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Farben weiß und rosa — am ehesten Schilde. Hinter dem Wagen
fehlt fast alles. Ganz schwach scheinen die Reste einer fliegenden
Gestalt mit großen gespreizten Flügeln in schwarzem Gewände zu
erkennen zu sein. Auch unter ihr links ein «Schild» mit blauer Umran-
dung, innen rosa auf weiß. Neben dem linken Flügel ein kleinerer
Kreis mit einem Kreuz in der Mitte, schwarz und rosa; wieder ein Rad?
Ich glaubte bei der Beschreibung etwas länger verweilen zu dürfen,
nicht nur wegen der Form, die uns das Recht gibt, das Neapler
Vasenbild für der Natur entsprechend zu erklären, sondern auch wegen
der Darstellung, deren leicht vergängliche Farben bald ganz verloschen
sein werden.
Anspruchsvoller tritt das von Patroni S. 13g abgebildete Monu-
ment Neapel 2253 auf. Der Sockel hat sich bedeutend erhöht, auf
einem niedrigen altarähnlichen Untersatz steht noch einmal ein noch
höherer, ebenfalls mit einer Deckplatte abschließender hoher Aufsatz,
auf dem sich erst die Vase, eine große Prachtamphora mit Schwanen-
kopfhenkeln, erhebt. Der untere Teil des Sockels ist braun mit
weißem Ornament, der Aufsatz weiß, die Vase tonfarben mit schwarzer
Riefelung des Bauches und schwarzen Figuren und Ornamenten. Die
Henkel schmücken flatternde Binden. Auf allen Stufen des Denkmals
liegen Früchte (oder Eier?) als Gaben.
Zu dem altarähnlichen Sockel kann ich hier ein attisches aus Athen
stammendes Fragment eines Pyxisdeckels (Tafel XVII g) von stattlicher
Dimension abbilden, das sich in Heidelberg befindet74. Es gehört eng
mit dem von Watzinger veröffentlichten derselben Sammlung gehörigen
Bruchstücke der «Aphrodite» auf dem Schwan zusammen75. Auf dem
«Altars ist gerade noch der Fuß der auf ihm stehenden Vase zu er-
kennen und rechts die untere Hälfte einer herantretenden Frauengestalt.
Die Neapler Amphora zeigt einen Fortschritt zu größerem Luxus; in
der Form der attischen Scherbe ähnlicher ist der Sockel, auf dem
innerhalb eines viersäuligen Gebäudes auf der Neapler Phönissenvase
eine Amphora derselben Form, wie die besprochene steht (Engelmann,
Jahrb. igo5, Taf. 7). Auch hier handelt es sich aller Wahrscheinlich-
keit nach um ein Grabgebäude 75a.
An Grabvasen ist noch einer Hydria zu gedenken, die, auf einem
ionischen Säulenkapitell aufgestellt, mit ziemlicher Sicherheit als sepul-
kral erklärt werden kann. (Annali 1840, pl. N, Brit. Mus. F 33i).
Sie stammt aus Ruvo. Das Säulenkapitell — etwa mit der obersten
Trommel steht auf einer Basis, die breiter als hoch, braun gemalt und
mit weißen Punkten verziert ist. Die Hydria selbst ist mit gemalten
Farben weiß und rosa — am ehesten Schilde. Hinter dem Wagen
fehlt fast alles. Ganz schwach scheinen die Reste einer fliegenden
Gestalt mit großen gespreizten Flügeln in schwarzem Gewände zu
erkennen zu sein. Auch unter ihr links ein «Schild» mit blauer Umran-
dung, innen rosa auf weiß. Neben dem linken Flügel ein kleinerer
Kreis mit einem Kreuz in der Mitte, schwarz und rosa; wieder ein Rad?
Ich glaubte bei der Beschreibung etwas länger verweilen zu dürfen,
nicht nur wegen der Form, die uns das Recht gibt, das Neapler
Vasenbild für der Natur entsprechend zu erklären, sondern auch wegen
der Darstellung, deren leicht vergängliche Farben bald ganz verloschen
sein werden.
Anspruchsvoller tritt das von Patroni S. 13g abgebildete Monu-
ment Neapel 2253 auf. Der Sockel hat sich bedeutend erhöht, auf
einem niedrigen altarähnlichen Untersatz steht noch einmal ein noch
höherer, ebenfalls mit einer Deckplatte abschließender hoher Aufsatz,
auf dem sich erst die Vase, eine große Prachtamphora mit Schwanen-
kopfhenkeln, erhebt. Der untere Teil des Sockels ist braun mit
weißem Ornament, der Aufsatz weiß, die Vase tonfarben mit schwarzer
Riefelung des Bauches und schwarzen Figuren und Ornamenten. Die
Henkel schmücken flatternde Binden. Auf allen Stufen des Denkmals
liegen Früchte (oder Eier?) als Gaben.
Zu dem altarähnlichen Sockel kann ich hier ein attisches aus Athen
stammendes Fragment eines Pyxisdeckels (Tafel XVII g) von stattlicher
Dimension abbilden, das sich in Heidelberg befindet74. Es gehört eng
mit dem von Watzinger veröffentlichten derselben Sammlung gehörigen
Bruchstücke der «Aphrodite» auf dem Schwan zusammen75. Auf dem
«Altars ist gerade noch der Fuß der auf ihm stehenden Vase zu er-
kennen und rechts die untere Hälfte einer herantretenden Frauengestalt.
Die Neapler Amphora zeigt einen Fortschritt zu größerem Luxus; in
der Form der attischen Scherbe ähnlicher ist der Sockel, auf dem
innerhalb eines viersäuligen Gebäudes auf der Neapler Phönissenvase
eine Amphora derselben Form, wie die besprochene steht (Engelmann,
Jahrb. igo5, Taf. 7). Auch hier handelt es sich aller Wahrscheinlich-
keit nach um ein Grabgebäude 75a.
An Grabvasen ist noch einer Hydria zu gedenken, die, auf einem
ionischen Säulenkapitell aufgestellt, mit ziemlicher Sicherheit als sepul-
kral erklärt werden kann. (Annali 1840, pl. N, Brit. Mus. F 33i).
Sie stammt aus Ruvo. Das Säulenkapitell — etwa mit der obersten
Trommel steht auf einer Basis, die breiter als hoch, braun gemalt und
mit weißen Punkten verziert ist. Die Hydria selbst ist mit gemalten