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HERMANN OLDENBERG
Zahlreiche Parallelstellen (siehe I, 68, 10; 69, 10; 72, 8; 113, 4; V, 45, 1; VI,
17, 6; 18, 5; 30, 5; 35, 5; 62, 11; VII, 2, 5; 9, 2; 79, 4; IX, 45, 3; 64, 3) weisen
darauf hin, daß v% mit clurah eng zusammengehört und die Vorstellung des Auf-
tuns der Tore enthält; diese Tore sind die, welche die Schätze des Geizigen
versehließen (man bemerke, daß hier arydh in eben der Rolle danebensteht, wie
panznam VII, 9, 2). Mir scheinen sich die Vorstellungen, daß Agni die Tore
öffnet oder aufstrahlt und daß er die Schätze herbeistrahlt, vermischt zu haben.
Etwa so nachzubilden: „Alle guten Tage, Schätze und Glanz des Geizigen: die
Tore auf (nämlich: sollst du strahlen), herbei sollst du sie ihm (dem Erommen)
strahlen“. Man vergleiche insonderheit VI, 30, 5; 35, 5, — 8. ghösi möchte ich
wegen VI, 5, 6 als „lauttönend“ verstehen. Anders u. a. Eay JAOS. 27, 406. —
h nicht nach 3,15 (devdväta) zu ändern (vgl. SBE. a. a. O. 334). — 9. dösävastar:
vgl. zu I, 1, 7. — 10. Einzige Stelle mit änusalt unmittelbar hinter Cäsur. An
allen iibrigen wird im Zeileneingang (4 Stellen) oder im Ausgang (29 Stellen) ä
verlangt. So verbietet sich wohl Vermutung anusak. — 12. Wohl nisddyä. —
Wohl pantu. — 13 = I, 147, 3, s. die Anmerkung dort. — 14. tuötäh. — satydtäte
Ludwig mit Unreckt, vgl. Whitney 1238 a. — 15. Die iiberlieferte Betonung
päln und Abhängigkeit des raksdsah von ddha (vgl. I, 76, 3; 79, 6; VIII, 23, 14;
X, 87, 23) zu beanstanden ist kein Grund. Dazu paßt der Sandhi -h p-.
5, 1. rödah denkbar, dock in keiner Weise gefordert. — 2. mdhya. —
5. anrtaQi): iiber den Akzent vgl. Knauer KZ. 27, 58. Ich nehme Bahuvrihi an.
Das liegt dann auch fiir asatyah (das. 43) nah. — In d ist Beziehung auf die
Hölle wohl allzu schnell nach Säy. und Andern auch von mir (SBE.; Rel. des
Vcda 539) und noch in letzter Zeit von Hopkins (TAPhA. 37, 100), Geldner (Rel.
Lesebuch 148), Boyer (JA. 1901, 2, 453) angenommen. Die leidlichste Art daran
festzukalten scheint etwa die Uebersetzung: „sie haben diese tiefe (d. h. in der
Tiefe befindliche) Fußspur erzeugt“: wie Visnu sein paramdm paddm droben,
bringen diese Uebeltäter ihr paddm in der Hölle hervor. Bedenken erregt zu-
nächst, daß nicht gesagt ist ajanantä, das Gebräuchliche und metrisch Bessere.
Dem ließe sich freilich durch Annakme der 2. pl. act. (die Bösen wären angeredet)
statt der 3. pl. med. Rechnung tragen. Weiter aber ist flir gabhlrdm durchaus die
wahrscheinliche Uebersetzung „tief“ im Sinn von „tiefgründig, verborgen“. Ganz
so steht das Wort im nächsten Verse; man vergleiche auch paddm gabJnrdm mit
paddm dpagülham v. 3; iiberhaupt ist im Rv. ein padd ja besonders gern „verborgen“.
Danach scheint wörtlich zu übersetzen: „Die, welche wie bruderlose Weiber um-
herstreichen (vgl. Pischel Ved. Stud. 1, 299), von iiblem Wandel wie Erauen die
ihre Gatten betrügen, die schlecht sind, von Recht und Wahrheit verlassen: diese
tiefverborgene Fußspur ist erzeugt worden“ J) (oder vielleicht: diese . . . Eußspur
hat er — Agni — erzeugt? Vor allem aber kann man auch an 2. pl. [vgl.
v. 2 a], die den glattesten Zusammenhang des ganzen Verses ergäbe, denken 1 2):
1) Ueber Ausgang cler 3. sg. med. auf -tä vgl. Arnold YM. 139.
2) Hierfür sj)richt auch die viel größere Häufigkeit des Ausgangs -tä hei der 2. pl. verglichen
mit den Medialformen.
HERMANN OLDENBERG
Zahlreiche Parallelstellen (siehe I, 68, 10; 69, 10; 72, 8; 113, 4; V, 45, 1; VI,
17, 6; 18, 5; 30, 5; 35, 5; 62, 11; VII, 2, 5; 9, 2; 79, 4; IX, 45, 3; 64, 3) weisen
darauf hin, daß v% mit clurah eng zusammengehört und die Vorstellung des Auf-
tuns der Tore enthält; diese Tore sind die, welche die Schätze des Geizigen
versehließen (man bemerke, daß hier arydh in eben der Rolle danebensteht, wie
panznam VII, 9, 2). Mir scheinen sich die Vorstellungen, daß Agni die Tore
öffnet oder aufstrahlt und daß er die Schätze herbeistrahlt, vermischt zu haben.
Etwa so nachzubilden: „Alle guten Tage, Schätze und Glanz des Geizigen: die
Tore auf (nämlich: sollst du strahlen), herbei sollst du sie ihm (dem Erommen)
strahlen“. Man vergleiche insonderheit VI, 30, 5; 35, 5, — 8. ghösi möchte ich
wegen VI, 5, 6 als „lauttönend“ verstehen. Anders u. a. Eay JAOS. 27, 406. —
h nicht nach 3,15 (devdväta) zu ändern (vgl. SBE. a. a. O. 334). — 9. dösävastar:
vgl. zu I, 1, 7. — 10. Einzige Stelle mit änusalt unmittelbar hinter Cäsur. An
allen iibrigen wird im Zeileneingang (4 Stellen) oder im Ausgang (29 Stellen) ä
verlangt. So verbietet sich wohl Vermutung anusak. — 12. Wohl nisddyä. —
Wohl pantu. — 13 = I, 147, 3, s. die Anmerkung dort. — 14. tuötäh. — satydtäte
Ludwig mit Unreckt, vgl. Whitney 1238 a. — 15. Die iiberlieferte Betonung
päln und Abhängigkeit des raksdsah von ddha (vgl. I, 76, 3; 79, 6; VIII, 23, 14;
X, 87, 23) zu beanstanden ist kein Grund. Dazu paßt der Sandhi -h p-.
5, 1. rödah denkbar, dock in keiner Weise gefordert. — 2. mdhya. —
5. anrtaQi): iiber den Akzent vgl. Knauer KZ. 27, 58. Ich nehme Bahuvrihi an.
Das liegt dann auch fiir asatyah (das. 43) nah. — In d ist Beziehung auf die
Hölle wohl allzu schnell nach Säy. und Andern auch von mir (SBE.; Rel. des
Vcda 539) und noch in letzter Zeit von Hopkins (TAPhA. 37, 100), Geldner (Rel.
Lesebuch 148), Boyer (JA. 1901, 2, 453) angenommen. Die leidlichste Art daran
festzukalten scheint etwa die Uebersetzung: „sie haben diese tiefe (d. h. in der
Tiefe befindliche) Fußspur erzeugt“: wie Visnu sein paramdm paddm droben,
bringen diese Uebeltäter ihr paddm in der Hölle hervor. Bedenken erregt zu-
nächst, daß nicht gesagt ist ajanantä, das Gebräuchliche und metrisch Bessere.
Dem ließe sich freilich durch Annakme der 2. pl. act. (die Bösen wären angeredet)
statt der 3. pl. med. Rechnung tragen. Weiter aber ist flir gabhlrdm durchaus die
wahrscheinliche Uebersetzung „tief“ im Sinn von „tiefgründig, verborgen“. Ganz
so steht das Wort im nächsten Verse; man vergleiche auch paddm gabJnrdm mit
paddm dpagülham v. 3; iiberhaupt ist im Rv. ein padd ja besonders gern „verborgen“.
Danach scheint wörtlich zu übersetzen: „Die, welche wie bruderlose Weiber um-
herstreichen (vgl. Pischel Ved. Stud. 1, 299), von iiblem Wandel wie Erauen die
ihre Gatten betrügen, die schlecht sind, von Recht und Wahrheit verlassen: diese
tiefverborgene Fußspur ist erzeugt worden“ J) (oder vielleicht: diese . . . Eußspur
hat er — Agni — erzeugt? Vor allem aber kann man auch an 2. pl. [vgl.
v. 2 a], die den glattesten Zusammenhang des ganzen Verses ergäbe, denken 1 2):
1) Ueber Ausgang cler 3. sg. med. auf -tä vgl. Arnold YM. 139.
2) Hierfür sj)richt auch die viel größere Häufigkeit des Ausgangs -tä hei der 2. pl. verglichen
mit den Medialformen.