Bkkichtigungen II
5"
S. 174 Sp. 2 zu Z. 17 (in Z. 15 desAbsatzes)
1. »AthribisA.
Die S.175 Sp. 2 zu Z.2itT. geäusscrtc An-
sicht: »königliche Ziegeleien bezeugen die pcr-
gamenischcn Ziegelstempeln möchte ich, wie aus
S- 395 Sp. 2 hervorgeht, zurücknehmen. Die
Analogie der Bezeichnungen ßaciAeiow, Teixüv,
tepwv, die sämtlich unzweideutig die Baulichkeit
nennen, ist S.395 mit Recht sür den Stempel
iepecüv anerkannt worden, indem dieser «Woh-
nung der Pricstcr«, nicht "Ziegelei der Priclter«
gedeutet ist. Nicht blos diele allgemeine Ana-
logie würde ßaoiAiKH (sc. Kepopic) im Sinne »aus
königlicher Ziegelei" verletzen, sondern es ent-
zünde auch noch ein besonderer Gegensatz zu
den mit ßaoiAesow bezeichneten Ziegeln des
Königsschlosses, die doch, salls eine königliche
Ziegelei beltand, ihr iicher entnommen waren.
Wenn man die Analogie der S.395 angeführten
spartanischen Ziegel für die unsrigen als mass-
gebend ansicht, ib muss die Deutung «aus kö-
niglicher Ziegelei« ausgeschlosien sein, denn
nAivGoi bajaöaiai kann, da der Lieserant daneben
angegeben iit, olsenbar nur den Demos als
Eigentümer des Bauwerks meinen, und so ist
auch das bHjjoaia TTeip. aus dem Piräus wie
die Stücke aus Tegea und Tanagra zu deu-
ten. Wollte man aber hiernach auch unler ßa-
giAikh aus "königliches Eigentum« beziehen, so
setzte man Geh ebenfalls zu dem Stempel ßaoi-
Aei'tov in Widerlpruch und solgte der entsernten
Analogie, während man die örtlich und zeit-
lich gleichartige vernachlä'sligt. Es wird also
nur die Deutung auf ein ßaoiAiKH genanntes Ge-
bäude übrig bleiben, und unlere Ziegel dürften
ein srühes Zeugnis sür diele Verwendung des
blossen Adjektivs sein (vergl. Plutarch, Galba 21.
VitruvV, 1,4). Die Anomalie zu den übrigen
pergamenischen Stücken ilt dann eine lediglich
sormale, die des Casus, wie sie auch in den
wenigen römilchen Ziegelstempeln vorhanden
ist, die das Bauwerk angeben (s. DresTel, C.I.Lat.
XV, 1 S. 6). Es sind deren sechs: bei zweien
ilt der Casus wegen Abkürzung ganz zweisel-
hast; mit Portus Augusti kann der Nominativ
und der Genetiv gemeint sein; bei Horreis
Povtumianis Caesai'is itostri ist, wie Drelsel be-
merkt, wenigstens nicht völlig ausgeschlosien,
dass vorn ein de zu verliehen ist; aber in
Castris praeioris Augusti nostri ist der Dativ
ganz Iicher.
251. Zu Z.8 ist hinzuzusügen, dass aus Pau-
sanias 3, 26, 10 ein Zeugnis sür die Verehrung
des Machaon im pergamenischen Asklepieion
zu entnehmen ist; Münzen der Stadt mit dem
Bildnis der Sabina bezeugen durch ihre Bei-
schrist bei einer slehenden Frauengellalt den
Cult der Koronis (Mionnet II p. 598 f. Nr. 563 f.).
252. Z. 11 1. ^HAw?]|Lict, am Ende e[m-
Zu Z. 2 s. war unter den freiwilligen Stis-
tungen sür das Gymnasium die des Aleiptcrion
Nr. 466 zu erwähnen.
Z. 35. Die Ergänzung npovjöpeiav wird be-
stätigt durch ein recht altes Dekret von Stratos
in Akarnanien, Bullet, de com hellen. 17, 445
Z. 5 TTpoSeviav bop£v kol rrpovoMiav Kai nponpatiav.
256. Z. 14. H. von Fritze, Die Rauchopser
bei den Griechen (Berlin 1894) S. 40 sührt ur-
kundliche Zeugnisle aus dem pergamenischen
Reiche an, nach denen das unserm Ober-
priciter neben seinem Standbildc dargebrachte
Opfer nicht vereinzelt ist. Die dionysischen
Künltlcr in Tcos beschliessen C.I.Gr. 3068 wäh-
rend der Regierung Eumcncs' II. sür einen Flö-
tcnspicler Kraton unter anderem (^4 Z. 22ss.)
napccnGesöai hk kqi ev toii; Geaii; Kai ev Tau; nofj-
naK napee tüv ävbpiavTa toL Kpärcüvoi; tov ev twi
Geärpcüi Tpi'nobä T£ Kai GujJiaTHpiov Kai thc em-
GuMiäaecüi; thv emjieAeiav koG* Ikogtov £tck atei
noL€iG9ai kta.; ebenso verordnet ein Dekret aus
Nakrasa (C.I.G. 3521), datirt aus dem ersten
Jahre des Königs Attalos, eivai 6e aürän Kai cithöiv
eji npuraveidji, npoqqiepeaGai be Kai AißavajTÖv. Da-
nach werden wir anzunehmen haben, dass es
nur Rauchopfer waren, die in Pergamon leben-
den Menlchen dargebracht wurden, auch dem
Könige: vergl. Nr. 246" Z. 12. 29. 40.
Noch weit überboten wird die dem per-
gamenischen Oberpriester erwielene göttliche
Verehrung durch die dem lebenslänglichen Ar>
temispricltcr Artcmidoros in Knidos zu teil ge-
wordene: G. Hirschfeld, Gr. inscr. in the Brit.
Museum IV 787. Dass er am Leben ilt, zeigt
Z. 8; dann heilst es eoTOKei bk aÜToü (ö feäjjoc)
Kai eiKova xpuceav Guvvaov Tai ÄpTajJiTi .... Kai
ßtofiöv i&puoafjcvüi; Kai Guai'ac Kai nofinäv Kai j-ujj-
viküv ärtöva nevTaeTHpiKOv \j/a(ptiäj.ievo<; ÄpTeMibtö-
peia TETtpaKei aÜTov Tt^ia«; tfjoGeoii;.
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S. 174 Sp. 2 zu Z. 17 (in Z. 15 desAbsatzes)
1. »AthribisA.
Die S.175 Sp. 2 zu Z.2itT. geäusscrtc An-
sicht: »königliche Ziegeleien bezeugen die pcr-
gamenischcn Ziegelstempeln möchte ich, wie aus
S- 395 Sp. 2 hervorgeht, zurücknehmen. Die
Analogie der Bezeichnungen ßaciAeiow, Teixüv,
tepwv, die sämtlich unzweideutig die Baulichkeit
nennen, ist S.395 mit Recht sür den Stempel
iepecüv anerkannt worden, indem dieser «Woh-
nung der Pricstcr«, nicht "Ziegelei der Priclter«
gedeutet ist. Nicht blos diele allgemeine Ana-
logie würde ßaoiAiKH (sc. Kepopic) im Sinne »aus
königlicher Ziegelei" verletzen, sondern es ent-
zünde auch noch ein besonderer Gegensatz zu
den mit ßaoiAesow bezeichneten Ziegeln des
Königsschlosses, die doch, salls eine königliche
Ziegelei beltand, ihr iicher entnommen waren.
Wenn man die Analogie der S.395 angeführten
spartanischen Ziegel für die unsrigen als mass-
gebend ansicht, ib muss die Deutung «aus kö-
niglicher Ziegelei« ausgeschlosien sein, denn
nAivGoi bajaöaiai kann, da der Lieserant daneben
angegeben iit, olsenbar nur den Demos als
Eigentümer des Bauwerks meinen, und so ist
auch das bHjjoaia TTeip. aus dem Piräus wie
die Stücke aus Tegea und Tanagra zu deu-
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setzte man Geh ebenfalls zu dem Stempel ßaoi-
Aei'tov in Widerlpruch und solgte der entsernten
Analogie, während man die örtlich und zeit-
lich gleichartige vernachlä'sligt. Es wird also
nur die Deutung auf ein ßaoiAiKH genanntes Ge-
bäude übrig bleiben, und unlere Ziegel dürften
ein srühes Zeugnis sür diele Verwendung des
blossen Adjektivs sein (vergl. Plutarch, Galba 21.
VitruvV, 1,4). Die Anomalie zu den übrigen
pergamenischen Stücken ilt dann eine lediglich
sormale, die des Casus, wie sie auch in den
wenigen römilchen Ziegelstempeln vorhanden
ist, die das Bauwerk angeben (s. DresTel, C.I.Lat.
XV, 1 S. 6). Es sind deren sechs: bei zweien
ilt der Casus wegen Abkürzung ganz zweisel-
hast; mit Portus Augusti kann der Nominativ
und der Genetiv gemeint sein; bei Horreis
Povtumianis Caesai'is itostri ist, wie Drelsel be-
merkt, wenigstens nicht völlig ausgeschlosien,
dass vorn ein de zu verliehen ist; aber in
Castris praeioris Augusti nostri ist der Dativ
ganz Iicher.
251. Zu Z.8 ist hinzuzusügen, dass aus Pau-
sanias 3, 26, 10 ein Zeugnis sür die Verehrung
des Machaon im pergamenischen Asklepieion
zu entnehmen ist; Münzen der Stadt mit dem
Bildnis der Sabina bezeugen durch ihre Bei-
schrist bei einer slehenden Frauengellalt den
Cult der Koronis (Mionnet II p. 598 f. Nr. 563 f.).
252. Z. 11 1. ^HAw?]|Lict, am Ende e[m-
Zu Z. 2 s. war unter den freiwilligen Stis-
tungen sür das Gymnasium die des Aleiptcrion
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Z. 35. Die Ergänzung npovjöpeiav wird be-
stätigt durch ein recht altes Dekret von Stratos
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256. Z. 14. H. von Fritze, Die Rauchopser
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kundliche Zeugnisle aus dem pergamenischen
Reiche an, nach denen das unserm Ober-
priciter neben seinem Standbildc dargebrachte
Opfer nicht vereinzelt ist. Die dionysischen
Künltlcr in Tcos beschliessen C.I.Gr. 3068 wäh-
rend der Regierung Eumcncs' II. sür einen Flö-
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Jahre des Königs Attalos, eivai 6e aürän Kai cithöiv
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nach werden wir anzunehmen haben, dass es
nur Rauchopfer waren, die in Pergamon leben-
den Menlchen dargebracht wurden, auch dem
Könige: vergl. Nr. 246" Z. 12. 29. 40.
Noch weit überboten wird die dem per-
gamenischen Oberpriester erwielene göttliche
Verehrung durch die dem lebenslänglichen Ar>
temispricltcr Artcmidoros in Knidos zu teil ge-
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Museum IV 787. Dass er am Leben ilt, zeigt
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