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https://doi.org/10.11588/diglit.912#0020
66 AUSGRABUNGEN ZU PERGAMON: ARBEITSBERICHT
ihren Transport nach Dikeli zu bewerkstelligen. Ich konnte den September dazu
verwenden.
Am 12. August hatte auch Herr Bohn Pergamon verlassen und ging zu den er-
wähnten Studienzwecken nach Athen.
Am 3o. September traf die Loreley in Smyrna ein. An Stelle des Herrn von
Wietersheim war Herr Kapitän-Leutnant Koch als Kommandant getreten, an Stelle
des Herrn Dr. Fritz Herr Dr. Michaelis, an Stelle der Herren Leutnants Truppel und
Bachern die Herren Janns und Bredow; ebenso war die ganze Mannschaft neu und
nur der erste Offizier, der indessen zum Kapitän-Leutnant ernannte Herr Lavaud,
war geblieben. Auch bei dem neuen Herrn Kommandanten, wie bei den Offizieren
und der Mannschaft fand ich dieselbe Freudigkeit für den Dienst des vaterländischen
Unternehmens, die ihre Vorgänger stets gezeigt hatten.
Am 5. Oktober früh fuhren wir mit dem ersten Lastschiff im Schlepptau von
Smyrna ab, luden in Dikeli bis Mitternacht 40 Kisten und waren am 6. früh wieder
in Smyrna zurück. Am 11. machten wir die zweite Reise, luden wieder während der
Nacht, was bei starker Dünung und spät aufgehendem Monde diesmal bis 4 Uhr
Morgens dauerte, und langten am 12. Mittags mit dem zweiten Transport von
3o Kisten in Smyrna an. Die dritte Fahrt traten wir am 19. Abends 10 Uhr an, luden
am 20. bis Mittags trotz ziemlich hohen Seegangs 3o Kisten und waren um Mitternacht
zurück. Am 23. fuhren wir wieder Abends ab; das Meer war spiegelglatt und blieb
es, so dass wir am 24. alle schwersten Kisten, darunter die Kolossalstatue der Athena,
verladen konnten; es waren 20 an der Zahl. Abends spät langten wir damit in
Smyrna an. Alle diese 120 Kisten, das Wertvollste unserer Funde enthaltend,
nahmen dann ihren Weg an Bord der Lloyddampfer über Triest. Heute, wo ich
dies schreibe, liegen noch 140 Kisten in Dikeli am Ufer; ebenso acht in Pergamon
angekaufte Säulenstumpfe von jenem kostbaren dunkelgrünen Marmor, der sich so
ausgezeichnet zu Postamenten eignet und in den Brüchen nicht mehr vorkommt; es
sind an 4 Kubik-Meter.
Was jetzt noch in Dikeli liegt, soll der billigen Fracht wegen über Hamburg
expediert werden.
Die 260 Kisten und acht grünen Säulen wiegen an 25oo Centner.
Ein Ueberblick des Gefundenen ergiebf.
1 ganze Reliefplatte der Gigantomachie und
1 Torso der Gigantomachie; ferner
1000 und einige kleinere Fragmente der Gigantomachie,
dazu wichtige Architekturstücke vom Altare, theilweise mit Inschriften.
1 ganze Reliefplatte des kleinen Frieses und
2 halbe Platten und viele Fragmente desselben.
1 Reliefplatte und andere Fragmente einer kleineren Gigantomachie.
1 Kolossalstatue der Athena.
2 Statuen von etwas über Lebensgrösse, eine davon Athena darstellend und
einige fragmentierte Frauenstatuen.
1 unversehrter Frauenkopf und zwei beschädigte Athenaköpfe.
4 halblebensgrosse Statuen, einige Torsen und einzelne Gliedmassen, welche
alle zu einer und derselben Gruppe gehören dürften.
6 kleine Reliefs verschiedener Darstellung und
einige hundert Skulptur-Fragmente verschiedener Art.
ihren Transport nach Dikeli zu bewerkstelligen. Ich konnte den September dazu
verwenden.
Am 12. August hatte auch Herr Bohn Pergamon verlassen und ging zu den er-
wähnten Studienzwecken nach Athen.
Am 3o. September traf die Loreley in Smyrna ein. An Stelle des Herrn von
Wietersheim war Herr Kapitän-Leutnant Koch als Kommandant getreten, an Stelle
des Herrn Dr. Fritz Herr Dr. Michaelis, an Stelle der Herren Leutnants Truppel und
Bachern die Herren Janns und Bredow; ebenso war die ganze Mannschaft neu und
nur der erste Offizier, der indessen zum Kapitän-Leutnant ernannte Herr Lavaud,
war geblieben. Auch bei dem neuen Herrn Kommandanten, wie bei den Offizieren
und der Mannschaft fand ich dieselbe Freudigkeit für den Dienst des vaterländischen
Unternehmens, die ihre Vorgänger stets gezeigt hatten.
Am 5. Oktober früh fuhren wir mit dem ersten Lastschiff im Schlepptau von
Smyrna ab, luden in Dikeli bis Mitternacht 40 Kisten und waren am 6. früh wieder
in Smyrna zurück. Am 11. machten wir die zweite Reise, luden wieder während der
Nacht, was bei starker Dünung und spät aufgehendem Monde diesmal bis 4 Uhr
Morgens dauerte, und langten am 12. Mittags mit dem zweiten Transport von
3o Kisten in Smyrna an. Die dritte Fahrt traten wir am 19. Abends 10 Uhr an, luden
am 20. bis Mittags trotz ziemlich hohen Seegangs 3o Kisten und waren um Mitternacht
zurück. Am 23. fuhren wir wieder Abends ab; das Meer war spiegelglatt und blieb
es, so dass wir am 24. alle schwersten Kisten, darunter die Kolossalstatue der Athena,
verladen konnten; es waren 20 an der Zahl. Abends spät langten wir damit in
Smyrna an. Alle diese 120 Kisten, das Wertvollste unserer Funde enthaltend,
nahmen dann ihren Weg an Bord der Lloyddampfer über Triest. Heute, wo ich
dies schreibe, liegen noch 140 Kisten in Dikeli am Ufer; ebenso acht in Pergamon
angekaufte Säulenstumpfe von jenem kostbaren dunkelgrünen Marmor, der sich so
ausgezeichnet zu Postamenten eignet und in den Brüchen nicht mehr vorkommt; es
sind an 4 Kubik-Meter.
Was jetzt noch in Dikeli liegt, soll der billigen Fracht wegen über Hamburg
expediert werden.
Die 260 Kisten und acht grünen Säulen wiegen an 25oo Centner.
Ein Ueberblick des Gefundenen ergiebf.
1 ganze Reliefplatte der Gigantomachie und
1 Torso der Gigantomachie; ferner
1000 und einige kleinere Fragmente der Gigantomachie,
dazu wichtige Architekturstücke vom Altare, theilweise mit Inschriften.
1 ganze Reliefplatte des kleinen Frieses und
2 halbe Platten und viele Fragmente desselben.
1 Reliefplatte und andere Fragmente einer kleineren Gigantomachie.
1 Kolossalstatue der Athena.
2 Statuen von etwas über Lebensgrösse, eine davon Athena darstellend und
einige fragmentierte Frauenstatuen.
1 unversehrter Frauenkopf und zwei beschädigte Athenaköpfe.
4 halblebensgrosse Statuen, einige Torsen und einzelne Gliedmassen, welche
alle zu einer und derselben Gruppe gehören dürften.
6 kleine Reliefs verschiedener Darstellung und
einige hundert Skulptur-Fragmente verschiedener Art.