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Osborn, Max
Die Amelang'sche Buch- und Kunsthandlung zu Berlin: (begründet 1806); Festschrift anläßlich der vor 25 Jahren erfolgten Niederlassung der Firma in Charlottenburg; zugleich ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Berliner Westens — Wittenberg: Herrosé und Ziemsen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.73530#0014
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Amelang berichtet, stimmt zu diesem Bilde. Wir hören, daß er
es später „zu Pserd und Wagen brachte", und daß man ihn
täglich durch das Brandenburger Tor reiten oder fahren sah, meist
nach Charlottenburg, wo er im „Kaffeehause das türkische Zelt"
abzusteigen pflegte — und wo er unter den Stammgästen einmal
den sympathischen Wunsch äußerte, „die Fässer Nothwein,
welche er in seinem Leben ausgetrunken, alle aus einem Flecke
zu sehen".
Dieser Mann aber verstand nicht nur, sich im Leben zurecht zu fin-
den und es nach Kräften zu genießen, sondern er war auch ein
tüchtiger Buchhändler. Die Liste der Publikationen, die er Heraus-
brachte, ist in ihrer Buntheit bezeichnend. Das lehrt uns die un-
erschöpsliche kulturhistorische Quelle, die sich im Anzeigenteil der
alten Berliner Zeitungen verbirgt. Am 5. Januar 1808 wird in
der „Vosfischen Zeitung" vom C. F. Amelang'schen Verlage eine
Schrift angekündigt, die auch heute noch für uns Interesse besitzt:
„Soll Berlin eine Universität seyn? Ein Vorspiel der künftigen
Untersuchung dieser Frage." Am 19. Mai desselben Jahres folgt
die Ankündigung einer Broschüre, die leider damals für die Ber-
liner gleichfalls ein sehr praktisches Interesse haben mußte: „Frank-
reichs neue Wechselordnung", Herausgegeben von C. W. Fr.
Grattenauer. Im Herbst, Z. November, wiederum bezeichnend sür
die damaligen politischen Debatten, wird annonciert: „Apologie
des Adels gegen den Verfasser der sogenannten Untersuchungen
über den Geburtsadel", von Hans Albert Frhr. v. S....

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