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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0069
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Werkstatt des Illerzeller Meisters hat sich gelockert; feste Schemata, wie sie
in Rübgarten noch vielfach übernommen sind, kommen kaum mehr vor 1.

Dafür wird jetzt der Reutlinger Einschlag deutlich 2. Die heimische Art
färbt allmählich ab. Namentlich die Figuren des 1499 entstandenen Tauf-
steins der Reutlinger Marienkirche scheinen nicht ohne Wirkung geblieben

Abb. 63. Stutigart

Alt er tümer s ammlung.

Hl. Andreas aus Olnnenhausen.

Abb. 64. Reutlingen
Marienkirche. Hl. Andreas
vomTaufstein. (Nacli Gipsabguß.)

zu sein. Der Apostel Andreas (Abb. 63) läßt unschwer die Ähnlichkeit
mit dem lil. Andreas in Reutlingen (Abb. 64) erkennen und mit anderen
Werken der dortigen Schule. Vornehmlich im Kopftypus und in der
Haar- und Bartbehandlung macht sich die Anlehnung geltend. Im Ge-
wandstil bestehen Beziehungen zwischen dem hl. Jacobus desTaufsteins und

1 Stark vereinfaclit bringt einzig der hl. Nikolaus von Ohmenhausen einen Gewandtypus, der aus der
Syrlinwerkstatt herzuleiten ist und in der Spätzeit auch bei dem Illerzeller Meister auftritt. Vgl. Abb. 247.

2 Eine ausführliche Würdigung wird die Reutlinger Schule binnen kurzem in der Arbeit von h. Böhling,
Die spätgotische Plastik des wiirttembergischen Neckargebiets (Tiibinger Forschungen zur Archäologie
und Kunstgeschichte Bd. 9) finden.

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