Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Conze, Alexander
Altertümer von Pergamon (Band I, Text 1): Stadt und Landschaft — Berlin, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.929#0050
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ig Beriet, Kanu» und Pläne.
Bergama, wie schon von Dielt angibt, nur daß Tschurukbag etwa 4 km weiter welllich zu liegen
kommt, als bisher mit Dielt allgemein angenommen wurde.
Belbndere Wichtigkeit wurde naturgemäß auch einer möglichlt genauen und zahlreichen
Feststellung von Höhenpunkten beigelegt. Hierzu arbeitete ich einerseits mit zwei Naudetfchen
Aneroidbarometern, von denen das eine als Standbarometer in Pergamon von Herrn Dörpfeld
nachgesehen wurde. Durch zahlreiche Meinungen, namentlich nach den Feltpunkten meiner
srüheren Ausnahme, ermittelte ich die Höhe des neuen deutlichen Hauses mit 129 m über
dem Meere. Line besonders wirksame Nachprüsung dieler Messungen ergab Geh aus dem mehr-
lachen Erreichen der Kulte Ibwie aus dem Anschluß an das aus der Bahn nach Soma liegende
Nivellement, der recht gut glückte. Weniger zuvcrlässig erschienen die Krgebnilse sür die größten
errechneten Höhen, sobald man in verhältnismäßig kurzer Zeit einen erheblichen Auf- und Ab-
Itieg hatte machen mussen. Hierbei erwies es sich als großer Vorteil, daß ich gleichzeitig noch
über ein Lehmannsches Diopterlineal versügte, das mit weitem SchenUelabttand bei genauer
Horizontailtellung des Tilches eine schnelle Winkclablesung bis sast auf eine Minute gemattete.
So bekam ich die Möglichkeit, einmal wichtigere Stationen der eigenen Marschltraße durch Nach-
prüsen mit dem Winkelmeiler in der Höhe mit erheblich größerer Sicherheit zu bestimmen,
als dies mit dem Barometer allein möglich gewelen wäre. Denn bei den teil weile lehr großen
Entsernungen waren auch die Angaben des Standbarometers an manchen Tagen nur bedingt
zu verwerten. So ltand z. B. am 19. Oktober das Barometer in Aliaga am Meeresstrandc um
■22,3 mm höher als in Pergamon, was einem Höhenuntcrlchicd von 250 m entsprechen würde,
während er in Wirklichkeit nur 130 m beträgt. Fast noch wertvoller aber war, daß der Ge-
brauch des Diopterlineals mich besähigte, nach Belieben auch weitab vom eigenen Standort die
Höhen örtlich seltgelegter Geländepunkte zu ermitteln, wobei man allerdings bei den wichtigeren
lieh durch mehrsache Berechnung zu Gehern hatte.
Außerdem ttanden mir noch die zahlreichen, nach Philippsons Messungen errechneten und ver-
öfsentlichten Höhenzahlen zur Versügung und endlich, wenn auch nicht ohne Einschränkung ver-
wendbar, die Höhenangaben bei Dielt und aus den Kicpertschen Karten. Alles in allem wurde das
Netz hierdurch lo dicht, daß ich daran denken konnte, unter Zugrundelegung meiner Krokis ibwie
der Philipplbnlchen Skizzen die Formen des Geländes in «'irklichen Schichtlinien auszudrücken.
Natürlich entspricht auch diele neue Karte immer noch nicht den Ansorderungen, die ge-
stellt werden mülsen, sobald genaue Ausnahmen im großen Maßllabe aus Grund trigonometri-
scher Triangulation vorausgegangen lind. Grundriß und Schichtlinien geben vorläusig nur an,
daß man an der bezeichneten Stelle den betressenden Wohnort oder den betreuenden Walscr-
lauf oder die betressende Wegeverbindung zu suchen hat und daß nach den Geländeskizzen
und Höhenmellungen der Laus der Schichtlinien so, wie er eingetragen üt, vermutet werden
muß, ohne daß man sür alle Finzeiheiten eine Gewähr übernehmen kann. Aus diesem Grunde
habe ich geglaubt, den Maßstab von 1:250000 nicht überschreiten zu dürsen und mich mit
der Wiedergabe des Geländes in ^ometrigen Schichtlinien begnügt, auch Abgrenzungen zwischen
Wald. Hutung und Feld, als zur Zeit noch ganz uniieher, gänzlich vermieden. Ich belinde
mich hier in Übereinltimmung mit den Anschauungen Philippsons, dclsen lbeben erschienene
Karte des weltlichen Kleinaliens Blatt 1 und a die pergamenische Landschaft mit enthält und
der, wohl von ähnlichen Erwägungen ausgehend, sür den weiteren Rahmen, den er sich gelteckt,
den Maßltab 1:300000 gewählt hat und das Gelände in loometrigen Schichtlinien darsteilt.
Auch in der Beschristung wurde nach Möglichkeit an der Schreibweile von Diests, die von
Herrn Conze an Ort und Stelle einer Nachprüsung unterzogen ilt, seilgehalten, während die archäo-
logischen Eintragungen noch durch die Herren Conze und Schuchhurdt begutachtet werden süllen.
Die weitere Bearbeitung des Blattes sür die Verössentlichung ersolgt in der Kartographischeii
Abteilung der Kgl. Preußischen Landesausnahme.
 
Annotationen