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Stiller, Hermann
Altertümer von Pergamon (Band V,2, Text): Das Traianeum — Berlin, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.917#0055
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einem und demselben Giebel mit dem auf S.47 unter a abgebildeten, weit kleineren Eck-
akroterion angehört haben kann. Es entspricht in Kelchbildung und Rankenentwickelung
dem übrigens weit grösseren Akroterion des Trajanstempels selbst, und es bleibt wahr-
scheinlich, dass es mit den Kopf bauten der Hallen in Verbindung zu bringen ist, wenn
wir auch nicht im Stande sind ihm einen bestimmten Platz anzuweisen. Für jeden
Versuch der Art werden die Masse in Betracht kommen. An der Basis wird das
Akroterion etwa 0,50 in der Breite gemessen haben, tief ist es etwa 0,23, aber es ist
nicht ganz sicher, ob dieses Mass der ursprünglichen Dicke entspricht, oder ob diese
grösser war und durch Absplitterung verringert ist. Die grösste Breite des Kelches, vom
äussersten Rande des einen Blattüberfalls zum andern gemessen, betrug ursprünglich etwa
1,36, da die ganz erhaltene Hälfte vom Rande des Blattüberfalls links bis zur Mittelrippe
0,68 beträgt.
Noch weniger lässt sich über das untenstehend abgebildete Akroterionbruchstück
sagen, über dessen Fundort sich nicht einmal etwas Genaues aufgezeichnet findet. Es
misst in der Basis 0,55.
Ob die ausserdem auf Taf. XXIV noch dargestellten verkröpften Gesimsfragmente
als Abschlussgesimse der südlichen grossen Stützmauer oder als Krönungsgesimse über
den Fensteröffnungen anzunehmen sind, ist schwer zu bestimmen. Nach Fundort,
Technik und Material sind sie dem Trajaneum zuzuweisen.
In der Grundrissdisposition ist die Westhalle der Osthalle fast gleich. Auch bei Die Werthalle,
der Westhalle gehen die Untermauern der Säulenstellung in die Gewölbestützmauer über,
desgleichen findet die Rückwand der Halle ihre Fortsetzung in der Vordermauer eines
Kopfbaues.
Die Untermauern der Westhalle sind auf Tas. III, die ausgehenden Mauern der
Rück- und Seitenwand, ferner die erhaltenen Marmorstufen und Säulenbasen auf
Taf. XVIII dargestellt. Die Rückmauern
(vergl. den Querschnitt AB und den Län-
genschnitt CD), 75 cm stark, sind aus
Würfelmauerwerk aufgeführt und soweit
erhalten als der hart anstossende Felsen
Schutz gewährte.
Auf drei Marmorstufen erhoben sich
die Basen für die Wandpfeiler und für die
Säulen. Die erhaltenen Stufen und vier
Basen sind aus dem Grundriss ersichtlich,
in den Abmessungen gleichen sie den besprochenen der Osthalle. Verschieden ist die
Achsenweite, welche bei der Westhalle 2,60 beträgt und durch die kürzere Entfernung
der Nordmauer von der grossen Südstützmauer bedingt wurde. Der Abstand der Nord-
mauer von der Südstützmauer beträgt nämlich östlich 60,20, weltlich 58,98. Zur Aus-
Pergaraon V, 2. 7
 
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