tauchen. Dies unbegreifbare Erlebnis spielte
sieb ab von Anfang bis Ende im Rahmen all-
täglich nüchterner Wirklichkeit. Es roch nach
Teer auf dem kleinen Schiff wie immer. Die
Leute schwatzten und lachten. Es waren die
gewohnten Gesichter und Gesten, die mich
immer auf meinen Fahrten begleiteten. Auch
die Begebenheiten hei der Abfahrt von Lands-
end, die Stimmungen während der Fahrt, die
beiden Segelschiffe, die von Wolf Rock her
gespensterbleich im silbergrauen Morgennebel
aufwuchsen und unsern Kurs nach Norden
kreuzten, sind in meiner Erinnerung geblieben.
Die See war unruhig. Aber ich brannte
danach, meine Aufgabe hinter mich zu bringen
und beschloß, um vier Uhr nachmittags zu
tauchen. Die Lotung hatte ergehen, dal? das
Wrack in einer Tiefe von dreiundvierzig
Metern auf dem Grund desMeeres lag. Ich liel?die
Brust-und Rückengewichte auf fünfundachtzig
Pfund verstärken. Dann legte ich den Anzug
und die Bleischuhe an und liel? mir den Helm
aufschrauben. Punkt vier Uhr stieg ich in die
See hinab. Ich beschreibe nun genau die kör-
perlichen Empfindungen, wie ich sie während
des Tauchens hatte. Nicht als oh es außer-
gewöhnliche Wahrnehmungen gewesen wären.
Es waren die bei jeder Tiefseeunternehmung
auftretenden gewohnten Erscheinungen, deren
Eintreten und ^Virkung ich im voraus kannte
und erwartete. Wrenn ich sie hier ausführlich
schildere, so geschieht es nur, um darzutun,
daß es sich um körperliches Erleben handelte.
Eben die Erinnerung an diese Einzelheiten ist
es, die sich in mir wie ein Tor von Eisen vor
die Möglichkeit des Begreifens legt. Ich habe
mit körperlichen Hemmnissen, zum Teil unter
Schmerzen, erlebt und kann doch eine Erklärung
der merkwürdigen Tatsachen, die sich in der
Folge ergaben, nur im Gesichtswinkel phan-
tastischen Traumerlebens finden.
Um meine Kraft zur Lösung der Aufgabe
zu sparen, die in dem Wrack meiner harrte
und ohne Zweifel starke Nerven forderte, hatte
3
sieb ab von Anfang bis Ende im Rahmen all-
täglich nüchterner Wirklichkeit. Es roch nach
Teer auf dem kleinen Schiff wie immer. Die
Leute schwatzten und lachten. Es waren die
gewohnten Gesichter und Gesten, die mich
immer auf meinen Fahrten begleiteten. Auch
die Begebenheiten hei der Abfahrt von Lands-
end, die Stimmungen während der Fahrt, die
beiden Segelschiffe, die von Wolf Rock her
gespensterbleich im silbergrauen Morgennebel
aufwuchsen und unsern Kurs nach Norden
kreuzten, sind in meiner Erinnerung geblieben.
Die See war unruhig. Aber ich brannte
danach, meine Aufgabe hinter mich zu bringen
und beschloß, um vier Uhr nachmittags zu
tauchen. Die Lotung hatte ergehen, dal? das
Wrack in einer Tiefe von dreiundvierzig
Metern auf dem Grund desMeeres lag. Ich liel?die
Brust-und Rückengewichte auf fünfundachtzig
Pfund verstärken. Dann legte ich den Anzug
und die Bleischuhe an und liel? mir den Helm
aufschrauben. Punkt vier Uhr stieg ich in die
See hinab. Ich beschreibe nun genau die kör-
perlichen Empfindungen, wie ich sie während
des Tauchens hatte. Nicht als oh es außer-
gewöhnliche Wahrnehmungen gewesen wären.
Es waren die bei jeder Tiefseeunternehmung
auftretenden gewohnten Erscheinungen, deren
Eintreten und ^Virkung ich im voraus kannte
und erwartete. Wrenn ich sie hier ausführlich
schildere, so geschieht es nur, um darzutun,
daß es sich um körperliches Erleben handelte.
Eben die Erinnerung an diese Einzelheiten ist
es, die sich in mir wie ein Tor von Eisen vor
die Möglichkeit des Begreifens legt. Ich habe
mit körperlichen Hemmnissen, zum Teil unter
Schmerzen, erlebt und kann doch eine Erklärung
der merkwürdigen Tatsachen, die sich in der
Folge ergaben, nur im Gesichtswinkel phan-
tastischen Traumerlebens finden.
Um meine Kraft zur Lösung der Aufgabe
zu sparen, die in dem Wrack meiner harrte
und ohne Zweifel starke Nerven forderte, hatte
3