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https://doi.org/10.11588/diglit.61283#0014
Ausgehend von der Idee des „Stammbaums“, gestaltet
er das stille Dasein derer, die nur Glieder sind in der
unendlichen Kette der Generationen, vertieft er sich
in die einfachen Beziehungen zwischen Mann und Frau,
Ahnen und Enkeln, Eltern und Kindern. Allein mit
Unrecht hat man diese Familienbilder als eine „Oase
des menschlich Erfreulichen und Fruchtbaren“ be-
zeichnet. Michelangelo, der nie Bewegung ohne Hem-
mung geben kann, kann auch die Ruhe nicht ohne
Belastung geben. Das Beisammensein der Eheleute
ist trübe und stumm, die Kinder bedrängen die Eltern
mehr, als daß sie sie beglückten, und selbst der Schlaf
naht sich nicht milde und lösend, sondern überfällt
die Ermatteten als eine jähe Erstarrung, die die Kör-
per in gewaltsamen oder gebrochenen Stellungen fest-
hält — in Stellungen, die oft weniger dem Schlummer,
als dem Tode anzugehören scheinen.
Bezüglich der Literatur ist auf den bibliographischen Anhang zu H« Mackowskys
„Michelagniolo“ (II. Aufl., 1919) zu verweisen. Zur Ergänzung seien angeführt:
W. Henke, Empir. Betrachtungen über die Malereien von Michelangelo am Rande
der Decke i. d. Sixt. Kap. (Jahrbuch d. K. Pr. Kunsts. VII, 1886, mehrere
Forts.)
H. Wölfflin, Die Sixt. Decke Michelangelos. (Rep. f. Kunstwiss. XIII, 1890,
p. 264 ff.)
Derselbe, Ein Entwurf M. A.’s zur Sixt. Decke, (jahrb. d. K. Pr. Kunstsamml. XIII,
1892, p. 178 ff.)
M. Spahn, Die Datierung von M. A.’s Briefwechsel 1511 u. 1512. (Rep. XXIX,
1906, p. 291 ff.)
E. Jacobsen, Die Handzeichnungen M. A.’s zu den Sixtinafresken. (Rep. XXX,
1907, P- 389 ff-)
K. Lange, Michelangelos zweiter Schöpfungstag. (Rep. XLH, 1919, p. I ff.)
J. Gantner, Zum Schema d. Sixt. Decke M. A.’s. (Monatshefte f. Kunstwiss. XH,
1919, p. 1 ff.)
AldoForatti, Gli „ignudi* della volta Sistina. (L’Arte XXI, 1918, p. 109ff.)
Ad. Venturi, La volta Sistina. (L’Arte XXII, 1919, p. 85ff.)
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er das stille Dasein derer, die nur Glieder sind in der
unendlichen Kette der Generationen, vertieft er sich
in die einfachen Beziehungen zwischen Mann und Frau,
Ahnen und Enkeln, Eltern und Kindern. Allein mit
Unrecht hat man diese Familienbilder als eine „Oase
des menschlich Erfreulichen und Fruchtbaren“ be-
zeichnet. Michelangelo, der nie Bewegung ohne Hem-
mung geben kann, kann auch die Ruhe nicht ohne
Belastung geben. Das Beisammensein der Eheleute
ist trübe und stumm, die Kinder bedrängen die Eltern
mehr, als daß sie sie beglückten, und selbst der Schlaf
naht sich nicht milde und lösend, sondern überfällt
die Ermatteten als eine jähe Erstarrung, die die Kör-
per in gewaltsamen oder gebrochenen Stellungen fest-
hält — in Stellungen, die oft weniger dem Schlummer,
als dem Tode anzugehören scheinen.
Bezüglich der Literatur ist auf den bibliographischen Anhang zu H« Mackowskys
„Michelagniolo“ (II. Aufl., 1919) zu verweisen. Zur Ergänzung seien angeführt:
W. Henke, Empir. Betrachtungen über die Malereien von Michelangelo am Rande
der Decke i. d. Sixt. Kap. (Jahrbuch d. K. Pr. Kunsts. VII, 1886, mehrere
Forts.)
H. Wölfflin, Die Sixt. Decke Michelangelos. (Rep. f. Kunstwiss. XIII, 1890,
p. 264 ff.)
Derselbe, Ein Entwurf M. A.’s zur Sixt. Decke, (jahrb. d. K. Pr. Kunstsamml. XIII,
1892, p. 178 ff.)
M. Spahn, Die Datierung von M. A.’s Briefwechsel 1511 u. 1512. (Rep. XXIX,
1906, p. 291 ff.)
E. Jacobsen, Die Handzeichnungen M. A.’s zu den Sixtinafresken. (Rep. XXX,
1907, P- 389 ff-)
K. Lange, Michelangelos zweiter Schöpfungstag. (Rep. XLH, 1919, p. I ff.)
J. Gantner, Zum Schema d. Sixt. Decke M. A.’s. (Monatshefte f. Kunstwiss. XH,
1919, p. 1 ff.)
AldoForatti, Gli „ignudi* della volta Sistina. (L’Arte XXI, 1918, p. 109ff.)
Ad. Venturi, La volta Sistina. (L’Arte XXII, 1919, p. 85ff.)
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