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Gotische Kirchen
aufsetzen. Im Chor und im siidl. Kreuzarme ein triforienartiger Umgang
mit gebrochenen Rundbögen. Aufsen schwere einfache Strebebögen. (Stud.
Berl. Lief. XIII, Taf. IX.)
Masmünster, Kr. Thann. Spätgotischer 5/8 Chor der Abteikirche St.
Leodegar mit südlich angebauter 5/8 Kapelle mit Turmgewölbe, jetzt als
kleines Museum dienend. (Grundrifs Kraus II, Fig. 70.)
Massenheim bei Wiesbaden. Der Turm über dem Chor der Kirche, teil-
weise Ziegelbau.
Mayen. Die einfach spätgot. Pfarrkirche, Hallenbau mit Kundpfeilern,
aus denen die Profilierungen der Wölbung hervorwachsen.
Meisenheim. Die Schlofskirche,1 Hallenbau mit ungewöhnlich breitem
Mittelschiff, an dessen Rundpfeilern die Dienste ohne Kapital in die Gewölbe-
rippen übergehen, und einschiffigem 7/10 Chor, an Stelle einer älteren Kirche
1479 begonnen und 1504 geweiht. Der viereckige, oben ins Achteck mit
etwas niedrigem, ganz durchbrochenem Helme übergehende Turm ist älter:
1377 —1414. Die Vorhalle unter demselben und die sich in hohem Spitz-
bogen gegen das südl. Seitenschiff öffnende südliche Grabkapelle haben sehr
komplicierte Gewölbe mit einer zweiten freischwebenden Rippenkonstruktion.
Strebepfeiler mit Giebelbedachungen. (Grundrifs in der Zeitschr. f. Bauw.
1878, Taf. 52.)
Metz. Der Dom St. Stephan,1 2 basilikaler Prachtbau in der Grundform des
Kreuzes mit Chorumgang und Kapellenkranz und zwei Türmen über der Mitte
der Seitenschiffe, welcher schon im XIII. Jahrh. begonnen, dann nach langer
Unterbrechung um 1327 weiter geführt und in der spätgot. Ostpartie (1486
bis 1520) erst 1522 vollendet und 1546 geweiht wurde, jedoch auch in
den späteren Teilen im Sinne der älteren ausgeführt ist. Rundpfeiler mit
Laubkapitälen, teils mit vier, teils mit acht Diensten besetzt, auch nackt.
Seit 1830 restauriert und neuerdings einem reinigenden Herstellungs- und
Ausbau unterzogen.3 — St. Eucharius, roh spätgot. Umbau einer Basilika
der Übergangsperiode. — St. Martin, basilikale Kreuzkirche, deren Kreuz-
arme jedoch nicht vorspringen. Rundpfeiler mit Laubkapitälen, über welchen
die Bündeldienste erst beginnen. Der westl. Teil mit einer grofsen Empore
noch im Ubergangsstil. ■— Das Langhaus der aus der Übergangszeit da-
tierenden Kirche St. Maximin, spätgotisch mit Rundpfeilern. — St. Sego-
lene, einfach frühgotisch mit zwei Nebenchören und zwei Osttürmen. —
St. Vincenz, edel got. Basilikenbau in Kreuzform mit zwei gegen das Kirchen-
innere doppelgeschossig geöffneten Türmen in den Ecken zwischen dem Quer-
und Altarhause, neben denen polygone Apsiden aus den Kreuzflügeln heraus-
treten. Rundpfeiler, mit 16 stärkeren und schwächeren Gurtträgern und
Laubkapitälen.
Molsheim. Spätestgotische Basilika; der 5/8 Chor erst 1609 beendet,
bereits stark zopfig.
1 Rubitz, E. W., Jahrb. des Nützlichen etc. 1842, 172 f. m. Abb. — Ealken-
hagen, Die Schlofsk. zu M., im Org. f. ehr. K. 1879, Nr. 23.
2 Begin, E.,. Hist, et descript. pittor. de la catb. de Metz. 2 Voll. 1843.
3 (Tornow, P.), Denkschr. betr. d. neue Dach d. Kath. zu M. 1882. M. 21 Taf.
Gotische Kirchen
aufsetzen. Im Chor und im siidl. Kreuzarme ein triforienartiger Umgang
mit gebrochenen Rundbögen. Aufsen schwere einfache Strebebögen. (Stud.
Berl. Lief. XIII, Taf. IX.)
Masmünster, Kr. Thann. Spätgotischer 5/8 Chor der Abteikirche St.
Leodegar mit südlich angebauter 5/8 Kapelle mit Turmgewölbe, jetzt als
kleines Museum dienend. (Grundrifs Kraus II, Fig. 70.)
Massenheim bei Wiesbaden. Der Turm über dem Chor der Kirche, teil-
weise Ziegelbau.
Mayen. Die einfach spätgot. Pfarrkirche, Hallenbau mit Kundpfeilern,
aus denen die Profilierungen der Wölbung hervorwachsen.
Meisenheim. Die Schlofskirche,1 Hallenbau mit ungewöhnlich breitem
Mittelschiff, an dessen Rundpfeilern die Dienste ohne Kapital in die Gewölbe-
rippen übergehen, und einschiffigem 7/10 Chor, an Stelle einer älteren Kirche
1479 begonnen und 1504 geweiht. Der viereckige, oben ins Achteck mit
etwas niedrigem, ganz durchbrochenem Helme übergehende Turm ist älter:
1377 —1414. Die Vorhalle unter demselben und die sich in hohem Spitz-
bogen gegen das südl. Seitenschiff öffnende südliche Grabkapelle haben sehr
komplicierte Gewölbe mit einer zweiten freischwebenden Rippenkonstruktion.
Strebepfeiler mit Giebelbedachungen. (Grundrifs in der Zeitschr. f. Bauw.
1878, Taf. 52.)
Metz. Der Dom St. Stephan,1 2 basilikaler Prachtbau in der Grundform des
Kreuzes mit Chorumgang und Kapellenkranz und zwei Türmen über der Mitte
der Seitenschiffe, welcher schon im XIII. Jahrh. begonnen, dann nach langer
Unterbrechung um 1327 weiter geführt und in der spätgot. Ostpartie (1486
bis 1520) erst 1522 vollendet und 1546 geweiht wurde, jedoch auch in
den späteren Teilen im Sinne der älteren ausgeführt ist. Rundpfeiler mit
Laubkapitälen, teils mit vier, teils mit acht Diensten besetzt, auch nackt.
Seit 1830 restauriert und neuerdings einem reinigenden Herstellungs- und
Ausbau unterzogen.3 — St. Eucharius, roh spätgot. Umbau einer Basilika
der Übergangsperiode. — St. Martin, basilikale Kreuzkirche, deren Kreuz-
arme jedoch nicht vorspringen. Rundpfeiler mit Laubkapitälen, über welchen
die Bündeldienste erst beginnen. Der westl. Teil mit einer grofsen Empore
noch im Ubergangsstil. ■— Das Langhaus der aus der Übergangszeit da-
tierenden Kirche St. Maximin, spätgotisch mit Rundpfeilern. — St. Sego-
lene, einfach frühgotisch mit zwei Nebenchören und zwei Osttürmen. —
St. Vincenz, edel got. Basilikenbau in Kreuzform mit zwei gegen das Kirchen-
innere doppelgeschossig geöffneten Türmen in den Ecken zwischen dem Quer-
und Altarhause, neben denen polygone Apsiden aus den Kreuzflügeln heraus-
treten. Rundpfeiler, mit 16 stärkeren und schwächeren Gurtträgern und
Laubkapitälen.
Molsheim. Spätestgotische Basilika; der 5/8 Chor erst 1609 beendet,
bereits stark zopfig.
1 Rubitz, E. W., Jahrb. des Nützlichen etc. 1842, 172 f. m. Abb. — Ealken-
hagen, Die Schlofsk. zu M., im Org. f. ehr. K. 1879, Nr. 23.
2 Begin, E.,. Hist, et descript. pittor. de la catb. de Metz. 2 Voll. 1843.
3 (Tornow, P.), Denkschr. betr. d. neue Dach d. Kath. zu M. 1882. M. 21 Taf.