Psychanalyse und Erziehung. 61
rücksichtslose Ps. A. bedeutet ohne Zweifel eine Schädigung des
Zöglings, die durch den Erfolg der Forschung kaum aufgewogen
werden kann. Die Ps. A. gleicht Überhaupt einem scharfen zwei-
schneidigen Messer; das sollte man nie vergessen. Sie vermag, wenn
sie unrichtig geführt wird, Traumata zu schaffen, wie alles Inad-
äquate, was die kindliche Seele betrifft. Deshalb fällt natürlich nicht
ein Vorwurf auf die Ps. A. als solche, sondern eben nur auf den
Psychanalytiker, der zu wenig Pädagoge ist, um sie pädagogisch
richtig anzuwenden. Eine rechte Ps. A. im Verband des pädagogischen
Vorgehens setzt eben beim Ausübenden mehr voraus, als nur ge-
wöhnliches ps. a. Wissen und Können. Sie setzt vor allem ethische
Sicherheit und Keife voraus, ohne die eine rechte Erziehung über-
haupt nicht möglich ist. Sie setzt aber auch voraus, daß die unter-
suchende und erziehende Persönlichkeit über jeder einzelnen Methode
stehe und sich niemals sklavisch an ein bestimmtes Vorgehen binde.
Auch die ps. a. Untersuchungsmethode ist modifikationsfähig, und es
ist Sache des Erziehers, sie gerade so zu handhaben, wie es dem
Falle angemessen ist. Auch wenn dann eine erhebliche Modifikation
oder eine Kombination mit anderen Methoden herauskommt. Denn
über der »Reinheit' jeder Methode steht das Ziel der Erziehung, und
nie darf ein Hilfsmittel beherrschend, noch etwa die Forschung (im
Rahmen der Erziehung) Selbstzweck werden.
Was bisher vom Verhältnis der Ps. A. zum erzieherischen Vorgehen
gesagt worden ist, gilt von der Ps.A., sofern sie Forschungsmethode
ist. Es ergibt sich aber daraus beinahe von selber, was die beiden
anderen Seiten der Ps. A. mit Erziehung zu tun haben. Zunächst die-
jenigen allgemeinpsychologischen Anschauungen, die man nach
ihrem Ursprung als psychanalytisch bezeichnen kann und an die
eingangs kurz erinnert worden ist. Wir haben bereits unserer Über-
zeugung Ausdruck gegeben, daß die ps. a. Forschung unseren psycho-
logischen Gesichtskreis wesentlich zu erweitern imstande sei. Und
wenn auch manches an den bisher propagierten Resultaten unrichtig,
anderes noch nicht endgültig und scharf genug erfaßt und vor allem
nicht wissenschaftlich einwandfrei verarbeitet sein mag, so wäre es
ein Unrecht, deshalb alle ps. a. Anschauungen abzulehnen. Es bleibt
nach unserer Meinung noch genug an gesicherten und fruchtbaren
Einsichten übrig (ob sie absolut oder nur relativ neu seien, das spielt
rücksichtslose Ps. A. bedeutet ohne Zweifel eine Schädigung des
Zöglings, die durch den Erfolg der Forschung kaum aufgewogen
werden kann. Die Ps. A. gleicht Überhaupt einem scharfen zwei-
schneidigen Messer; das sollte man nie vergessen. Sie vermag, wenn
sie unrichtig geführt wird, Traumata zu schaffen, wie alles Inad-
äquate, was die kindliche Seele betrifft. Deshalb fällt natürlich nicht
ein Vorwurf auf die Ps. A. als solche, sondern eben nur auf den
Psychanalytiker, der zu wenig Pädagoge ist, um sie pädagogisch
richtig anzuwenden. Eine rechte Ps. A. im Verband des pädagogischen
Vorgehens setzt eben beim Ausübenden mehr voraus, als nur ge-
wöhnliches ps. a. Wissen und Können. Sie setzt vor allem ethische
Sicherheit und Keife voraus, ohne die eine rechte Erziehung über-
haupt nicht möglich ist. Sie setzt aber auch voraus, daß die unter-
suchende und erziehende Persönlichkeit über jeder einzelnen Methode
stehe und sich niemals sklavisch an ein bestimmtes Vorgehen binde.
Auch die ps. a. Untersuchungsmethode ist modifikationsfähig, und es
ist Sache des Erziehers, sie gerade so zu handhaben, wie es dem
Falle angemessen ist. Auch wenn dann eine erhebliche Modifikation
oder eine Kombination mit anderen Methoden herauskommt. Denn
über der »Reinheit' jeder Methode steht das Ziel der Erziehung, und
nie darf ein Hilfsmittel beherrschend, noch etwa die Forschung (im
Rahmen der Erziehung) Selbstzweck werden.
Was bisher vom Verhältnis der Ps. A. zum erzieherischen Vorgehen
gesagt worden ist, gilt von der Ps.A., sofern sie Forschungsmethode
ist. Es ergibt sich aber daraus beinahe von selber, was die beiden
anderen Seiten der Ps. A. mit Erziehung zu tun haben. Zunächst die-
jenigen allgemeinpsychologischen Anschauungen, die man nach
ihrem Ursprung als psychanalytisch bezeichnen kann und an die
eingangs kurz erinnert worden ist. Wir haben bereits unserer Über-
zeugung Ausdruck gegeben, daß die ps. a. Forschung unseren psycho-
logischen Gesichtskreis wesentlich zu erweitern imstande sei. Und
wenn auch manches an den bisher propagierten Resultaten unrichtig,
anderes noch nicht endgültig und scharf genug erfaßt und vor allem
nicht wissenschaftlich einwandfrei verarbeitet sein mag, so wäre es
ein Unrecht, deshalb alle ps. a. Anschauungen abzulehnen. Es bleibt
nach unserer Meinung noch genug an gesicherten und fruchtbaren
Einsichten übrig (ob sie absolut oder nur relativ neu seien, das spielt