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I.
EINLEITUNG

Daß eine Sammlung alter Meister, die mehrere Jahr#
hunderte umspannt, nicht in demselben Maße ein#
heitlich erfaßt werden kann wie eine moderne Galerie,
die sich mit der Kunstgeschichte der neuesten Zeit be#
schäftigt, leuchtet ohne weiteres ein. Gleichwohl ist es
die Aufgabe eines Führerbuches wie des vorliegenden,
das Vielerlei unter einheitlichen Gesichtspunkten ge#
ordnet zu betrachten, denn nur so rechtfertigt es sein
Dasein, da die kritische Betrachtung des einzelnen viel#
mehr Sache des Katalogs oder besonderer Erörterung
bleiben muß.
Diese zusammenfassende Darstellung wird nun in Ham#
bürg mehr als in den allermeisten anderen Galerien in#
sofern erleichtert, als ebensowohl durch den ungewollten
Verlauf des Geschehens wie durch planmäßige Arbeit
zwei in sich abgerundete Gruppen der Sammlung alter
Meister entstanden sind, die, einander ergänzend, beide
im Boden hanseatisch#hamburgischer Kultur wurzeln.
Ihre historischen Grenzen finden sie in den Anfängen
der Tafelmalerei und in der großen europäischen Kultur#
wende, die in der Spätzeit des achtzehnten Jahrhunderts
eintrat und in der französischen Revolution wie ein
vulkanischer Ausbruch ihren weithin donnernden Weck#
ruf fand.
Als eine der jüngsten unter den Galerien Europas ist die
hamburgische aus einer Vereinsgründung in den vierziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden und allmäh#

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