samen Dahinsterben meiner allerbesten und
allerschönsten Agnes-Maria . . .
Diese von Lebensfreude bebende Kraft in
mir, diese alles mit Sonnenlicht übergießende
Wonne . . . Gott ... es war ihre Kraft in
mir . . . ihr Leben ... IhrLeben... das sie
durch ein "Wunder von Liebe und Willens-
kraft mir schenkte . . . dem letzten meines ab-
gelebten Geschlechtes . . .
Dann begann ich
sie zu fliehen ... auf
allerlei Arten zu flie-
hen, horchend an den
Türen, ob siekäme...
und dann auf den
Zehen nach einem
andern Zimmer
eilend... ihre Stimme
hörend . . . ach, wie
schnitt mir doch
diese geliebte, über
alles geliebte Stimme
durch das Herz! . . .
die mich rief in allen
Gemächern meiner
großen Burg . . . auf
dem Burgplatz . . .
unter dem Tore . . .
und überall hatte ich
das bleischwere und
unerklärliche Ge-
wicht auf meiner
Brust mitzuschlep-
pen oder den ebenso
unerklärlichen
Schmerz in meinen
Gliedern. Um diese
Zeit wurden die
Schmerzen noch be-
ängstigender und schlimmer. Es gab Tage,
da ich wie ein Brustkranker nach Atem
keuchte . . . Dann, o unglaubliche Feigheit,
suchte ich sie auf . . . um zu leben . . . Gott
wird es mir vergeben . . . um zu leben! . . . und
wenn ich ging . . . ach, wie ward dann wieder
mein Schmerz vergrößert durch die bleiche
Agnes-Maria, die über alles geliebte . . . die
ich weinen hörte, weil ich ging. Die höchste
Sehnsucht trieb mich zu ihr . . . mein Leben
und ihr Glück . . . und was hätte ich um beides
nicht getan! . . . und das Teuerste in meinem
Leben scheuchte mich von ihr fort . . . meine
grenzenlose Liebe zu ihr . . .
Das war eine unerträgliche Marter, unter
der wir alle beide erliegen mußten ... und sie .. .
meine unvergleichliche Agnes-Maria, war die
erste, die fiel . . .
Ungeachtet ihres Wortes hatte sie mich
doch verlassen . . .
Drei Tage und drei Nächte wachteich wei-
nend oder träumend
an ihrem offenen
Sarge, starrte mit
brennenden Augen
auf die schönste der
Frauen, bedeckte
ihre Hände . . . ihre
lieben Hände, die so
oft auf meinem
Haupte geruht hatten
. . . mit den heiße-
sten Küssen meines
Mundes... oder wei-
nend ordnete ich mir
nach einem andern
Gedanken die Blu-
men, die Edeltannen-
zweige und die
Menge Heidekraut,
die rings um sie zer-
streutlagen . . . Und
während dieser gan-
zen Zeit, aufgehend
in meiner Trauer
über den frühen Tod
von Agnes-Maria
undüber das Schuld-
bewußtsein, das ich
empfand und das
mich unmenschlich
marterte, weil ich meinte, die Hauptursache
ihres frühen Sterbens zu sein . . . klopfte mein
Herz mit einer seltsamen Lebenskraft, und
im Widerstreit mit mir selbst und trotz meines
unleugbaren Schmerzes zitterte herrliche Le-
benswonne durch meine gesunden und sich
jung fühlenden Glieder . . .
Nach ihrem Begräbnis bin ich wieder der
Mann von ehedem geworden: der letzte eines
abgelebten Geschlechtes . . . dahingehend mit
Blei auf der Brust und mit Schmerzen in den
ersterbenden Gliedern . . . Und in der ganzen
allerschönsten Agnes-Maria . . .
Diese von Lebensfreude bebende Kraft in
mir, diese alles mit Sonnenlicht übergießende
Wonne . . . Gott ... es war ihre Kraft in
mir . . . ihr Leben ... IhrLeben... das sie
durch ein "Wunder von Liebe und Willens-
kraft mir schenkte . . . dem letzten meines ab-
gelebten Geschlechtes . . .
Dann begann ich
sie zu fliehen ... auf
allerlei Arten zu flie-
hen, horchend an den
Türen, ob siekäme...
und dann auf den
Zehen nach einem
andern Zimmer
eilend... ihre Stimme
hörend . . . ach, wie
schnitt mir doch
diese geliebte, über
alles geliebte Stimme
durch das Herz! . . .
die mich rief in allen
Gemächern meiner
großen Burg . . . auf
dem Burgplatz . . .
unter dem Tore . . .
und überall hatte ich
das bleischwere und
unerklärliche Ge-
wicht auf meiner
Brust mitzuschlep-
pen oder den ebenso
unerklärlichen
Schmerz in meinen
Gliedern. Um diese
Zeit wurden die
Schmerzen noch be-
ängstigender und schlimmer. Es gab Tage,
da ich wie ein Brustkranker nach Atem
keuchte . . . Dann, o unglaubliche Feigheit,
suchte ich sie auf . . . um zu leben . . . Gott
wird es mir vergeben . . . um zu leben! . . . und
wenn ich ging . . . ach, wie ward dann wieder
mein Schmerz vergrößert durch die bleiche
Agnes-Maria, die über alles geliebte . . . die
ich weinen hörte, weil ich ging. Die höchste
Sehnsucht trieb mich zu ihr . . . mein Leben
und ihr Glück . . . und was hätte ich um beides
nicht getan! . . . und das Teuerste in meinem
Leben scheuchte mich von ihr fort . . . meine
grenzenlose Liebe zu ihr . . .
Das war eine unerträgliche Marter, unter
der wir alle beide erliegen mußten ... und sie .. .
meine unvergleichliche Agnes-Maria, war die
erste, die fiel . . .
Ungeachtet ihres Wortes hatte sie mich
doch verlassen . . .
Drei Tage und drei Nächte wachteich wei-
nend oder träumend
an ihrem offenen
Sarge, starrte mit
brennenden Augen
auf die schönste der
Frauen, bedeckte
ihre Hände . . . ihre
lieben Hände, die so
oft auf meinem
Haupte geruht hatten
. . . mit den heiße-
sten Küssen meines
Mundes... oder wei-
nend ordnete ich mir
nach einem andern
Gedanken die Blu-
men, die Edeltannen-
zweige und die
Menge Heidekraut,
die rings um sie zer-
streutlagen . . . Und
während dieser gan-
zen Zeit, aufgehend
in meiner Trauer
über den frühen Tod
von Agnes-Maria
undüber das Schuld-
bewußtsein, das ich
empfand und das
mich unmenschlich
marterte, weil ich meinte, die Hauptursache
ihres frühen Sterbens zu sein . . . klopfte mein
Herz mit einer seltsamen Lebenskraft, und
im Widerstreit mit mir selbst und trotz meines
unleugbaren Schmerzes zitterte herrliche Le-
benswonne durch meine gesunden und sich
jung fühlenden Glieder . . .
Nach ihrem Begräbnis bin ich wieder der
Mann von ehedem geworden: der letzte eines
abgelebten Geschlechtes . . . dahingehend mit
Blei auf der Brust und mit Schmerzen in den
ersterbenden Gliedern . . . Und in der ganzen