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Fränkel, Max [Hrsg.]
Altertümer von Pergamon (Band VIII, Band 1): Die Inschriften von Pergamon — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.915#0125
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je eine Hälfte derselben iii nach Berlin gebracht Der 0,76 hohe Sockel
war durch Dübel mit einem Fundament (Euthynterie verbunden. Senk-
rechte Gusskanäle befinden sich über diesen Dübeln in der Fuge. Unter
Geh waren die beiden Hälften verklammert, mit Versatzmarken ver-
sehen und mit dem Schast des Denkmals wieder verdübelt.
Der Schau iii 1,038 hoch und hat unten 1,222, oben [,165 Durch-
mciler. Die Hinterseite des Halbstücks ill an den Rändern glatt, dann
ein Siüek rauh und in der Mine ries ausgehauen. Aus der Oberseite
befindet sich ausser einem Dllbcl- und zwei Klammerlöchern ein lein
gearbeitetes, nach unten sich erweiterndes Loch Tür den sogenannten
Wolf Hehe/.an^c'. rechts ein bei spssterer Benutzung ausgehaoenes
Balkenlager; in <.\^\t hinteren Ecken slehen Werkzeichen: links Koppa,
rechts Stjgma. Das Stück mit der Inschrist wurde October t88o im
Athenaheiligtum gesunden (Inv. II 45. Bericht II49), die Übrigen schon
in der ertten Campagne in der byzantinischen Mauer.
Die Inschrist hat 0.04 grosse Buchstaben und gehört kalligraphisch
zu den l'chöniten der Königszeit. Factimile bei Conze, Monatsbericht
der Akademie 1881 Tasel 111.1 zu S. 86cj (Dittenberger, Sylloge 219).
Abbildung der Inschrist 1:10; Vorder- und Oberansicht 1:30.

Ho

ATTAAo z B AT 1A IXZANAnoAAQN IAA
THMMHTEPA^IAoZTopriAZENEKA
THSnPoZAYToN

"AttctAoc; ßaöiAiaaav ÄrroAAiovie-a,
thjj UHTepo, (piAoaTopriac; evtKa
thc; rrpoc; oi'Tov.
Der nachmalige König Attalos II. preifl auf
der Balis des seiner Mutter geletzten Ehren-
bildes ihre (piAooTopria nicht aus Convention;
die wechselscitige Liebe der Mutter und ihrer
Söhne war vielmehr im Altertum hochberühmt
und nimmt in der schönen Charakterschilderung
der Königin, die uns aus Polybios(22,2o[23,18])
erhalten ill, den ersten Platz ein. Es heisst
dann: teTTapac mouc re^'Hsaoo rrpoc; nävTac; toü-
touc; avuncpßAHTüv öi^ÜAafce thv eüvoiav Kai 91A0 -
°Topriav pcxpi thc; tuu ßiou KUTCiGTpocpHc;, kcktoi
Xpovov ü6k oAirov ünepßuooaoa Tavbpüc. Die zu
"r- 43~45 erwähnte Inschrist von Hierapoli.s
pretit Ge, nachdem ihr Verhalten gegen Götter,

Kitern und Gemahl gerühmt irt, (fciä tö) npooe-
\'Hvexöoi oe Kai tok t€[kv]oic; uctÄ näom; &Mo[v]oiaCj
rvHatoiC [K]aAAi[T]eKVHaat3a te [.uejraAour, ertai-
vout; npoc; €Üfcu£iav üne[Aein]eTO toi; napä t<üv re-
m coli t-nnpmtu. MuinniicvH )(äpt[TCrc,. An den Säulen
des ihr in ihrer Vaterstadt Kyzikos errichteten
Tempels waren denn auch nivthil'che Beispiele
von Liebe der Kinder zur Mutter in Relief dar-
gestellt (Anthol. Pal, Buch III) und Plutarch (De
lraterno amore 5. p. 4S0 C) erzählt, dass iie lieh
nicht wegen ihres Reichtums und ihrer könig-
lichen Stellung, sondern wegen ihres Mutter-
»lückes seli« gcprielen habe.
Über die Lebensdauer der Königin Apol-
lonis l. oben zu Nr. iöo Z. 41; über ihren Namen
ebenda zu Z. 30.
Die über der ersten Zeile slehenden Buch-
Haben KO lind spsste Kritzelei.




 
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