tauscht — und Ludwig war zu schwach, sich gegen den Günst-
ling durchzusetzen. Alfonso gab indes die Hoffnung auf eine
Rückeroberung des Reiches nicht auf und arbeitete daran, die
Parteien der Orsini und Marzano auf seine Seite zu bringen; auch
mit Caracciolo trat er in Verhandlungen, die aber zu keinem
Resultate führten. Der Übermut des Großseneschalls führte bald
darauf zu seinem Sturze; die Herzogin von Suessa, die Johanna
ganz beherrschte, ließ ihn am 18. August 1432 durch seinen
Vetter Ottino Caracciolo ermorden. Am 24. November 1434 starb
König Ludwig auf einem Feldzug gegen den rebellischen Für-
sten von Tarent; da er keine Nachkommen hatte, vererbte er
seine Ansprüche auf das Reich Neapel seinem Bruder Rene vcn
Anjou, Herzog von Lothringen. Am 2. Februar 1435 starb auch
Johanna II.; testamentarisch hatte sie Herzog Rene zum Erben
ihrer Krone eingesetzt.
Die angiovinische Partei tat alles, König Rene das Reich zu
erhalten, aber eine starke Partei unter der Führung des Fürsten
von Tarent, eines Orsini, und des Herzogs von Suessa aus dem
Hause der Marzano, erklärte sich für Alfonso V., und ehe noch
Rene, der damals Gefangener des Herzogs von Burgund war,
von Lothringen nach Italien aufbrechen konnte, war Alfonso
auf dem Festlande gelandet und begann die Seestädte an der
Westküste zu erobern, während der Führer der angiovinischen
Truppen, Caldora, nur mit Mühe den Vormarsch des Herzogs
von Suessa gegen Neapel aufhielt. Nun wandte sich die Partei
Renes um Hilfe nach auswärts; zwei Mächte traten offen auf
ihre Seite: der Papst und Mailand. Filippo Maria ließ durch das
ihm unterworfene Genua eine Flotte ausrüsten und sandte sie
der von Alfonso belagerten Stadt Gaeta zu Hilfe. Am 6. August
1435 kam es zu einer Seeschlacht bei der Insel Ponza; Alfonso
wurde geschlagen und fiel mit seinem Bruder, König Juan von
Navarra, und einer großen Anzahl spanischer, sizilischer und
neapolitanischer Barone in genuesische Gefangenschaft. Diese
Niederlage stärkte die Stellung Renes; er sandte sofort seine
Gemahlin Isabella als Statthalterin nach Neapel, und der Papst
ließ den Patriarchen von Aquileja, Vitelleschi, mit einem starken
Heere zu ihr stoßen. Aber noch im Winter des Jahres 1435
XXIX
ling durchzusetzen. Alfonso gab indes die Hoffnung auf eine
Rückeroberung des Reiches nicht auf und arbeitete daran, die
Parteien der Orsini und Marzano auf seine Seite zu bringen; auch
mit Caracciolo trat er in Verhandlungen, die aber zu keinem
Resultate führten. Der Übermut des Großseneschalls führte bald
darauf zu seinem Sturze; die Herzogin von Suessa, die Johanna
ganz beherrschte, ließ ihn am 18. August 1432 durch seinen
Vetter Ottino Caracciolo ermorden. Am 24. November 1434 starb
König Ludwig auf einem Feldzug gegen den rebellischen Für-
sten von Tarent; da er keine Nachkommen hatte, vererbte er
seine Ansprüche auf das Reich Neapel seinem Bruder Rene vcn
Anjou, Herzog von Lothringen. Am 2. Februar 1435 starb auch
Johanna II.; testamentarisch hatte sie Herzog Rene zum Erben
ihrer Krone eingesetzt.
Die angiovinische Partei tat alles, König Rene das Reich zu
erhalten, aber eine starke Partei unter der Führung des Fürsten
von Tarent, eines Orsini, und des Herzogs von Suessa aus dem
Hause der Marzano, erklärte sich für Alfonso V., und ehe noch
Rene, der damals Gefangener des Herzogs von Burgund war,
von Lothringen nach Italien aufbrechen konnte, war Alfonso
auf dem Festlande gelandet und begann die Seestädte an der
Westküste zu erobern, während der Führer der angiovinischen
Truppen, Caldora, nur mit Mühe den Vormarsch des Herzogs
von Suessa gegen Neapel aufhielt. Nun wandte sich die Partei
Renes um Hilfe nach auswärts; zwei Mächte traten offen auf
ihre Seite: der Papst und Mailand. Filippo Maria ließ durch das
ihm unterworfene Genua eine Flotte ausrüsten und sandte sie
der von Alfonso belagerten Stadt Gaeta zu Hilfe. Am 6. August
1435 kam es zu einer Seeschlacht bei der Insel Ponza; Alfonso
wurde geschlagen und fiel mit seinem Bruder, König Juan von
Navarra, und einer großen Anzahl spanischer, sizilischer und
neapolitanischer Barone in genuesische Gefangenschaft. Diese
Niederlage stärkte die Stellung Renes; er sandte sofort seine
Gemahlin Isabella als Statthalterin nach Neapel, und der Papst
ließ den Patriarchen von Aquileja, Vitelleschi, mit einem starken
Heere zu ihr stoßen. Aber noch im Winter des Jahres 1435
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