LUDWIG VON HOFMANN
DIE FRAU IM FENSTER
VON
HUGO VON HOFMANNSTHAL
la demente: „Conosci la storia di Madonna Dianora?"
il medico: „Vagamente. Non ricordo piü". . .
Sogno d'un mattino di primavera.
Messer Braccio.
Madonna D i a n o r a.
Die Amme.
Die Gartenseite eines ernsten lombardischen Palastes. Rechts die Wand des Hauses, welche einen stumpfen
Winkel mit der den Hintergrund bildenden mäfsig hohen Gartenmauer umschliefst. Das Haus besteht bis
zur anderthalbfachen Mannshöhe aus unbehauenen Quadern. Dann kommt ein kahler Streif, dann ein Marmor-
sims der sich unter jedem Fenster zu einer Medaille mit dem halberhabenen Gesicht eines ruhigen Löwen
erweitert. Man sieht zwei Fenster, jedes hat einen kleinen eckigen Balkon, dessen Steingeländer nach vorne
Spalten hat so dafs man die Füfse der Menschen sieht, die in diesen Erkern stehen. In beiden Fenstern ist
ein Vorhang gegen das dahinterliegende Zimmer. Der Garten ist nur ein Rasenplatz mit ungeordneten Obst-
bäumen. Die Ecke zwischen Mauer und Haus ist mit dunklem Buxgesträuch angefüllt. Die linke Seite der
Bühne bildet eine dichte Weinlaube, von Kastanienbäumen getragen; man sieht nur ihren Eingang, sie verläuft
schief nach links rückwärts. Auch gegen den Zuschauer hin ist der Garten verlaufend zu denken. Hinter
der rückwärtigen Mauer befindet sich (für den Zuschauer auf der Galerie) ein schmaler Weg, dahinter die
Mauer des Nachbargartens, der zu keinem Haus zu gehören scheint. Und im Nachbargarten und weiter
rückwärts, so weit man sieht, nichts als die Wipfel unregelmäfsig stehender Obstbäume, angefüllt mit Abendsonne.
C 79 B
DIE FRAU IM FENSTER
VON
HUGO VON HOFMANNSTHAL
la demente: „Conosci la storia di Madonna Dianora?"
il medico: „Vagamente. Non ricordo piü". . .
Sogno d'un mattino di primavera.
Messer Braccio.
Madonna D i a n o r a.
Die Amme.
Die Gartenseite eines ernsten lombardischen Palastes. Rechts die Wand des Hauses, welche einen stumpfen
Winkel mit der den Hintergrund bildenden mäfsig hohen Gartenmauer umschliefst. Das Haus besteht bis
zur anderthalbfachen Mannshöhe aus unbehauenen Quadern. Dann kommt ein kahler Streif, dann ein Marmor-
sims der sich unter jedem Fenster zu einer Medaille mit dem halberhabenen Gesicht eines ruhigen Löwen
erweitert. Man sieht zwei Fenster, jedes hat einen kleinen eckigen Balkon, dessen Steingeländer nach vorne
Spalten hat so dafs man die Füfse der Menschen sieht, die in diesen Erkern stehen. In beiden Fenstern ist
ein Vorhang gegen das dahinterliegende Zimmer. Der Garten ist nur ein Rasenplatz mit ungeordneten Obst-
bäumen. Die Ecke zwischen Mauer und Haus ist mit dunklem Buxgesträuch angefüllt. Die linke Seite der
Bühne bildet eine dichte Weinlaube, von Kastanienbäumen getragen; man sieht nur ihren Eingang, sie verläuft
schief nach links rückwärts. Auch gegen den Zuschauer hin ist der Garten verlaufend zu denken. Hinter
der rückwärtigen Mauer befindet sich (für den Zuschauer auf der Galerie) ein schmaler Weg, dahinter die
Mauer des Nachbargartens, der zu keinem Haus zu gehören scheint. Und im Nachbargarten und weiter
rückwärts, so weit man sieht, nichts als die Wipfel unregelmäfsig stehender Obstbäume, angefüllt mit Abendsonne.
C 79 B