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Bohn, Richard
Altertümer von Pergamon (Band II, Text): Das Heiligtum der Athena Polias Nikephoros — Berlin, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.913#0053
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sondern manche voll geladen, also nur von dekorativer Bedeutung. Die Länge der
Geisonplatten ist noch an zwei vollständig erhaltenen Exemplaren mit [,ia und 1,20
bis 0,500. Die Rückseite hat an der
Oberkante einen 0,05 tiesen Ausschnitt
und einzelne Schräge Einschnitte von

messbar; auch die Tiese ichwankt von 0,3 90
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etwa 0,14 Breite, welche'nur als An-
sätze für Sparren gedient haben können.
Der Bau war also hier thatsä'chlich nach
oben hin beendet. Interesiant ist noch,
daSs die Stossfuge in der Rinne beider-
seits ein wenig ausgeschnitten ist;
dieles konnte nur den Zweck haben,
hier ein besonderes Material zum
Dichten der Fuge einzusügen. Die
Platten waren durch Dübel auf dem
Unterlager gehatten und durch Längs-
klammern untereinander verbunden.
So baut sich das Frontlyitem
aus, wie es in leiner Gesamtheit
auf Tas. XXI dargcstellt ist. Die grosse
Verwandtschast mit der Stoa, welche
Attalos der Zweite in Athen gestistet
hat1), ist aussallend. Um die Verglei-
chung zu erleichtern, sind die Front-
systeme beider Bauten hier in gleichem
Massstabe nebeneinander gestellt; es ist
beidemal dieselbc Gliedersolge und die-
selbe Formengebung im Einzelnen;
nur sind in Athen die oberen Sä'ulen als
Doppelstützen gebildet, das AxenmaSs
ein wenig geringer, die Verhältnisse
Schlanker, das Gebälk aber höher. Wei-
tere Ähnlichkeiten in der QuerSchnitts-
bildung werden wir im Lause der
weiteren Betrachtung noch kennen
lernen.
Über die noch in ihrer ursprünglichen Lage befindlichen Reite der Stoarückwand
ist bereits oben S. 29 gesprochen. Sie lassen So viel erkennen, dals nur die der Halle
1) Vgl. R. Bohn: Die Stoa König Attalos des Zweiten zu Athen, in der Zeitschrist sür Bauwel'en
1882, S. 387 IT., wo auch die übrige Littcratur über diesen Bau angesührt ist.

Athen.
 
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