deren Grün mehrere im italienischen Styl errichtete Gebäude, das Schlößchen, das Casino und das Gärtnerhaus mit sei-
nem massiven Tchurme hervorragen, daß somit die ganze Umgebung durch Kunstleistungen aufgeschmückt erscheint, und durch
kein formloses Bauwerk mehr gestört ist, dann muß man gestehen, daß die Wahl dieses Punktes für die Anlage einer
ländlichen Villa eine glückliche genannt werden kann.
Beim Entwürfe selbst haben wir auf diese schönen Aussichtspunkte besonders Rücksicht genommen, indem diese die
Motive für die Anlage der Halle und der Loggia des Thurmes wurden, deren Anordnung jedesmal so gewählt ist, daß
der malerische Reiz der Gegend, von daher gesehen, durch architektonische Einrahmungen noch erhöht wird.
Auf Blatt XV sind die Grundrisse und die Aufsicht auf die Dachungen des Gebäudes der Art dargeftellt, daß
die alten Gebäudetheile durch dunklere, die neueren dagegen durch mattere Schraffirungen angegeben sind. Man ersieht
daraus, wie das untere Geschoß des alten Hauses, mit geringen Abänderungen, ganz so beibehalten ist, wie der frühere
Besitzer es erbaute. Dies war um so eher zulässig, als die vorgefundene geringe Etagenhöhe die Beibehaltung der Ein-
richtung dieses Geschosses zu kleinen Miethswohnungen, aus Stube, Kammer und Küche bestehend, anrieth. Der frühere
Eingang zu diesen Wohnungen ward ebenfalls beibehalten, derselbe jedoch mit einer kleinen Vorhalle versehen, zu welcher
eine Freitreppe führt.
Der Haupteingang für den Besitzer der Villa ward dagegen in dem neu angebauten Gebäudetheil angeordnet, und
derselbe durch einen davorliegenden Perron mehr hervorgehobcn.
An Stelle der schmalen hölzernen Haustreppe ward eine bequemere, welche die ganze Breite des alten Hausslures
einnimmt, angelegt, und mit dem Vestibulum in angemessene Verbindung gebracht.
Diese Treppe hebt zugleich allen Zusammenhang der vorderen kleinen Miethswohnungen mit den zur herrschaftli-
chen Wohnung gehörigen Gemächern vollständig ans. Im neuen Theile des unteren Geschosses liegen noch die zur Woh-
nung des Besitzers gehörigen Nebenräume, als: Küche, Speisekammer, Dienerstuben u. s. w.
Das zweite Geschoß enthält die Wohnung des Besitzers, aus vier Zimmern, einem Saal, einer Halle und einem
Cabinet bestehend. Den beiden Wohnzimmern rechts und dem Saal wurde eine Höhe von 13 Fuß gegeben; für die Zim-
mer zur Linken jedoch die geringere Etagenhöhe des alten Hauses beibehalten. Die offene Halle gewährt eine angenehme
und bequeme Verbindung des Saales mit den Wohnzimmern zur Sommerzeit, während der Zusammenhang dieser Ge-
mächer zur Winterzeit durch das auf der entgegengesetzten Seite liegende kleine Cabinet '*) hergestellt wird.
Die Haustreppe empfängt die Beleuchtung durch die in den Rückwänden der Halle und des Cabinets angebrachten
Fenster, und im Thurme führt eine leichte eiserne Treppe zunächst zu den Dachungen und dann weiter zur offenen Loggia.
Blatt XVI gewährt eine Vergleichung des jetzigen Zustandes der Villa mit dem ehemaligen Hause des Schiff-
bauers, woraus sie entstand, indem darauf die correspondirenden Fahnden der östlichen und südlichen Fronten des Gebäu-
des vor und nach dem erfolgten Umbau dargestellt sind.
Auf Blatt XVII sind ein Längenprofil, ein Querprofil und die Fahnde der westlichen Fronte abgebildet, welche,
wie die auf dem Blatte XVIII dargestellten Details, keiner weitern Erklärung bedürfen.
Die Villa gehört dem Hofmarschall von Schöning. Den Namen derselben (Villa Schöningen) hat der Be-
sitzer von der Stadt Schöningen im Braunschweigischen entlehnt, von welcher sich die Familie ursprünglich herleitet.
Die Kosten des ganzen Um- und Erweiterungsbaues haben, excl. des inneren Ausbaues der herrschaftlichen Woh-
nung und eines auf dem Gehöfte noch errichteten Stall- und Remisen-Gebäudes, auch ausschließlich der Garten- und
Hofbewährungen, betragen:
1. An Maurerarbeiten .............. 1250 Rthlr.
2. An Maurermaterial . 1750 -
3. An Zimmerarbeiten .............. 650 -
4. An Zimmermaterial .............. 1150 -
5. An Tischlerarbeiten .............. 750 -
6. An Schlosserarbeiten .............. 250 -
7. An Glaserarbeiten ............... 175 -
8. An Anstreicherarbeiten.............. 225 -
9. An Klempnerarbeiten .............. 850 -
10. An Töpferarbeiten ............... 275 -
11. An Schmiedearbeiten .............. 60 -
12. An Steinmetzarbeiten .............. 400 -
13. An Asphaltarbeiten .............. 60 -
14. Für Zinkgußwaaren und Holzschnitzwerk ........ 135 -
15. Für Eisengußwaaren .......... . . . . 180 -
Summa ..... 8160 Rthlr.
Bei Wiederverwendung der aus dem Abbruch der Bautheile des alten Hau-
ses erhaltenen Materialien und deren resp. Verkauf wurden gewonnen 140 Rthlr.
Mithin haben die Gesammtausgaben betragen ........ 8020 Rthlr.
Der Bau ist im Herbst des Jahres 1843 eingeleitet worden und wird im Frühling des nächsten Jahres bezogen
werden.
Potsdam, im November 1844.
*) Dies Cabinet ist im Plane irrthümlich mit Dienerstube bezeichnet.
nem massiven Tchurme hervorragen, daß somit die ganze Umgebung durch Kunstleistungen aufgeschmückt erscheint, und durch
kein formloses Bauwerk mehr gestört ist, dann muß man gestehen, daß die Wahl dieses Punktes für die Anlage einer
ländlichen Villa eine glückliche genannt werden kann.
Beim Entwürfe selbst haben wir auf diese schönen Aussichtspunkte besonders Rücksicht genommen, indem diese die
Motive für die Anlage der Halle und der Loggia des Thurmes wurden, deren Anordnung jedesmal so gewählt ist, daß
der malerische Reiz der Gegend, von daher gesehen, durch architektonische Einrahmungen noch erhöht wird.
Auf Blatt XV sind die Grundrisse und die Aufsicht auf die Dachungen des Gebäudes der Art dargeftellt, daß
die alten Gebäudetheile durch dunklere, die neueren dagegen durch mattere Schraffirungen angegeben sind. Man ersieht
daraus, wie das untere Geschoß des alten Hauses, mit geringen Abänderungen, ganz so beibehalten ist, wie der frühere
Besitzer es erbaute. Dies war um so eher zulässig, als die vorgefundene geringe Etagenhöhe die Beibehaltung der Ein-
richtung dieses Geschosses zu kleinen Miethswohnungen, aus Stube, Kammer und Küche bestehend, anrieth. Der frühere
Eingang zu diesen Wohnungen ward ebenfalls beibehalten, derselbe jedoch mit einer kleinen Vorhalle versehen, zu welcher
eine Freitreppe führt.
Der Haupteingang für den Besitzer der Villa ward dagegen in dem neu angebauten Gebäudetheil angeordnet, und
derselbe durch einen davorliegenden Perron mehr hervorgehobcn.
An Stelle der schmalen hölzernen Haustreppe ward eine bequemere, welche die ganze Breite des alten Hausslures
einnimmt, angelegt, und mit dem Vestibulum in angemessene Verbindung gebracht.
Diese Treppe hebt zugleich allen Zusammenhang der vorderen kleinen Miethswohnungen mit den zur herrschaftli-
chen Wohnung gehörigen Gemächern vollständig ans. Im neuen Theile des unteren Geschosses liegen noch die zur Woh-
nung des Besitzers gehörigen Nebenräume, als: Küche, Speisekammer, Dienerstuben u. s. w.
Das zweite Geschoß enthält die Wohnung des Besitzers, aus vier Zimmern, einem Saal, einer Halle und einem
Cabinet bestehend. Den beiden Wohnzimmern rechts und dem Saal wurde eine Höhe von 13 Fuß gegeben; für die Zim-
mer zur Linken jedoch die geringere Etagenhöhe des alten Hauses beibehalten. Die offene Halle gewährt eine angenehme
und bequeme Verbindung des Saales mit den Wohnzimmern zur Sommerzeit, während der Zusammenhang dieser Ge-
mächer zur Winterzeit durch das auf der entgegengesetzten Seite liegende kleine Cabinet '*) hergestellt wird.
Die Haustreppe empfängt die Beleuchtung durch die in den Rückwänden der Halle und des Cabinets angebrachten
Fenster, und im Thurme führt eine leichte eiserne Treppe zunächst zu den Dachungen und dann weiter zur offenen Loggia.
Blatt XVI gewährt eine Vergleichung des jetzigen Zustandes der Villa mit dem ehemaligen Hause des Schiff-
bauers, woraus sie entstand, indem darauf die correspondirenden Fahnden der östlichen und südlichen Fronten des Gebäu-
des vor und nach dem erfolgten Umbau dargestellt sind.
Auf Blatt XVII sind ein Längenprofil, ein Querprofil und die Fahnde der westlichen Fronte abgebildet, welche,
wie die auf dem Blatte XVIII dargestellten Details, keiner weitern Erklärung bedürfen.
Die Villa gehört dem Hofmarschall von Schöning. Den Namen derselben (Villa Schöningen) hat der Be-
sitzer von der Stadt Schöningen im Braunschweigischen entlehnt, von welcher sich die Familie ursprünglich herleitet.
Die Kosten des ganzen Um- und Erweiterungsbaues haben, excl. des inneren Ausbaues der herrschaftlichen Woh-
nung und eines auf dem Gehöfte noch errichteten Stall- und Remisen-Gebäudes, auch ausschließlich der Garten- und
Hofbewährungen, betragen:
1. An Maurerarbeiten .............. 1250 Rthlr.
2. An Maurermaterial . 1750 -
3. An Zimmerarbeiten .............. 650 -
4. An Zimmermaterial .............. 1150 -
5. An Tischlerarbeiten .............. 750 -
6. An Schlosserarbeiten .............. 250 -
7. An Glaserarbeiten ............... 175 -
8. An Anstreicherarbeiten.............. 225 -
9. An Klempnerarbeiten .............. 850 -
10. An Töpferarbeiten ............... 275 -
11. An Schmiedearbeiten .............. 60 -
12. An Steinmetzarbeiten .............. 400 -
13. An Asphaltarbeiten .............. 60 -
14. Für Zinkgußwaaren und Holzschnitzwerk ........ 135 -
15. Für Eisengußwaaren .......... . . . . 180 -
Summa ..... 8160 Rthlr.
Bei Wiederverwendung der aus dem Abbruch der Bautheile des alten Hau-
ses erhaltenen Materialien und deren resp. Verkauf wurden gewonnen 140 Rthlr.
Mithin haben die Gesammtausgaben betragen ........ 8020 Rthlr.
Der Bau ist im Herbst des Jahres 1843 eingeleitet worden und wird im Frühling des nächsten Jahres bezogen
werden.
Potsdam, im November 1844.
*) Dies Cabinet ist im Plane irrthümlich mit Dienerstube bezeichnet.