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Otte, Heinrich
Archäologisches Wörterbuch: zur Erklärung der in den Schriften über mittelalterliche Kunst vorkommenden Kunstausdrücke ; mit 166 Holzschnitten — Leipzig, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.22131#0028
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l. Bur,, — Byzuntittischrr Styl.

Durg, kiilm. :>ir. e:»8t,'irm, «:>»ti'IIii,»i. clliuellu, liiistiile, ca.rl/i', lia.itr/,',
ein festcs Schlt'ß, nn cinem schwer zngänglichcn Orte angclegt, alsv ent-
wcder auf einer Bcrgspitze rdcr i» einein Sumvfe auf künftlichcr Er-
höhung: Burgwall, mota, motte, m«,»,,/. Größere Burgcn, Hyfburgcn
gcnannt, bcstehen aus mchrcren cinzelnen Gcbäudcn: Lem Palas ss. d.i,
dcm Bergfried (s. d.l, dcn Ställcn:c., welche eincn inneren Hrf />,:>»!,n»,
baxle, baiile, inner bar/ei/i uinschließen. Um die Gcbäude läuft cin
änßerer Hsf, der Zwinger vder Zwingylf t«u/c,' vrn cincr gting-

mauer idem Zingcl, <<»^>>>»,», onecinwj und eincm Grabcn umgcbcn,
über wclchen cinc Zngbrücke ss. d.) nach dem durch cin Fallgatter is. d.)
gcsicherten Bnrgthvre fübrt. lVgl Therthurm.l — Einc klcinerc Burg
tBurgstall) cnthiclt innerhalb der Einfricdignng anßer den Wirthschafts-
gebändcn nur eincn aus mehreren Stvckwcrkcn bestchenden Thurm iLccx-
/««»). — Ueber Burgenban vergl. Lcv in v. Raumcr's histvr. Taschen-
buch. 1837 S. 167 ff.

Burgfricde — Bcrgsricde.

Nursslrapcllc, Schloßkapcllc, «,»,,«»:> i>:>I:>ti„», «»,,<>»» «'»stoll»»», cin
Privatgr'tteshauö in den Scblösscrn und Burgen dcr Fürstcn und Hcr-
ren: anscheinenb dcr Ursprung aller Kapellen (s. d.>. Vgl. Dvvpcl-
kapellen.

Kurgsintl, s. Burg.

NurgunLischcr Naustyl, iiroliitocliiio liauigiiixnonno, Bezcichnung dcs spät-
mittelalterlichen, den Glanz keS burgundischen Hofcs widerspiegelndcn
Schloßbaues in Burgund und Lothringcn.

Nurgvcrlicst, s. Dr'lljr'N.

Kurgwall,, s. Burg.

Uursa, I»»'S», >><»:>, <!>««:> <<>!,,,,,:>I>»„>, kourse, corporalier, cin verzier-
tcs Bchältniß sEtui, Futtcral) zur Aufbcwahrung dcs Cr'rporalc.

Nuscn, Nusung, convo.iile, bulgri-N, Lie mchr odcr wcniger sphärische
Form dcr Gewölbekappcn ts. d.), wodurch dic Spannung Lerselben be-
fördcrt wird.

Küstc, buslo, bus/, Brustbild, Portraitsculptur.

Außlrnpelle, clnipolle expiatoiro, cinc für Büßcr bestimmtc, kleine, zuwcilcn
untcrirLiscbc Kapellc, z. B. nntcr der Schloßkirche von Qucdliuburg,
wo dicselbe noch ticfer als dic Krypta licgt.

Nutzcnscheilicn, roncks cke verro, p/a.c.< I'«««-//«-, in lllürnbcrg und in dcr
Umgcgcnd gebräuchlichc Bczeichnung tcr rnndcn, gcwöhnlich grünlichcn
Fcnstcrschcibcn, wclchc in dcr Mitte cinc ziemlich starke schläckenartigc
Erhöhung haben, und dcrcn Rand wulstartig crhvbcn ist.

Ayzantinischcr Styt, stz'lo b^ranlin, /,,/raii/r»« «/>//<', ist die inr morgcnlän-
discben Reiche und in dcr griechischcn Kirche herrschende Knnstweisc,
welche sich in der Architektnr als Ccntralbau tSt. Sophia in Cvnstanti-
nvpell und in ben bildcndcn Knnsten durch strcnge, starre, stcreotype
Formcn charakterisirt. — Jn älteren Schriftcn wird dcr Romanismus
ts. d ) als byzantinischer Styl bezeichnet, bcsonders wcgcn dcr beiden
Wciscn gemeinsamen Anwcndung des Nundbogeiis und wegen der irr-
thümlich'angenommenen Entstehung dcs rvmanischen StylS in Byzanz.
 
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