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MAX LIEBERMANN, ABEND

LERMA

EIN BUEHNENSPIEL VON WILHELM SCHAEFER

Aus „Brüder". Zwei Dramen („Der Peter" und „Lerma").

Personen:

Jünglinge.
Althan.

Lerma. •

Rion. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Hermandus. Sechs Henker.

Greise. Zwei Fackelträger.

Hfon und Hermandus in unserer Kleidung. Grau. — Die Greise und Jünglinge in hellen Gewändern, bei den
Greisen auf Grün und bei den Jünglingen auf Rot gestimmt. Den betreffenden Farben des Hofes entsprechend.)

R^d herum niedrige Bänke. Die Architektur der hinteren Mauer und der seitlichen Wände gründet sich auf

stilisierte Palmen. Die Stämme sind rot und bilden die Pfeiler. Die Blätter (immer je fünf) stellen die Bogen dar.

S' - d rün Der Grund ist gelb. Alles licht und hell. Kein Fenster. Die Wände nur ein Stockwerk hoch.

16 Ifn der Mitte der hinteren Mauer über einer Treppe eine erhöhte Plattform. In der Ecke der Seitenwand links ein

eheimes Pförtchen, mehr nach vorn ein Portal. Rechts ebenso (in der Ecke geheimes Pförtchen, mehr nach vorn ein Thor).

Der Hof liegt in hellem Mondschein.

Der erste Greis:
So, das war der Königsgarten.
Hier ist der Hof. Da mufst du warten

Der zweite Greis:

Und da sind Bänke.

Ich kann kaum noch, stehn.

Der erste Greis:
Schon müde von dem bifschen Gehn?

Das Thor im Schatten. Hermandus tritt mit den drei Greisen ein.
Er sieht scheu umher.

Der zweite Greis:
Kein Härchen. Ich geh wie du mein Teil.
Mir zittern blofs die Kniegelenke.
Die neuen Treppen sind viel zu steil.

Hermandus:
Was soll ich hier? Geht ihr jetzt?

Der erste Greis:
Keiner darf im Richthof sein
nach zehn. Der Tod ist drauf gesetzt.

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