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Oldenberg, Hermann
Ṛgveda: textkritische und exegetische Noten (1): Erstes bis sechstes Buch — Berlin, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.33279#0200
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188

REBMANN OLDENBEKG

Zweites Mandala.

1, l a. Zur Not mit Hilfe von Ergänzungen erklärbar; zn dyubltih könnte
etwa Y, 16, 2; X, 3, 3; 7, 5 das Xötige anzeigen. Eker glaube ich doch, daß
das zweite tväm, wie bei der häufigen Wiederholung des Worts leicht gescbehen
konnte, überschiissig in den Text geraten ist. Ich vermutete 8BE. 46, 189
(hjithliia’ a stisuksänih; vielleicht mit noch geringerer Aenderung dyübhia äsa-
siiksänih. — nfnäm. Bergaigne Quar. h. 4 streicht unnötig den Akzent. —
2 (= X, 91, 10). Meines Erachtens agntd; ebenso X, 41, 3. Die Auffassung
als agnl-dh- (zu dJiä; Wackernagel Grr. 1, 82; 2, 98. 219) iiberzeugt mich nicht.
Wzl. idh ist gesichert fiir das in den jiingeren Yeden feststehende agnidh, zu dem
die Funkti.on dieses Priesters stimmt (meine ßel. des Yeda 389) und dem in
rgvediscker Zeit agnimindhä I, 162, 5 und ägnidhra II;, 36, 4 antworten; man
stelle die Kontinuität zwischen rgvedischem und jüngerem Opferritual in Bech-
nung. Weiter erwäge man, daß Komposita auf -dh- — dhä im Uebrigen fehlen.
Die Wurzelgestalt müßte aus den schwachen Kasus stammen, aber der Pv. hat
das Wort nur im Nom. Akk. sing. Endlich bemerke man, daß die Lesung agnid
liier (resp. X, 91, 10) einen metrischen Fehler entfernt, X, 41, 3 wenigstens das
Metrum bessert. Kommt das überlieferte i von samidh? Ueber ägnidhra s. zu
II, 36, 4. —- 4°. v. Bradke Dyäus Asura 53 vermutet, m. E. ohne Wahrschein-
lichkeit, daß die Fortsetzung des Kelativsatzes durch d verdrängt sei. Meine
einstige Yermutung SBE. 46, 190 yäsi sambhujam (ähnlicher Fehler YI, 71,6:
lcsäyasi herzustellen für ksäyasya) entbehrt doch speziellerer Anhaltspunkte.
samhhujam als 1. sg. Konj. Aor. (Grrassm.) scheint als aus der Ausdrucksweise
der Umgebung herausfallend nicht überzeugend; auch nicht die Ausführungen
von Wolff KZ. 40, 83. Eine Ellipse, etwa „zu dessen Grenuß [man strebt]“, ist
durchaus denkbar x). Ygl. die Ellipsen v. 9 ab. — 5. gnävo (Grrassmann; Bergaigne
Quar. h. 4; V. Henry Kevue critique 12. Jan. 1891, p. 23; H. 0. 8BE. 46, 190;
Brugmann Grrundr. 2 1 2, 465 A. 1) halte ich auch jetzt für wahrscheinlich. Yer-
mischung des -vant- und -ras-Stammes (vgl. Bartkolomae KZ. 29, 534 ff.; J. Schmidt
ebend. 26, 357) ist so, daß im Nom. sg. neutr. gnävah gleick gnävat wäre, wenig
glanblich; liegt dock von den Stämmen auf -väms-, -vas- Nom. Akk. neutr. auf
-vas nirgends im Kv. vor (Lanman 512), konnte also kaum ohne speziell unter-
stiitzende Momente (worin hätten die bestanden ?) die Form auf -vat verdrängen 2).
Und diese Yerdrängung hätte ein Kesultat bervorgebracht, das dem Yok. gnavah
I, 15, 3 — hier an einer Stelle, wo Yokativ besonders gnt paßt — zufällig gleich
wäre. Yielmehr scheint von diesem gnävah her, der einzigen nahestehenden Form

1) Den Vorstellungskreis scheint etwa clie Neheneinanderstellung von VIII, 19,36° und I,
51, l fl zu illustrieren.

2) Hier sei noch an die Stammbildungen auf -vas erinnert, die Whitney § 1173 b sammelt:
schwerlich hier lieranzuzielien.
 
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