irrsinnig endlosen Weg in endlosen Kreisen da-
hin. Bevor er sich von der Angst befreite u nd
das schreckhafte Reich verlassen konnte, bohrte
sich ein Arm in sein Herz. Er ragte mit seiner
kräftigen Hand wie ein junger Baum aus seiner
Brust heraus. So schritt er weiter.
Sein Haupt war noch zurückgewandt, als er
eine lange Brücke betrat. Hinter ihm schwanden
die beiden Reiche mit grau zerbröckelnder
Wolkenmauer. Er schob sich weiter. Als ihn
nach längerer Wanderung die Füße zu ruhen-
dem Halt zwangen, trat er an die Brüstung der
Brücke, stützte sich und blickte hinab. Da ge-
wahrte er tief unter sich ein Tal, das die
Augen in seiner Größe kaum zu umspannen
vermochten. Es war in Felder, grasige Auen,
umhuschte Wälder zerschnitten. Hier schien
ihm fröhliches Leben zu quellen, denn Scharen
von Kindern sprangen, tummelten sich über die
grünen Flächen. Zu ihnen hatte sich verschie-
denes Getier gesellt, Schafe, Füchse, Rehe,
Katzen, Wölfe, sie alle schienen zahm, in
Freundschaft vereint, den Kindern zur Lust zu-
gesellt. Aber sein sorgloses Auge erschreckte
jäh, als es das hilflose Irren einiger Kinder in
nächster Nähe gewahrte und mit einemmal war
das ganze Bild verwandelt. Überall gewahrte
er Furcht, Ratlosigkeit, verängstigte Flucht.
Nur wenige schienen mit den Tieren, die ihnen
nachstrebten, verbrüdert. Fast aller Schritte,
die ihm noch vorher hüpfende Freude bedeu-
teten, waren nun ein trostloses Schlüpfen aus
Schlingen und Maschen. Sem schwer ver-
dunkeltes Entsetzen ward Lähmung, als er mit
brechenden Gliedern sah, daß die Tiere in die
Kinder, die sie sich gewählt hatten, hinem-
sprangen und in ihnen verschwanden. Nur aus
deren Augen leuchteten sie mitunter hervor,
gaben Kunde von ihrer verborgenen Anwesen-
heit. Nun maß er den Abstand der Brücke
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