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Max Perl <Berlin> [Hrsg.]
Bücher und Graphik aus deutschen und österreichischen Sammlungen: Inkunabeln, schöne Drucke, Einbände, illustrierte Bücher des 16. bis 18. Jahrhunderts, Kunstgeschichte, Literatur, Erstausgaben der Moderne, Luxusdrucke, Bibliographie und Buchkunst, Varia ; Graphik und Handzeichnungen moderner Künstler ; Auktion: Freitag, den 24. Juni 1927 und Sonnabend, den 25. Juni 1927 (Katalog Nr. 118) — Berlin, 1927

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24225#0069
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GUIDO JOSEPH KERN

DIE VERSCHOLLENE
KREUZTRAGUNG DES HUBERT
ODER JAN VAN EYCK

Quartformat. 24 Seiten Text mit 22 Textbildern und 1 Tafel.
PREIS 5 MARK

Nach langen Jahren kunstwissenschaftlicher Tätigkeit auf anderen
Gebieten tritt der Verfasser der „Grundzüge der linearperspek-
tivischen Darstellung“ der van Eyck mit einer neuen Arbeit
über die Brüder van Eyck hervor. Anlaß zur Abfassung der
Schrift bot ihm die Auffindung eines altniederländischen Ge-
mäldes durch den Aachener Museumsdirektor Dr. Felix Kuet-
gens, das eine „Kreuztragung“ vorstellt und aus dem Kreise
des Dirk Bouts stammt. Auf dem Wege über die stilkritische
Vergleichung des Bildes und einer das gleiche Thema behandeln-
den Wiener Zeichnung kam Kern zum Schluß, daß das Vorbild
des Aachener Bildes Hubert oder Jan van Eyck zuzuschreiben
ist. Ferner, daß es als Mittelstück zu dem Altar gehörte, dessen
Flügelbilder, eine „Kreuzigung“ und ein „Jüngstes Gericht“,
sich heute in Leningrad (Petersburg) befinden. Die Abmessun-
gen der Aachener Kopie und der genannten FlügelbSder unter-
stützen den stilistischen und ikonographischen Befund. Auf
dieser Grundlage und der Basis des Vergleiches mit den Eyck-
schen Miniaturen konnte auch das Alter des Altarwerkes be-
stimmt werden. Seine Entstehung liegt fünfzehn bis zwanzig
Jahre vor der Vollendung des Genter Altares. Der neue Altar
ist das älteste uns bekannte Altarwerk der van Eyck und ent-
hält wohl die ältesten bisher bekannt gewordenen Ölgemälde.
Auch stellt er wohl das erste größere Werk der neuen Kunst
in Nordeuropa vor.

Da diese wichtige kunstgeschichtliche Publikation nur in geringer
Auflage erscheint, dürfte sie bald vergriffen sein. Es wird sich
daher empfehlen, Bestellungen mir bald freundlichst zu übermitteln.
 
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