Damals hatten ihm die Leute zur »Femme en vert« gratuliert,
ganz ehrlich, denn fie hatten für Monet »Manet« gelefen. Manet
machte einige mürrifche Redensarten und lehnte auch das An«
erbieten eines dritten ab, ihn mit Monet bekannt zu machen.
Als er ihn aber fpäter kennen lernte — 1869 —, da entftand eine
Freundfchaft fürs Leben. (Monet war übrigens nicht der einzige,
den Manet zunächft verkannt hat; Manet traf zu Beginn der
fiebziger Jahre Renoir malend in Monets Wohnung. Er zog den
Freund beifeite und meinte: »Diefer Renoir hat doch gar kein
Talent«).
Drei Jahre nach Manet malte Monet, 1866, ein »Frühftück im
Grünen«, das ebenfo wie jenes mit Wutgeheul empfangen wurde,-
fpäter hing es friedlich und gar nicht revolutionär in der Sammlung
Schoukine, nachdem es, von DurancLRuel aus, den Weg durch
das Haus Caffirer genommen hatte. Die Figuren, im realiftifchen
Stil der Zeit: Juxtapofitionen der Farbe nach Manet, aber das
Landfchaftliche auf befondere Art und unmittelbar vor der Natur
im Freien: vom wolkenlofenHimmel fpielt klar, weich fchimmernd
und luftig warm das Licht der Sonne durch die Zweige, auf die
Gefellfchaft hin, die im leuchtenden Moofe lagert,- das Stilleben
der Speifen ift organifcher Beftandteil. Der Grundfatz des
Luminismus ift im Keime gelöft. Das Schwefterbild — eine
Partie im Parke darftellend —, das Monet zurückgehalten hat
und das er, ftolz auf ein Anfangsftadium, in Giverny, feinen
Freunden zu zeigen pflegte, enthüllt die gleiche hellmalerifche
Struktur und Faktur. Von untrüglicher Überzeugungskraft
ferner ift Monets Skizzenmaterial aus den fediziger Jahren. Der
Maler verbarg es in verfchollenen Kartons und fuchte es erft
zufammen, als der nach den zeichnerifdien Werten des Impreffio«
nismus Fahndende ihn darum bat. Was man fo Zeichnungen
nennt, davon fand ich wenig, wohl aber ein Arfenal von farbigen
Notizen, hellen, luftigen Augenblickseindrücken, fchwärmenden
Licht« und Luftftudien, — teilweife Nachklänge feiner afrikanifchen
Dienftzeit (1858—60), die Plazenta feines freien Kolorismus, wie
ganz ehrlich, denn fie hatten für Monet »Manet« gelefen. Manet
machte einige mürrifche Redensarten und lehnte auch das An«
erbieten eines dritten ab, ihn mit Monet bekannt zu machen.
Als er ihn aber fpäter kennen lernte — 1869 —, da entftand eine
Freundfchaft fürs Leben. (Monet war übrigens nicht der einzige,
den Manet zunächft verkannt hat; Manet traf zu Beginn der
fiebziger Jahre Renoir malend in Monets Wohnung. Er zog den
Freund beifeite und meinte: »Diefer Renoir hat doch gar kein
Talent«).
Drei Jahre nach Manet malte Monet, 1866, ein »Frühftück im
Grünen«, das ebenfo wie jenes mit Wutgeheul empfangen wurde,-
fpäter hing es friedlich und gar nicht revolutionär in der Sammlung
Schoukine, nachdem es, von DurancLRuel aus, den Weg durch
das Haus Caffirer genommen hatte. Die Figuren, im realiftifchen
Stil der Zeit: Juxtapofitionen der Farbe nach Manet, aber das
Landfchaftliche auf befondere Art und unmittelbar vor der Natur
im Freien: vom wolkenlofenHimmel fpielt klar, weich fchimmernd
und luftig warm das Licht der Sonne durch die Zweige, auf die
Gefellfchaft hin, die im leuchtenden Moofe lagert,- das Stilleben
der Speifen ift organifcher Beftandteil. Der Grundfatz des
Luminismus ift im Keime gelöft. Das Schwefterbild — eine
Partie im Parke darftellend —, das Monet zurückgehalten hat
und das er, ftolz auf ein Anfangsftadium, in Giverny, feinen
Freunden zu zeigen pflegte, enthüllt die gleiche hellmalerifche
Struktur und Faktur. Von untrüglicher Überzeugungskraft
ferner ift Monets Skizzenmaterial aus den fediziger Jahren. Der
Maler verbarg es in verfchollenen Kartons und fuchte es erft
zufammen, als der nach den zeichnerifdien Werten des Impreffio«
nismus Fahndende ihn darum bat. Was man fo Zeichnungen
nennt, davon fand ich wenig, wohl aber ein Arfenal von farbigen
Notizen, hellen, luftigen Augenblickseindrücken, fchwärmenden
Licht« und Luftftudien, — teilweife Nachklänge feiner afrikanifchen
Dienftzeit (1858—60), die Plazenta feines freien Kolorismus, wie