Die Mädchen bei den Cypressen
zittern: die Stunde beginnt,
da sie nicht wifsen, wessen
alle die Dinge sind.
XII
Eine singt:
Wir sind uns alle schwesterlich.
Aber Abende giebt's, da wir frieren
und einander langsam verlieren,
und eine jede möchte ihren
Freundinnen flüstern: du fürchtest dich . . .
Die Mütter sagen uns nicht, wo wir sind,
und lassen uns ganz allein, —
wo die Aengste enden und Gott beginnt
werden wir vielleicht sein . .
Rainer Maria Rilke
LUDWIG VON HOFMANN, APPASSIONATA
C 212 3
zittern: die Stunde beginnt,
da sie nicht wifsen, wessen
alle die Dinge sind.
XII
Eine singt:
Wir sind uns alle schwesterlich.
Aber Abende giebt's, da wir frieren
und einander langsam verlieren,
und eine jede möchte ihren
Freundinnen flüstern: du fürchtest dich . . .
Die Mütter sagen uns nicht, wo wir sind,
und lassen uns ganz allein, —
wo die Aengste enden und Gott beginnt
werden wir vielleicht sein . .
Rainer Maria Rilke
LUDWIG VON HOFMANN, APPASSIONATA
C 212 3