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& fl) "öa Tff (B
rar
Aus der merkwürdigen Lebensge-
scbicbte seiner Majestät Abrabam
Tonelli
Von Ludwig Tieck (1798)
(Mit acht Zeichnungen von S. Krön bürg)
HABE hier in meiner Einsamkeit und
mitten unter meinen Regierungsgeschäften
vernommen (weil mich auch stets für Literatur
interessiere), dal? man sich sehr um wunder-
bare Begebenheiten in Deutschland, meinem
liehen Vaterlande, bekümmert. Aber noch ist
kein König oder Kaiser aufgestanden und hat
seine Memoirs oderKonfessions niedergeschrie-
ben, so dal? mir dieses Vorbehalten scheint, in
diesem Fache der erste zu sein. Ich schreibe
also mein eignes, wahrhaftiges Leben für den
Druck und für die Nachwelt nieder, weil der-
gleichen Denkwürdigkeiten oft eine nützliche
Nacheiferung veranlassen und so der Weg
der Tugend und der wahren Gröl?e immer
mehr ausgetreten und gangbarer wird. Daneben
ist meine Geschichte so anziehend, so sehr mit
Wunderwerken und Gespenstern angefüllt,
dal? sie zugleich eine überaus angenehme und
anmutige Unterhaltung vorstellen kann. Ich
kann mir’s vorstellen, dal? man neugierig sein
wird, und darum will ich lieber sogleich zum
Anfang schreiten.
Ich bin nur von geringem Herkommen und
nicht sonderlicher Erziehung. Meine Eltern
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Aus der merkwürdigen Lebensge-
scbicbte seiner Majestät Abrabam
Tonelli
Von Ludwig Tieck (1798)
(Mit acht Zeichnungen von S. Krön bürg)
HABE hier in meiner Einsamkeit und
mitten unter meinen Regierungsgeschäften
vernommen (weil mich auch stets für Literatur
interessiere), dal? man sich sehr um wunder-
bare Begebenheiten in Deutschland, meinem
liehen Vaterlande, bekümmert. Aber noch ist
kein König oder Kaiser aufgestanden und hat
seine Memoirs oderKonfessions niedergeschrie-
ben, so dal? mir dieses Vorbehalten scheint, in
diesem Fache der erste zu sein. Ich schreibe
also mein eignes, wahrhaftiges Leben für den
Druck und für die Nachwelt nieder, weil der-
gleichen Denkwürdigkeiten oft eine nützliche
Nacheiferung veranlassen und so der Weg
der Tugend und der wahren Gröl?e immer
mehr ausgetreten und gangbarer wird. Daneben
ist meine Geschichte so anziehend, so sehr mit
Wunderwerken und Gespenstern angefüllt,
dal? sie zugleich eine überaus angenehme und
anmutige Unterhaltung vorstellen kann. Ich
kann mir’s vorstellen, dal? man neugierig sein
wird, und darum will ich lieber sogleich zum
Anfang schreiten.
Ich bin nur von geringem Herkommen und
nicht sonderlicher Erziehung. Meine Eltern
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