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Verzeichnis

Statt Isasckar und Susanna werden auch Stallanus und Emerencia genannt.
(Vergl. Schultz, Alw., Ikonogr. Studien über die Sippe der h. Jungfrau im Anz.
G. M. 1870, Sp. 313 ff. und Desselb. Legende vom Leben der Jgfr. M. etc. 1878.)
Anno (Hanno), Erzbischof von Köln, f 1075. 4. December. Translatio
in Köln 29. April. Schrein in Siegburg.
Anselm von Canterbury, Erzbischof. Maria mit Christus erscheint ihm.
Schiffsmodell, t 1109. 21. April.
Ansgarius, Erzbischof von Hamburg, Apostel der Dänen, sein Kleid ist
mit Pelz verbrämt; Patron von Hamburg und Bremen, f 865. 3. Febr., ele-
vatio 9. Septbr. in Bremen.
Antonius der Einsiedler (auch der Abt oder Ant. Magnus genannt, po-
pulär Tones, St. Tliengen), mit dem ägyptischen Kreuz (T) und der Bett-
lerglocke oder Weihwedel, von Teufeln versucht, ein Schwein neben sich,
häufig in einer Zelle lesend, Totenschädel neben sich auf dem Tische. Patron
der Schweine, gegen Pest, Bose etc. f 361. 17. Jan. (Vergl. Evelt, Julius,
die Verehrung des h. Anton Abbas im Mittelalter, in der Zeitschr. für vaterl. Gesell,
u. Altert. Westfalens, IV, 3. 1875.)

Antonius von Padua, Franziskaner, mit dem Lilienstengel, trägt das
Christuskind, oder dasselbe steht auf seinem Buche; vor einer von ihm gehal-
tenen Hostie kniet das Maultier eines an das Altarsakrament nicht glaubenden
Häretikers nieder. Patron von Hildesheim, t 1231. 13. Juni. Translatio
(1340) 15. Februar.
Apoüinaris, Bischof von Ravenna im I. Jahrh., mit der Keule. Patron zu
Burtscheid, Prag, Remagen und Sadzka, der Genitalien, gegen den Stein.
23. Juli.
Apollonia hält in einer glühenden Zange einen Zahn (M), an einem Al-
täre im Dome zu Brandenburg mit Handorgel. Patronin gegen Zahnweh,
t 250, 9. Febr. Sie ist wohl identisch mit der St. Polona, die bei Bollenberg
im Kr. Gebweiler eine Kirche hatte.
Die Apostel, wenn sie z. B. als Umgebung des Salvators oder anderweitig
nach dem Tode Jesu zusammen dargestellt werden, erscheinen stets zu zwölf
an der Zahl, wobei für den fehlenden Ischarioth rcgelmässig Paulus (oder auch
an Stelle des Judas Thaddaeus, wenn der seltene Matthias die Stelle des
Ischarioth einnimmt) substituiert ist. (Vergl. Eckl, B., die Apostel in der bild.
Kunst, im Org. f. ehr. K. 1871, No. 5 — 1872, No. 2; Lipsius, R. A., die apokr.
Ap.-Geschichten und Ap.-Legenden, I. 1883.) Seit dem Anfänge des XIII. Jahrh.
etwa erhalten alle einzelnen Apostel ihre bestimmten Attribute.1
Petrus, bejahrt mit kurzem, dickem, krausem, weissem Barte und starkei
Tonsur, die manchmal eine dreifache Reihe von Locken bildet, oder ganz
kahlem Scheitel, gewöhnlich mit blauer Tunika und gelbem Mantel, in späterei
Zeit vielfach mit der dreifachen Papstkrone, hält seit altchristlicher Zeit, wäh-
rend alle übrigen Apostel noch keine Attribute haben, einen Schlüssel in dei

1 "Während noch auf dem roman. Taufsteino im Domo zu Merseburg und au
dem aus dem XIII. Jahrh. stammondon Antependium zu Komburg die Apostel, in
alleiniger Ausnahme des auf dem letztem Denkmale durch den Schlüssel ausgezeie
neten Petrus, nur mit Buch oder Schriftrolle dargestellt sind, erscheinen dieselben a
den Bildern zu St. Ursula in Köln vom Jahro 1224 bereits mit einzelnen, jedoch nie
überall dem späteren Typus entsprechenden Attributen.
 
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