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Passavant, Johann David
Die christliche Kunst in Spanien — Leipzig, 1853

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https://doi.org/10.11588/diglit.2157#0004
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Nachrichten Ober die mittelalterlichen, christlichen Künstler die-
sesLandes und ihrer Werke bis in das 16. Jahrhundert, noch sehr
düritig sind, im Verhältniss zu dem Reichthum, den Spanien an
Monumenten dieser Art bis zur Zeit vor der Invasion durch die
Franzosen im Jahr 1808 aufzuweisen hatte und selbst jetzt
noch, nach so vielen Zerstörungen und Entwendungen, auf-
weisen kann. Ueber die Kunst in Spanien besitzen wir zwar
manche schätzbare Werke, doch sind sie keinesweges genü-
gend. Des Don Antonio Palomino y Velasco Leben der Künst-
ler in Spanien, übergeht nicht nur das ganze Mittelalter,
sondern die Nachrichten darin sind ebenso dürftig, als oft
ungenau. Weit werthvoller sind die Forschungen, welche
D. Antonio Ponz in den 18 Bänden seiner „Viage <le Espana"
(Reisen in Spanien) niedergelegt hat, und die auch D. An-
tonio Conca in seiner „Descrizione odeporica della Spagna"
hauptsächlich benutzte. Die reichhaltigsten und zuverlässig-
sten Notizen über die spanischen Künstler treffen wir jedoch
in dem im Jahr 1800 erschienenen Künstlerlexikon des D. Juan
Agustin Cean Bermudez. Wir erhalten durch diese Schrift-
steller Auskunft über vieles Einzelne, wofür die Kunstforscher
ihnen zu grossem Dank verpflichtet sein müssen, allein sie
gaben und beabsichtigten keine Darstellung des Zusammen-
hangs und der Entwicklung der Kunst in ihrem Lande. So
gebricht es auch ihrer Würdigung und Kritik öfters an
Schärfe und richtiger Anschauung; denn diese ist nur durch
die genaue Kenntniss dessen, was auch ausserhalb Spanien
geschehen, zu erlangen, und diese fehlte ihnen in Bezug auf
das Mittelalter fast gänzlich. Sie ist hier aber um so nöthi-
ger, als die Einflüsse von aussen auf Spaniens Kunst fast zu
allen Zeiten sehr bedeutend waren.

Manche Kunstschriftsteller des Auslandes haben gleich-
falls mehr oder minder schätzbare Werke über die spanische
Kunst geliefert; hier werden wir jedoch nur die wichtigsten
derselben erwähnen. Vor Allen unter ihnen bietet Fiorillo
in seiner Geschichte der spanischen Malerei bei Weitem die
reichhaltigsten Nachrichten; da er aber im Lande selbst nicht
 
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