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Der nunmehr für die Ergänzung der fehlenden Partien gewonnene Malgrund wurde schließlich
im Charakter der angrenzenden Originalflächen eingestimmt. Die Unterschiede zwischen antiken und
ergänzten Partien blieben in erforderlichem Umfang gewahrt. Trotzdem hat der Beschauer die
Möglichkeit, die verschiedenen Wandkompositionen zu studieren, ohne durch den ungünstigen
Erhaltungszustand wesentlich beeinträchtigt zu sein. Über die optische Wirkung des geschilder-
ten Ergänzungsverfahrens orientieren die beigegebenen Farbtafeln (Taf. 1 u. 2) und die foto-
grafischen Reproduktionen (Taf. 3 a u. 12).
Fragen der Maltechnik konnte im Rahmen meiner Arbeiten nicht nachgegangen werden. Vor
ca. 30 Jahren hatte A. Eibner bei seinen diesbezüglichen Untersuchungen auch Proben von rae-
tischen Wandmalereien aus Augsburg, Kempten und Unterschondorf am Ammersee verwertet11.
Welchen Funden die untersuchten Fragmente entstammen, wird nicht gesagt. Man kann aber
heute mit ruhigem Gewissen die in diesem Buch gemachten Äußerungen zu raetischen Malereien
übergehen, da die neuere Forschung auf diesem Gebiet zu wesentlich anderen Ergebnissen
gelangt ist. J. E. Bogaers hat im Zusammenhang mit seiner Bearbeitung des gallo-römischen
Tempels von Eist in den Niederlanden den technischen Fragen der dort gefundenen Malereien
eine ausführliche Behandlung gewidmet12.
Die wissenschaftliche Bearbeitung der Malereien — ihre Zusammensetzung und Auswertung
durch den Verfasser — basiert auf Anregungen des Abteilungsdirektors am Bayerischen Landes-
amt für Denkmalpflege, Herrn Dr. W. Krämer, sowie des Herrn Direktor Dr. W. Schleier-
macher von der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts.
Die Durchführung der vom Sommer 1953 bis zum Frühjahr 1954 währenden Arbeiten wurde
mir ermöglicht durch ein Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, um das
sich der damalige Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts, Herr Professor Dr. C.
Weickert, sehr nachdrücklich bemüht hat, sowie durch Zuschüsse des Bayerischen Landes-
amts für Denkmalpflege. Außerdem sei der liebenswürdigen Förderung durch den Direktor der
Städtischen Kunstsammlungen Augsburg, Flerrn Dr. N. Lieb, sowie der Herren Dr. H. Bott und
Konservator Dr. W. Hübener gedacht. Herr L. Ohlenroth ermöglichte durch sein liberales Ent-
gegenkommen die Veröffentlichung der durch ihn ausgegrabenen Funde vom Künstlerhof, aus
der Thommstraße und vom Pfaffenkeller, wodurch die Arbeit erst ihre sinnvolle Abrundung er-
fahren hat.
Die Lichtbildvorlagen für die Tafeln (mit Ausnahme von Taf. 17) fertigte die Abteilung für
Vor- und Frühgeschichte des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (Frau L. Römmelt), die
Zeichnungen und Rekonstruktionen in demselben Amt die Herren Architekt Dipl. Ing. W. Neu
und Konservator Dr. W. Meyer an. Der Verlag Hermann Rinn, München, schenkte die im Wei-
terdruck hergestellte, an anderer Stelle erstveröffentlichte Farbtafel 1.
Der Verfasser fühlt sich für die vielseitige Unterstützung den genannten Herren und allen be-
teiligten Stellen zu aufrichtigem Dank verpflichtet.
11) A. Eibner, Entwicklung und Werkstoffe der Wandmalerei vom Altertum bis zur Neuzeit, 1926, 303 f.
12) J. E. A. Th. Bogaers, De gallo-romeinse tempels te Eist in de Over-Betuve (1955), 104—124, vgl.
S. 252 der deutschen Zusammenfassung. Zu E. Aletti, La tecnica della pittura Greca e Romana e l’en-
causto, 1951, vgl. R. Herbig, Gnomon 24, 1952, 166.

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