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Oldenberg, Hermann
Ṛgveda: textkritische und exegetische Noten (1): Erstes bis sechstes Buch — Berlin, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.33279#0202
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II E K M A N N OLDENBERG

ist wenig wahrscheinlich x), nnd wie wäre der Akzentfehler entstanden? Das
Natürliche ist offenbar, in pcithö Gren. zn finden. Liegt ein sonst verschollenes
pätli- (— päthas ?) vor? Oder patlw (Böhtl., H. 0. SBE. 46, 196, Henry a. a. 0.
27; vgl. patliiräksi, pathiräksas) zn ändern? Das pä- kann anf päyüm, vielleicht
auch anf dem Anklang an pätliah beruhen. Nicht Yerlängerung aus pathö (Grassm.),
wie schon Lanman 470 bemerkt. — 6. An samdadasvan „erschöpft“ ist kein
Anstoß zu nehmen (vgl. Neisser BB. 19, 285). Agni wird abwechselnd hell
entflammt und schwächer; in beiden Zuständen soll er gnädig sein. — devävitaye
Grassm., Ludwig, Weber (Sitz.-Ber. Berl. Akad. 1901, 775), iiberflüssig und von
L. selbst später aufgegeben. — 7. Mehrfacli wird Adj. srütya mit väja verbunden.
Auch hier scheint, mit Dat. srütyai, die Vorstellung die gleiche: solchen väja,
daß man davon höre. Ganz ausgeschlossen ist übrigens Akk. pl. srütyäh nicht.
VIII, 96, 3 (auch X, 111, 3?) könnte auf solche Form deuten. Das Wort wäre
etwa neben pddyä zu stellen. — 9. pipäya (ZDMG. 55, 299). — manusä als Fem.
befremdet; man erwartet niänusi. Ausnahme von der Femininbildungsregel ist
aber denkbar, vgl. pärtMväscih V, 46, 7; sämanäm III, 30, 9, wenn Ableitung von
sämana (vgl. auch Whitney Ind. Verborum to the Av. 373). Weiter kann mänusä
Neutr. pl. sein: ,.die dem Menschen günstigen [Gnadenbeweisejh Die Konstruk-
tion von clMs pipäya . . . mänusä wäre dann nach Stellen wie II, 13, 1 pipyüsi
päycih, II, 34, 8 dhenür nä . . . pinvate . . . mahim isam, 35, 7 svadhäm plpäya u.
dgl. m. zu beurteilen. — isäni vermutlich Infinitiv. So ergibt sich bequemste
Ivonstruktion für satinam pururupam, denn das dazu anscheinend zu ergänzende
väjam ist, wenn ich recht sehe, kein genau zu clühänä sich schickendes Objekt.
Schwerlich ist auf Wzl. i zuriickzugehen. Gut paßt Wzl. is „antreiben“ (vgl.
prä väjam indur isyati IX, 35, 4) 1 2), auch is „suchen“. Liegt vom einen oder
andern is Infinitiv auf -äni vor (Bartholomae KZ. 41, 332)? Mir scheinen die
dafiir herangezogenen Formen taräni und räjäni keine feste Stütze zu bieten.
Es liegt nah in tciräni III, 11, 3 adjektivischen Nom. neutr. (vgl. taränih) zu
sehen; daß fiir röjäni X, 49,4 Neisser’s Annahme von Nom. sg. richtig sein
kann, gibt Bartholomae selbst a. a. 0. 330 A. 4 zu. Ist vielmehr isäni von is
im Geleise von nesäni saksäni etc. gebildet (Neisser BB. 20, 43), oder ist es durch
Haplologie aus *isisäni hervorgegangen (Wackernagel 1, 279)? Uebrigens liegen
neben Annahme solches Infinitivs anclre, freilich wohl hinter jener zurücktretencle
Möglichkeiten. So kann man an Subst. is-äni „Antrieb“ (Instrum.) clenken (so
BR., vgl. Lanman 381, zu schreiben -i? vgl. ZDMG. 60, 154 A. 2). Dies würde
in der Nähe von isanyäti isanyä isnäti (vgl. Bartholomae Stud. 2, 85) stehen, wie
saräni neben srnäti. is-äni wäre aucli als Aclj. „antreibend“ denkbar. Von diesem
könnte satinam pururupam abhängen (oder isäni Neutr. adverbiell?) Bei Annahme
des Substantivs wiirde man zwischen Abhängigkeit jener Worte^ von diesem

1) Diese Erwägung erschwert aucli die Annalime, daß päthds Doublette von päthas ist.

2) Yielleicht kein Zufall, daß nah bei diesem isdni v. 11 isäyanta steht, wie YI, 1, 8 preti-
sanim isäyantam. Die Yorstellungssphäre, um die es sicli handelt, scheint dadurch charakterisiert.
 
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