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Pařízek, Aleš Vincenc
Religion der Unmündigen: zum gemeinnützigen Gebrauche katholischer Eltern, und Lehrer — Prag, 1786 [VD18 14371510]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38828#0155
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thut, auch Böses dafür empfange?
2a. V. So muß doch der, welcher Böses
gethan har, sichstäts als einen Menschen be-
trachten , der Böses, das heißt Strafe ver-
dient har ? L. Ja, so ist es. V. Und
wenn auch kein Mensch das Böse weis, das
jemand begangen hat, weis es deswegen Gott
nicht ? A. Za. Gott weis alles. V. Ä'ird
Gott das Böse nicht strafen ? Gott hasset
das Böse und strafet es. V. Hat also eilt
Mensch nicht Ursache, sich zu fürchten, wenn
gleich keinem anderen Menschen bekannt ist,
daß er es gethan hat? A. Za. V. Und
weis denn ein solcher Mensch: wann Gott
ihm strafen werde? A. Nein, das kann er
nicht wissen. V. Oder wie, und aus welche
Art ihn Gott strafen werde? A. Auch das
weis er nicht. V. So muß er ja alles Un-
angenehme , was ihn trifft, als eins gerechte
Strafe seiner Sünde betrachten? B>. Za.
V. Und so wird er auch oft in Furcht ge-
rakhcn, Gott möchte ihn noch mehr strafen?
Allerdings. V. Nun bedenke doch ja
wohl, was dieses für eine Plage sey, wenn
ein Mensch sich für einen bösen, strafwürdi-
gen Menschen halten , wenn er sich Key sich
selbst verklagen, Gottes Gerechtigkeit furch,
ren, und fast immer durch die schreckliche Er-
wartung künftiger Strafen sich quälen muß.
Da ist denn der Mensch freylich beynahe stats
mit sich selbst nicht zufrieden; da wünschet er
Z S fast
 
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