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https://doi.org/10.11588/diglit.11958#0005
Diese Liebe jedoch hat vor allen anderen der Verein Ber-
liner Presse erfahren und gefühlt. Dr. J. Kastan konnte in
den Verhandlungen und Debatten unseres Kreises, als Redner
wie als humorvoller und gefürchteter Zwischenrufer, schwere
Register der Grobheit ziehen, wenn er auf Widerspruch stieß.
Aber wie ein grollender Zeus fuhr er drein, wenn nur von
fern der Verdacht in ihm aufstieg, die Ehre des Journalisten-
standes könne verletzt, die Freiheit des Geistes angegriffen
werden. Er war der redlichste und strengste Hüter unserer
guten Ueberlieferungen, wahrhaft ein getreuer Eckart der Ber-
liner Schriftsteller und Zeitungsmänner. Sein unbestechlicher
Sinn, darauf durften wir felsenfest vertrauen, wußte in jedem
Fall zu finden und zu treffen, was dem Wohl unserer Ver-
einigung gemäß war. Durch sein Lob fühlte jeder sich ge-
ehrt, durch seinen Tadel beschämt. Wenn er gleich bis weit
über die Achtzig hinaus nichts von seinem erquickenden
Temperament eingebüßt hatte, das keinen Gedanken an
Greisenaltcr aufkommen ließ — wir neigten uns doch vor
ihm als vor unserem Patriarchen, unserem leuchtenden Bei-
spiel und Vorbild starker Lebensformung, froher Pflicht-
erfüllung, verantwortungsbewußter Selbstzucht. Mögen seine
Bücher, wenn sie sich nun in alle Welt verteilen, etwas von
der aufrechten Menschlichkeit und dem vornehmen Gemein-
sinn ihres einstigen Besitzers als fruchtbare Keime rings
ausstreuen.
Dem Verlag Ullstein, der den Druck dieses Kataloges
unentgeltlich übernahm, und Herrn Martin Breslauer,
der uns bei den Vorbereitungen der Auktion Kastan freund-
schaftlich beriet, sei für diese überaus wertvolle Unter-
stützung unser aufrichtiger, herzlichster Dank ausgesprochen.
Der Firma Perl sind wir für das liebenswürdige Entgegen-
kommen verbunden, das sie uns im Hinblick auf den guten
Zweck der Versteigerung erwies.
Verein Berliner Presse
Dr. Fritz Klein Dr. Max Osboni
Vorsitzender Schriftführer
liner Presse erfahren und gefühlt. Dr. J. Kastan konnte in
den Verhandlungen und Debatten unseres Kreises, als Redner
wie als humorvoller und gefürchteter Zwischenrufer, schwere
Register der Grobheit ziehen, wenn er auf Widerspruch stieß.
Aber wie ein grollender Zeus fuhr er drein, wenn nur von
fern der Verdacht in ihm aufstieg, die Ehre des Journalisten-
standes könne verletzt, die Freiheit des Geistes angegriffen
werden. Er war der redlichste und strengste Hüter unserer
guten Ueberlieferungen, wahrhaft ein getreuer Eckart der Ber-
liner Schriftsteller und Zeitungsmänner. Sein unbestechlicher
Sinn, darauf durften wir felsenfest vertrauen, wußte in jedem
Fall zu finden und zu treffen, was dem Wohl unserer Ver-
einigung gemäß war. Durch sein Lob fühlte jeder sich ge-
ehrt, durch seinen Tadel beschämt. Wenn er gleich bis weit
über die Achtzig hinaus nichts von seinem erquickenden
Temperament eingebüßt hatte, das keinen Gedanken an
Greisenaltcr aufkommen ließ — wir neigten uns doch vor
ihm als vor unserem Patriarchen, unserem leuchtenden Bei-
spiel und Vorbild starker Lebensformung, froher Pflicht-
erfüllung, verantwortungsbewußter Selbstzucht. Mögen seine
Bücher, wenn sie sich nun in alle Welt verteilen, etwas von
der aufrechten Menschlichkeit und dem vornehmen Gemein-
sinn ihres einstigen Besitzers als fruchtbare Keime rings
ausstreuen.
Dem Verlag Ullstein, der den Druck dieses Kataloges
unentgeltlich übernahm, und Herrn Martin Breslauer,
der uns bei den Vorbereitungen der Auktion Kastan freund-
schaftlich beriet, sei für diese überaus wertvolle Unter-
stützung unser aufrichtiger, herzlichster Dank ausgesprochen.
Der Firma Perl sind wir für das liebenswürdige Entgegen-
kommen verbunden, das sie uns im Hinblick auf den guten
Zweck der Versteigerung erwies.
Verein Berliner Presse
Dr. Fritz Klein Dr. Max Osboni
Vorsitzender Schriftführer