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Zeitschrift für Pathopsychologie — Leipzig, 1.1912

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Zweites und drittes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.2776#0556
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552 Theodor Hoepfner

wie auch durch Verminderung vieler psychopathogener Reize ver-
mindert werden; denn im Störungshewußtsein des Stotterns finden
sich, da fast die Hälfte unseres Wollens das Produkt einer Anpassung
an die uns umgebenden Verhältnisse ist, eine enorme Anzahl indu-
zierter Züge, gegen die mit KANTischer Großzügigkeit vorgegangen
werden muß, wenn wir nicht eine riesenhafte Summe lebensfähiger
Intelligenz in Zentralschulen verkümmern lassen wollen.

Die vorstehende Arbeit verfolgte lediglich den Zweck, die Grund-
züge des ausgebildeten Stotterns in Eücksicht auf die Gesamt-
koordination der Sprache hervortreten zu lassen. Die Darstellung
ist deswegen keineswegs vollständig. Ich halte es jedoch in An-
betracht der bestehenden Unklarheit in der Literatur für inopportun,
zunächst mehr zu geben, bis eine Revision beider Anschauungen
stattgefunden hat. Alsdann würde es sich von selbst ergeben, einige
Punkte umfassend zu behandeln. Zuvor werden wir von einer klassi-
schen Auffassung noch entfernt sein; der Zweck dieser Arbeit ist
erreicht, wenn sie angeregt hat, diesem Ziele entgegen zu arbeiten.
 
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