ein, und als der König sie dort belagerte, rief sie den Sforza, der
in Benevent lag, zu Hilfe. Alfonso wurde vor den Toren
Neapels von Sforza geschlagen, und nur der Ankunft der arago-
nesischen Flotte dankte er es, daß er die schon verlorene Stadt
zurückgewann und Sforza und die Königin zum Rückzug zwin-
gen konnte. Gemeinsam mit Braccio begann er jetzt den Feld-
zug gegen die Königin nicht ohne Erfolg. In ihrer Not entschloß
sich Johanna, von Sforza beraten und dazu gedrängt, zu einem
Schritt, der den Erbfolgestreit unter Verschiebung der Parteien
von neuem auflodern ließ. Am i. Juli 1423 widerrief sie die
Adoption Alfonsos, nahm den in Aquila von Braccio belagerten
Ludwig III. von Anjou an Kindesstatt an, ernannte ihn zum
Erben der Krone, ließ ihre Truppen zu den seinigen stoßen und
rückte wieder gegen Neapel vor. Um ihren Anhang zu verstärken,
rief sie die aus dem Reiche gewiesenen Anhänger der angiovi-
nischen Partei zurück, und tatsächlich besserte sich dadurch
ihre und des neuen Verbündeten Lage. Am 15. Oktober verließ
Alfonso das Reich und kehrte nach Spanien zurück, wo die
Verhältnisse seine Anwesenheit erforderten. Sein Bruder, der
Infant Don Pedro, blieb als Statthalter in Neapel, die Condottie-
ren Braccio und Jacopo Caldora befehligten seine Truppen. Jo-
hanna und Ludwig, vom Papst und von Filippo Maria Visconti
von Mailand unterstützt, machten täglich Fortschritte. Zwar er-
trank ihr fähigster Feldherr, Sforza, am 4. Januar 1424 beim
Übergang über die Pescara, dafür trat aber Caldora auf ihre
Seite und lieferte der Königin die Stadt Neapel aus; Don Pedro
vermochte nur mehr das Castel Nuovo für seinen Bruder zu
halten und konnte auf keine Hilfe hoffen, da die von Filippo
Maria der Königin zu Hilfe gesandte genuesische Flotte den
Hafen Neapels besetzt hielt. Am 2. Juni 1424 fiel die letzte Stütze
Alfonsos im Königreiche: Braccio wurde bei Aquila von Cal-
dora geschlagen und gefangen genommen und erlag bald dar-
auf seinen Wunden. Am 21. Oktober 1424 konnten Johanna
und Ludwig ihren Einzug in Neapel halten.
Die nächsten Jahre verliefen im Frieden. Die Königin stand
wieder ganz unter dem Einfluß Caracciolos — Alfonso hatte
ihn auf Johannas Wunsch gegen gefangene Spanier ausge-
XXVIII
in Benevent lag, zu Hilfe. Alfonso wurde vor den Toren
Neapels von Sforza geschlagen, und nur der Ankunft der arago-
nesischen Flotte dankte er es, daß er die schon verlorene Stadt
zurückgewann und Sforza und die Königin zum Rückzug zwin-
gen konnte. Gemeinsam mit Braccio begann er jetzt den Feld-
zug gegen die Königin nicht ohne Erfolg. In ihrer Not entschloß
sich Johanna, von Sforza beraten und dazu gedrängt, zu einem
Schritt, der den Erbfolgestreit unter Verschiebung der Parteien
von neuem auflodern ließ. Am i. Juli 1423 widerrief sie die
Adoption Alfonsos, nahm den in Aquila von Braccio belagerten
Ludwig III. von Anjou an Kindesstatt an, ernannte ihn zum
Erben der Krone, ließ ihre Truppen zu den seinigen stoßen und
rückte wieder gegen Neapel vor. Um ihren Anhang zu verstärken,
rief sie die aus dem Reiche gewiesenen Anhänger der angiovi-
nischen Partei zurück, und tatsächlich besserte sich dadurch
ihre und des neuen Verbündeten Lage. Am 15. Oktober verließ
Alfonso das Reich und kehrte nach Spanien zurück, wo die
Verhältnisse seine Anwesenheit erforderten. Sein Bruder, der
Infant Don Pedro, blieb als Statthalter in Neapel, die Condottie-
ren Braccio und Jacopo Caldora befehligten seine Truppen. Jo-
hanna und Ludwig, vom Papst und von Filippo Maria Visconti
von Mailand unterstützt, machten täglich Fortschritte. Zwar er-
trank ihr fähigster Feldherr, Sforza, am 4. Januar 1424 beim
Übergang über die Pescara, dafür trat aber Caldora auf ihre
Seite und lieferte der Königin die Stadt Neapel aus; Don Pedro
vermochte nur mehr das Castel Nuovo für seinen Bruder zu
halten und konnte auf keine Hilfe hoffen, da die von Filippo
Maria der Königin zu Hilfe gesandte genuesische Flotte den
Hafen Neapels besetzt hielt. Am 2. Juni 1424 fiel die letzte Stütze
Alfonsos im Königreiche: Braccio wurde bei Aquila von Cal-
dora geschlagen und gefangen genommen und erlag bald dar-
auf seinen Wunden. Am 21. Oktober 1424 konnten Johanna
und Ludwig ihren Einzug in Neapel halten.
Die nächsten Jahre verliefen im Frieden. Die Königin stand
wieder ganz unter dem Einfluß Caracciolos — Alfonso hatte
ihn auf Johannas Wunsch gegen gefangene Spanier ausge-
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