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i68. Befreiung des Prometheus. Tafel XXXVII. Beiblatt 35.
Berlin, K. Museen. Weißer (parischer?) Marmor. Höhe der Figur des Prometheus 0,63 m, des Herakles
0,728 m, des Gelagerten 0,405 m, Basislänge des Gelagerten 0,76 m. Gefunden im November 1880 in dem
Schutte der Nordhalle des Athenaheiligtums. Zweiter vorl. Bericht 1882 S. 12 und 52. Führer durch das
Pergamonmuseum 1904 S. 41. Milchhöfer, Die Befreiung des Prometheus, 42. Berliner Winckelmanns-
programm 1882. Wiener Vorlegeblä'tter Serie D Taf. 10. Deutsche Literaturzeitung 1883 S. 781. Archäol.
Zeitung 1885 S. 228. Roschers Lexikon S. 2245 (Furtwä'ngler). Ussing, Pergamos S. 115. Pontremoli-
Collignon, Pergame S. 222. Wickhoff, Die Wiener Genesis S. 61 Anm. Studniczka, Der Farnesische
Stier (Zeitschr. für bild. Kunst 1903) S. 175.
Die Figur des Prometheus ist aus acht Stücken (Oberkörper bis Hüfte, von dieser bis Ober-
schenkel, rechter Arm, linker Oberarm, rechtes Bein, rechter Fuß, linker Oberschenkel, linker
Unterschenkel) zusammengesetzt. Von den fehlenden Teilen sind der Kopf, die rechte Hand,
der linke Fuß, das Mittelstück des rechten Unterschenkels und die vordere Hälfte des rechten
Fußes abgebrochen, der' linke Unterarm war an glatter, mit zwei größeren und einem kleineren
Loche versehener Fläche angesetzt. Am linken Unterschenkel unterhalb des Knies ist ein ssaches
Stück von der Oberfläche weggebrochen. Auf dem rechten Oberschenkel ist ein im Durch-
messer 0,008 m breites Loch 0,015 m rief eingebohrt, zur Befestigung eines ausgesetzten Gegen-
standes, ohne Zweifel des Adlers. Am Halsrand sind geringe Spuren des Bartes, im Nacken
solche des Haupthaares erkennbar. Die Oberssäche, vorzüglich erhalten, ist, wie auch bei den
beiden anderen Figuren, an den Teilen, die dem Beschauer sichtbar sein sollten, geglättet, aber
nicht poliert. Die Rückseite ist weniger ausführlich herausgearbeitet als die Vorderseite und scheint
nicht geglättet, sondern nur mit der Raspel übergangen. Ein am rechten Glutäus angebrachtes
viereckiges Dübelloch, das zu starkem Ausbrechen des Marmors Anlaß gewesen ist, kann nur
zum Befestigen der Figur vor einem Hintergrund gedient haben.
An der Figur des Herakles sind fünf Stücke, der Kopf, der linke Oberarm, zwei Stücke
vom Fell über der linken Schulter und der linke Unterschenkel, an den Torso wiederangefügt.
Am linken Oberarm ist ein Zwischenstück aus Gips eingesetzt. Der fehlende Oberteil des
Schädels mit dem Fell darüber war besonders gearbeitet und mit einem Metallzapfen in dem
auf der Ansatzssäche angebrachten viereckigen Loche befestigt. Die übrigen fehlenden Teile,
der linke Unterarm, die rechte Hand, das rechte Bein und der linke Fuß sind abgebrochen.
An dem Gesicht ist die Nasenspitze abgestoßen und die Spitze des Kinnes verschürft. Eine
Verschiedenheit in dem Maße der Ausführung ist an den einzelnen Teilen der Figur kaum zu
erkennen.
Die liegende Figur ist bis auf den abgebrochenen Kopf und rechten Unterarm und die
gleichfalls fehlende linke Hand, die mit einem Metallstift angesetzt war, vollständig. Der rechte
Arm ist an der Schulter gebrochen, die Spitzen der beiden Füße, das Ende der Plinthe unter
dem rechten Fuß und eine Faltenlage hinter der rechten Hüfte sind abgestoßen. Unter der
rechten Achsel und der rechten Fußsohle sind einige Bohrgänge stehengeblieben. Im übrigen
ist alles mit größter Sauberkeit ausgearbeitet, und zwar die Vorder- und Rückseite in gleicher
i68. Befreiung des Prometheus. Tafel XXXVII. Beiblatt 35.
Berlin, K. Museen. Weißer (parischer?) Marmor. Höhe der Figur des Prometheus 0,63 m, des Herakles
0,728 m, des Gelagerten 0,405 m, Basislänge des Gelagerten 0,76 m. Gefunden im November 1880 in dem
Schutte der Nordhalle des Athenaheiligtums. Zweiter vorl. Bericht 1882 S. 12 und 52. Führer durch das
Pergamonmuseum 1904 S. 41. Milchhöfer, Die Befreiung des Prometheus, 42. Berliner Winckelmanns-
programm 1882. Wiener Vorlegeblä'tter Serie D Taf. 10. Deutsche Literaturzeitung 1883 S. 781. Archäol.
Zeitung 1885 S. 228. Roschers Lexikon S. 2245 (Furtwä'ngler). Ussing, Pergamos S. 115. Pontremoli-
Collignon, Pergame S. 222. Wickhoff, Die Wiener Genesis S. 61 Anm. Studniczka, Der Farnesische
Stier (Zeitschr. für bild. Kunst 1903) S. 175.
Die Figur des Prometheus ist aus acht Stücken (Oberkörper bis Hüfte, von dieser bis Ober-
schenkel, rechter Arm, linker Oberarm, rechtes Bein, rechter Fuß, linker Oberschenkel, linker
Unterschenkel) zusammengesetzt. Von den fehlenden Teilen sind der Kopf, die rechte Hand,
der linke Fuß, das Mittelstück des rechten Unterschenkels und die vordere Hälfte des rechten
Fußes abgebrochen, der' linke Unterarm war an glatter, mit zwei größeren und einem kleineren
Loche versehener Fläche angesetzt. Am linken Unterschenkel unterhalb des Knies ist ein ssaches
Stück von der Oberfläche weggebrochen. Auf dem rechten Oberschenkel ist ein im Durch-
messer 0,008 m breites Loch 0,015 m rief eingebohrt, zur Befestigung eines ausgesetzten Gegen-
standes, ohne Zweifel des Adlers. Am Halsrand sind geringe Spuren des Bartes, im Nacken
solche des Haupthaares erkennbar. Die Oberssäche, vorzüglich erhalten, ist, wie auch bei den
beiden anderen Figuren, an den Teilen, die dem Beschauer sichtbar sein sollten, geglättet, aber
nicht poliert. Die Rückseite ist weniger ausführlich herausgearbeitet als die Vorderseite und scheint
nicht geglättet, sondern nur mit der Raspel übergangen. Ein am rechten Glutäus angebrachtes
viereckiges Dübelloch, das zu starkem Ausbrechen des Marmors Anlaß gewesen ist, kann nur
zum Befestigen der Figur vor einem Hintergrund gedient haben.
An der Figur des Herakles sind fünf Stücke, der Kopf, der linke Oberarm, zwei Stücke
vom Fell über der linken Schulter und der linke Unterschenkel, an den Torso wiederangefügt.
Am linken Oberarm ist ein Zwischenstück aus Gips eingesetzt. Der fehlende Oberteil des
Schädels mit dem Fell darüber war besonders gearbeitet und mit einem Metallzapfen in dem
auf der Ansatzssäche angebrachten viereckigen Loche befestigt. Die übrigen fehlenden Teile,
der linke Unterarm, die rechte Hand, das rechte Bein und der linke Fuß sind abgebrochen.
An dem Gesicht ist die Nasenspitze abgestoßen und die Spitze des Kinnes verschürft. Eine
Verschiedenheit in dem Maße der Ausführung ist an den einzelnen Teilen der Figur kaum zu
erkennen.
Die liegende Figur ist bis auf den abgebrochenen Kopf und rechten Unterarm und die
gleichfalls fehlende linke Hand, die mit einem Metallstift angesetzt war, vollständig. Der rechte
Arm ist an der Schulter gebrochen, die Spitzen der beiden Füße, das Ende der Plinthe unter
dem rechten Fuß und eine Faltenlage hinter der rechten Hüfte sind abgestoßen. Unter der
rechten Achsel und der rechten Fußsohle sind einige Bohrgänge stehengeblieben. Im übrigen
ist alles mit größter Sauberkeit ausgearbeitet, und zwar die Vorder- und Rückseite in gleicher