Form der Geräte, die unsere Reliess zeigen, und wir werden uns nach einer anderen
Erklärung umiehen mussen.
Zu den gewöhnlichen Ausrüstungsstücken eines Kriegsschiises, entweder in der
Takelage oder am Rumpse, haben unsere Geräte nicht gehört, auch nicht zu dem
Schmuck, den jedes am Vorder- und Hinterteil zu tragen pssegte: wir dürsen daher
vielleicht annehmen, iie seien außerordentliche Ausrüstungsstücke gewesen, wie sic nur
bestimmte Schisse unter bestimmten Verhältnissen als besondere Erkennungszeichen
oder dergleichen trugen. Vielleicht dars man lie dann mit etwas zusammenbringen, das
sreilich, so weit sich sehen lä'ist, sehr seiten erwähnt wird und dies nur in einer "Weise
die uns nicht Ober die Form und Anbringung des betressenden Gegenstandes Ausschluss
giebt. Von Konon erzählt Polyaen, er habe, um den ihm bekannt gewordenen An-
schlag der Feinde aus sein Schiss zu vereiteln, aus ein anderes gleiches den '>strategischen
Schmuck" anbringen und von diesem Schisse aus das Zeichen zur Schlacht geben lassen.
In der Schlacht von Salamis, berichtet Herodot, seien bei der Versolgung eines lidonischen
Schisses die Tnerc des Themiitokles und die des Aiginctcn Polykritos zulammengetrossen,
und letzterer habe, lbbald er das attische Schiss erblickt, es an dem »Zeichen des Feld-
herrnsehisses« als das erkannt, aus dem Themistoktes war.«) Also das Schiss des Stra-
tegen war vor den anderen in einer Weise ausgezeichnet und gekennzeichnet, dass es
ohne weiteres sür jeden' als solches kenntlich war. Die gewöhnliche Taenie, die jedes
Kriegsschiss sührte, reichte hierzu nicht aus, es muss ein solches Schils noch ein
»Admiralszeichen« getragen haben. Sind vielleicht die drei gleichartigen Geräte aus
den Wassenreliess solche ^Admiralszeichen« ? Bedeutet vielleicht der grössere oder ge-
ringere Reichtum in den Zieraten einen Rangunterschied? Hl, um nur eine Möglich-
keit anzudeuten, das am reichten verzierte, mit den kranzhaltenden Victorien, das noch
weiter durch eine umgewundene Pcrlenschnur geschmückt ist, etwa das Zeichen eines
königlichen Schilses? Allein diele Zuwcisung und Erklärung ist nur ein Vorschlag, eine
Vermutung; sic zu begründen, mag eines angesührt werden: von den KriegsschÜFen,
deren Darstellung die Rückseite phonikischer Silbermünzen zeigt, haben einige hinter
oder neben dem Aphlaston einen ausrechtstehenden, oben mit einem Knaus und Halb-
mond verzierten Stab, der anderen sonst völlig gleichen sehlt: augenseheinlich ill
ein Unterschied zwischen den Schissen mit und denen ohne diesen Stab, und die Er-
klärung der Schilse mit demselbcn als der Admiralschisse der persischen Flotte, aus denen
der König von Sidon suhr, hat wahrscheinlich das Richtige getrossen.10)
9) Polyaen I, 48, =,: KÖvw . . dyytO^vjot; oOtouÖXcu, ü? ul w TToXiutvw äuejut -ctr.cu; xir.clrprtii excitov
iXuv ti",i> Kcvuvc; vavv, xuTaextvac-a; euciav Tpi^CV] rjj iaureu xa\ Tai' tTTpa.TV\yiXOV xlcuov -tCi^tU . . ■ TCCtrsTshtv c-ä
Ttturi^; acut to crsiitiw tw tiovti cto?.'.;.'. Herodot VIII, 92: wj et sc-eiäs tJjh vi« j^v "Atiixi-,!' ö IlsXwici-Oi;, v/vw tc
Fi]fx>](Oi' J5v>i' Tijc c-TpaT^yiSo; y.at ß^-irac tw QitiiczcxXia iK(xifTtu.r,cs.
10) S. Six Nwn. Cliron. N. S. XVII, 190. Es hilst sür die Erklärung nicht weiter, wenn aus
Münzen Alexanders des Grol'sen, auf Didrachmen von Leukas und einer Tetrad räch nie eines perga-
menischen Königs im Berliner Kabinet als Beizeichen Geräte vorkommen, die den aus den Reliefs darge-
(lellten ähnlich oder gleich sind. Julius Friedländer, der mich aus diele Münzen hinwies, machte mich
Erklärung umiehen mussen.
Zu den gewöhnlichen Ausrüstungsstücken eines Kriegsschiises, entweder in der
Takelage oder am Rumpse, haben unsere Geräte nicht gehört, auch nicht zu dem
Schmuck, den jedes am Vorder- und Hinterteil zu tragen pssegte: wir dürsen daher
vielleicht annehmen, iie seien außerordentliche Ausrüstungsstücke gewesen, wie sic nur
bestimmte Schisse unter bestimmten Verhältnissen als besondere Erkennungszeichen
oder dergleichen trugen. Vielleicht dars man lie dann mit etwas zusammenbringen, das
sreilich, so weit sich sehen lä'ist, sehr seiten erwähnt wird und dies nur in einer "Weise
die uns nicht Ober die Form und Anbringung des betressenden Gegenstandes Ausschluss
giebt. Von Konon erzählt Polyaen, er habe, um den ihm bekannt gewordenen An-
schlag der Feinde aus sein Schiss zu vereiteln, aus ein anderes gleiches den '>strategischen
Schmuck" anbringen und von diesem Schisse aus das Zeichen zur Schlacht geben lassen.
In der Schlacht von Salamis, berichtet Herodot, seien bei der Versolgung eines lidonischen
Schisses die Tnerc des Themiitokles und die des Aiginctcn Polykritos zulammengetrossen,
und letzterer habe, lbbald er das attische Schiss erblickt, es an dem »Zeichen des Feld-
herrnsehisses« als das erkannt, aus dem Themistoktes war.«) Also das Schiss des Stra-
tegen war vor den anderen in einer Weise ausgezeichnet und gekennzeichnet, dass es
ohne weiteres sür jeden' als solches kenntlich war. Die gewöhnliche Taenie, die jedes
Kriegsschiss sührte, reichte hierzu nicht aus, es muss ein solches Schils noch ein
»Admiralszeichen« getragen haben. Sind vielleicht die drei gleichartigen Geräte aus
den Wassenreliess solche ^Admiralszeichen« ? Bedeutet vielleicht der grössere oder ge-
ringere Reichtum in den Zieraten einen Rangunterschied? Hl, um nur eine Möglich-
keit anzudeuten, das am reichten verzierte, mit den kranzhaltenden Victorien, das noch
weiter durch eine umgewundene Pcrlenschnur geschmückt ist, etwa das Zeichen eines
königlichen Schilses? Allein diele Zuwcisung und Erklärung ist nur ein Vorschlag, eine
Vermutung; sic zu begründen, mag eines angesührt werden: von den KriegsschÜFen,
deren Darstellung die Rückseite phonikischer Silbermünzen zeigt, haben einige hinter
oder neben dem Aphlaston einen ausrechtstehenden, oben mit einem Knaus und Halb-
mond verzierten Stab, der anderen sonst völlig gleichen sehlt: augenseheinlich ill
ein Unterschied zwischen den Schissen mit und denen ohne diesen Stab, und die Er-
klärung der Schilse mit demselbcn als der Admiralschisse der persischen Flotte, aus denen
der König von Sidon suhr, hat wahrscheinlich das Richtige getrossen.10)
9) Polyaen I, 48, =,: KÖvw . . dyytO^vjot; oOtouÖXcu, ü? ul w TToXiutvw äuejut -ctr.cu; xir.clrprtii excitov
iXuv ti",i> Kcvuvc; vavv, xuTaextvac-a; euciav Tpi^CV] rjj iaureu xa\ Tai' tTTpa.TV\yiXOV xlcuov -tCi^tU . . ■ TCCtrsTshtv c-ä
Ttturi^; acut to crsiitiw tw tiovti cto?.'.;.'. Herodot VIII, 92: wj et sc-eiäs tJjh vi« j^v "Atiixi-,!' ö IlsXwici-Oi;, v/vw tc
Fi]fx>](Oi' J5v>i' Tijc c-TpaT^yiSo; y.at ß^-irac tw QitiiczcxXia iK(xifTtu.r,cs.
10) S. Six Nwn. Cliron. N. S. XVII, 190. Es hilst sür die Erklärung nicht weiter, wenn aus
Münzen Alexanders des Grol'sen, auf Didrachmen von Leukas und einer Tetrad räch nie eines perga-
menischen Königs im Berliner Kabinet als Beizeichen Geräte vorkommen, die den aus den Reliefs darge-
(lellten ähnlich oder gleich sind. Julius Friedländer, der mich aus diele Münzen hinwies, machte mich