu, Greifswald 1907; ferner die
grundlegende Abhandlung O. Jahns, Über den Aber-
glauben des bösen Blicks bei den Alten (Berichte

der sächs. Gesellschaft der Wissenschaften, phil.-
histor. Klasse 1833 S. 98 ff.); Seligmann, Der böse
Blick II S. 19611. Über die Ableitung des Wortes
R. Wünsch in Glotta 11 S. 219 ff. und Skutsch ebenda
S. 398.
 
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