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war dies meiner Aufmerksamkeit entgangen . . .
immer schlanker . . . gleichsam vergeistigt,
ohne etwas von ihrer wunderbaren Herrlich-
keit zu verlieren . . . Im Gegenteil . . . immer
schöner ward sie, unvergleichlich schön in der
Blässe eines Menschen, der von einem geheim-
nisvollen Leiden heimgesucht wird, und in
ihrer seltsamen Schlankheit, die in mir den
Eindruck erweckte, daß mein angebetetes
Weih nie ht mehr von dieser Erde sei. . .

Aber immer gleich anmutig, gleich sanft,
gleich gut, gleich allumfassend blieben ihre Be-
sorgnis und ihre grenzenlose Liebe . . .

„Ich will dich niemals verlassen, mein
Freund“, sagte sie . . . Und Gott allein weiß.

die Menschen haben keine Vorstellung davon,
wie stark ein Menschenwille ist.. . Stark ge-
nug, um Gottes Willenshestimmung zu wan-
deln . . .

Ich blickte, als sie dies sagte, mit Verwunde-
rung zu ihr hin. Es schien mir schrecklicher
als eine Gotteslästerung ... Es schien mir ab-
scheulich wie eine Sünde wider den Heiligen
Geist . . .

Sie sah mich an, um den Mund das aller-
süßeste Lächeln derer, die besser wissen . . .

Einige Zeit später kam ich zu der Überzeu-
gung, daß ich ... ich selbst... Großer Gott...
warum? . . . die Ursache war von dem lang-

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