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waren im Banktresor sichergestellt, die gesamte
früher ausgestellte Keramik im Schloß Stein-
bach bei Lohr ausgelagert. Frhrn. K. U. von
Hutten gebührt größter Dank dafür, daß er, als
sein Schloß beim Herannahen der Front in
Flammen aufging, diese unersetzliche Kollek-
tion unter großen Mühen rettete. Die umfang-
reichen Depotbestände und alle Originalbestat-
tungen sind in den Kellern des Museums beim
Stadtbrande zugrunde gegangen. Den Wieder-
aufbau der vor- und frühgeschichtlichen Samm-
lung führte Hochschulprofessor i. R. P. Endrich
in entsagungsvoller Arbeit durch und betreut
noch heute ehrenamtlich diese Abteilung6. In-
zwischen konnte im Oktober 1953 wieder eine
Dauerausstellung eröffnet7 und 1955 ein Depot
eingerichtet werden.
Für die Möglichkeit, die Katalogisierung der
vor- und frühgeschichtlichen Sammlung durch-
führen zu können, danke ich Herrn Dr. W. Krä-
mer, jetzt Erster Direktor der Römisch-Germa-
nischen Kommission des Deutschen Archäologi-
schen Instituts in Frankfurt/Main. Mein Dank
gilt ferner dem Direktor des Mainfränkischen
Museums Würzburg Dr. M. H. von Freeden für
die Publikationserlaubnis und für Förderung bei
der Fundaufnahme. Zu einer schönen Zusam-
menarbeit kam es mit Professor P. Endrich,
dem für mannigfache Hilfe zu danken mir ein
Bedürfnis ist.
Die Anlage des mehrbändigen Kataloges er-
folgte aus fachlichen Erwägungen nach Zeit-
epochen. Der mehr heimatkundlich orientierte
Leser kann sich mit Hilfe des Registers leicht
die in den Bänden enthaltenen Funde nach
Kreisen und Gemarkungen zusammenstellen.
Da hier jedoch nur die Vorlage der im Main-
fränkischen Museum Würzburg verwahrten
Funde möglich ist, ergibt sich bezüglich der
Fundverbreitung ein lückenhaftes Bild. Um
dieses abzurunden, wurden die unterfränki-
schen Funde in anderen Museen in die Über-
sichtskarten und die dazugehörigen Listen
aufgenommen.
Wie bei der Inventarisation der vor- und früh-
geschichtlichen Geländedenkmäler werden auch
hier alle Funde unter dem Gemeindenamen ge-
bracht und erst an zweiter Stelle wird die
Ortsflur genannt. Im Hinblick auf das künftige
Inventar der Geländedenkmäler Unterfrankens

wurde bewußt auf die Beschreibung von Ring-
wällen und Grabhügelgruppen verzichtet. Eswer-
den hier nur die einschlägigen Funde vorgelegt.
Bei der Bearbeitung hat sich gezeigt, daß die
genaue Lage der Fundplätze in vielen Fällen
aus den vorhandenen Berichten und Notizen
sowie aus dem Kartenmaterial nicht zu be-
stimmen war. Diesem Mangel generell abzu-
helfen, wäre nicht einmal in umfangreicher
Geländearbeit mehr möglich gewesen, da die
Auffindung vornehmlich solcher Einzelfunde
sehr weit zurückliegt und am Ort darüber
kaum mehr etwas in Erfahrung gebracht wer-
den kann. Die aufzuwendende Mühe stünde
also in keinem Verhältnis zu dem erreichbaren
Ergebnis, so daß wir es für zweckmäßig hiel-
ten, derartige Feststellungen für alle wichti-
geren Fundplätze zu treffen, d. h. in ersten
Linie für die Siedlungs- und die Bestattungs-
plätze sowie für die Wehranlagen.
An schriftlichen Unterlagen standen vornehm-
lich die Inventare des Mainfränkischen Mu-
seums Würzburg zur Verfügung. Davon sind
die ersten zwei Bände in der für G. Hock
gefertigten Abschrift, der dritte mit Skizzen
versehene sogar im Original erhalten. Für die
Inv. Nr. 4878—5979 wurde durch P. Endrich
ein bisher leider nur lückenhaft möglicher,
vierter Inventarband rekonstruiert. Hierbei er-
gab sich eine Doppelbelegung der Nr. 5751—
5854. Der neue Katalog nach 1945 beginnt
mit der Inv. Nr. 50001. — Museumsdirektor
Professor Dr. C. Schenk hat, um uninventari-
sierte Stücke seines Vorgängers und den lau-
fenden Zugang zu erfassen, ein Zugangsjournal
angelegt, das von etwa 1930—1945 geführt
wurde und nicht bis zur Nummer 4000 ge-
langte. Das Verzeichnis ist 1945 verbrannt;
die Stücke, die lediglich mit einem Z vor der
Nummer überliefert sind, können daher nicht
mehr mit ihrem Fundort ausgewiesen wer-
den.
Die Fundnotizen wurden, wenn nicht besonders
vermerkt, diesen Inventarbänden 1—3, sowie
dem Ortsarchiv8 und einer Kartei im Landesamt
für Denkmalpflege, Zweigstelle Franken der
Abteilung für Vor- und Frühgeschichte Würz-
burg entnommen. Für die aus dem Martin
v. Wagner-Museum der Universität Würzburg
stammenden Funde wurden außerdem die Kata-
loge dieses Museums eingesehen.

6) Vgl. Mainfränk. JB 2, 1950, 299; 7, 1955, 378 ff. (P. Endrich).

7) Frankenland NF 7, 1955, 6 ff. mit 2 Tafeln (P. Endrich).

8) Bei der kriegsbedingten Auslagerung des Ortsarchivs in Schloß Aub haben sich Dr. Renate Exner (jetzt
Krefeld) und Professor Dr. J. Werner (München) große Verdienste erworben. Erst nach dem Kriege wur-
den den im Büro der Lehrerhochschule lagernden Akten durch Nässe, Verschmutzung und Feuer uner-
setzliche Verluste zugefügt. Hier hat Professor P. Endrich durch restlosen Einsatz seiner Arbeitskraft ge-
rettet, gesäubert und geordnet, vgl. BVB1. 18/19, 1951/52, 138 f.

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