IV.
MANUSKRIPTE UND BUCHMALEREIEN
DES 15. UND 16. JAHRHUNDERTS
148. Livre d'heures. Burgundisches Manuskript um 1400 auf Per-
gament von 134 beschriebenen Blättern, drei Blätter sind un*
beschrieben. In gotischer Schrift; schwarz, rot, blau und in Gold
geschrieben, rubriziert und regliert. 8°. In schönem, späteren Bur-
gundischen Ledereinband, der durchbrochen und mit rotem
Papier unterlegt ist. Mit reicher Vergoldung (stilisierte Blätter an
Zweigen von Linien eingefaßt) auf beiden Deckeln, der Rücken ist
ebenfalls reich vergoldet und trägt außerdem Blindpressungen; mit
Goldschnitt. Von einigen kleinen Beschädigungen abgesehen, pracht*
voll erhaltener, sehr interessanter Einband.
Das überaus reich geschmückte herrliche Manuskript beginnt mit dem Ka»
lendarium von sechs Blättern; jede Seite hat zwei Miniaturen (4:3,5 cm) mit den
Monats* und Sternenbildern und einer Zierleiste. Das Kalendarium für die Monate
März und April ist fertig geschrieben, jedoch fehlen die Malereien. Die Zierleiste
für den Monat Januar ist ganz besonders schön ausgeführt und umfaßt eine drei*
viertel Seite, während die anderen sich nur an der äußeren Längsseite befinden; sie
sind reich ornamentiert mit stilisierten blühenden Blumen und Blättern, jede ein
anderes Ornament tragend, in herrlichen, leuchtenden Farben. Das Kalendarium
enthält also 20 Miniaturen und 10 Randzierleisten.
Ferner enthält das Manuskript zwei ganzseitige Miniaturen (15:10 cm);
13 Miniaturen (7,5:6 cm), welche sich in einer Bordüre befinden, die die
ganze Seite ausfüllt; jede Textseite trägt eine Zierleiste von je 8,5 : 2,5 cm
Größe, also 239 Stück. Zur Ausschmückung derselben sind außer Blumen auch
allerlei Tiere verwandt. Die Initialen sind reich verziert und meist mit Gold gehöht.
Von besonderer Bedeutung sind die beiden gegenüberliegenden
ganzseitigen Miniaturen. Auf der linken Seite liegt unten in reicher Um«
rahmung Abraham, aus ihm wächst der Stammbaum Israels. Auf den Ästen sitzen
die zwölf Stämme, oben die Jungfrau mit dem Kinde. Rechts in reicher archi*
tektonischer und figürlicher Umrahmung die Verkündigung und der Sündenfall.
Die übrigen Miniaturen stellen ebenfalls Abbildungen aus der heiligen Geschichte
dar; sie sind sämtlich sehr farbenprächtig, reich mit Gold gehöht oder auch
auf Goldgrund gemalt und von hoher künstlerischer Bedeutung.
Prachtvolles, hervorragend schönes Manuskript.
149. Hafis, Gesänge. Persisches Papiermanuskript, in Talikschrift aus dem
18. Jahrhundert. Schwarze Schrift auf weißem Felde, das aus dem
Goldgrund herausgeschnitten ist. Reiche Titelblätter in Blau, Rot,
Gold und Grün mit 4 — o— ebenso Titelkopf der Einleitung. Letztere
in einer, alle übrigen Textseiten in zwei Kolumnen, von einer Blumen*
ranke auf Goldgrund gestreut und grün*rot*gold*blauer Liniatur ge*
säumt. Die Doppelseiten sind von einem breiteren Gesamtrahmen —
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MANUSKRIPTE UND BUCHMALEREIEN
DES 15. UND 16. JAHRHUNDERTS
148. Livre d'heures. Burgundisches Manuskript um 1400 auf Per-
gament von 134 beschriebenen Blättern, drei Blätter sind un*
beschrieben. In gotischer Schrift; schwarz, rot, blau und in Gold
geschrieben, rubriziert und regliert. 8°. In schönem, späteren Bur-
gundischen Ledereinband, der durchbrochen und mit rotem
Papier unterlegt ist. Mit reicher Vergoldung (stilisierte Blätter an
Zweigen von Linien eingefaßt) auf beiden Deckeln, der Rücken ist
ebenfalls reich vergoldet und trägt außerdem Blindpressungen; mit
Goldschnitt. Von einigen kleinen Beschädigungen abgesehen, pracht*
voll erhaltener, sehr interessanter Einband.
Das überaus reich geschmückte herrliche Manuskript beginnt mit dem Ka»
lendarium von sechs Blättern; jede Seite hat zwei Miniaturen (4:3,5 cm) mit den
Monats* und Sternenbildern und einer Zierleiste. Das Kalendarium für die Monate
März und April ist fertig geschrieben, jedoch fehlen die Malereien. Die Zierleiste
für den Monat Januar ist ganz besonders schön ausgeführt und umfaßt eine drei*
viertel Seite, während die anderen sich nur an der äußeren Längsseite befinden; sie
sind reich ornamentiert mit stilisierten blühenden Blumen und Blättern, jede ein
anderes Ornament tragend, in herrlichen, leuchtenden Farben. Das Kalendarium
enthält also 20 Miniaturen und 10 Randzierleisten.
Ferner enthält das Manuskript zwei ganzseitige Miniaturen (15:10 cm);
13 Miniaturen (7,5:6 cm), welche sich in einer Bordüre befinden, die die
ganze Seite ausfüllt; jede Textseite trägt eine Zierleiste von je 8,5 : 2,5 cm
Größe, also 239 Stück. Zur Ausschmückung derselben sind außer Blumen auch
allerlei Tiere verwandt. Die Initialen sind reich verziert und meist mit Gold gehöht.
Von besonderer Bedeutung sind die beiden gegenüberliegenden
ganzseitigen Miniaturen. Auf der linken Seite liegt unten in reicher Um«
rahmung Abraham, aus ihm wächst der Stammbaum Israels. Auf den Ästen sitzen
die zwölf Stämme, oben die Jungfrau mit dem Kinde. Rechts in reicher archi*
tektonischer und figürlicher Umrahmung die Verkündigung und der Sündenfall.
Die übrigen Miniaturen stellen ebenfalls Abbildungen aus der heiligen Geschichte
dar; sie sind sämtlich sehr farbenprächtig, reich mit Gold gehöht oder auch
auf Goldgrund gemalt und von hoher künstlerischer Bedeutung.
Prachtvolles, hervorragend schönes Manuskript.
149. Hafis, Gesänge. Persisches Papiermanuskript, in Talikschrift aus dem
18. Jahrhundert. Schwarze Schrift auf weißem Felde, das aus dem
Goldgrund herausgeschnitten ist. Reiche Titelblätter in Blau, Rot,
Gold und Grün mit 4 — o— ebenso Titelkopf der Einleitung. Letztere
in einer, alle übrigen Textseiten in zwei Kolumnen, von einer Blumen*
ranke auf Goldgrund gestreut und grün*rot*gold*blauer Liniatur ge*
säumt. Die Doppelseiten sind von einem breiteren Gesamtrahmen —
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