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Peust, Carsten
Das Napatanische: ein ägyptischer Dialekt aus dem Nubien des späten ersten vorchristlichen Jahrtausends ; Texte, Glossar, Grammatik — Göttingen, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.31318#0104
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-99 -

m
r* ~
m
(Tl)
F39, F40
H, N
LO hv.t in Iw.t-jb “Freude”
N hat jjÄjj F40, wie es auch im Ägyptischen in dieser Funktion stünde, H hingegen
verwendet ^Il, das im Ägyptischen eine ganz andere Funktion hat.
F^öa,
F47a
H, N
LO/ PH dbn (Gewichtseinheit)
Es steht G=5 (F46a) in N, £==3 (F47a) in H. In N r steht einmal CEE5 in
rechtsläufiger Schrift, was also einem gewöhnlichen ' 1 entspricht.
F63
N
LO hnt “an” (nur N 19)
Das Zeichen kommt auch in einigen Namen vermutlich als Phonogramm vor:
Jbs; Jyk; Rbdn (alles Personennamen); Jkrkr; Myk (beides Toponyme)
In der meroitischen Hieroglyphenschrift wird das Zeichen ^ als Vokalindikator
für <o> (= /u/) verwendet. Die Entstehung dieses Lautwertes ist nicht klar (für Hypo-
thesen siehe Priese I973a: 297f.). Priese (i973a: 298) vermutet, dass dasselbe Zei-
chen hier im Napatanischen vorliegt. Jedoch stimmt die Form nicht genau überein.
Vgl. auch Schäfer (1901: 59), der eine Lesung /h/ erwägt, die aber noch weniger
fundiert ist. Ich lasse das Zeichen in der Transkription ganz unberücksichtigt.

G Vögel

ä~
l
Gi (var.)
H, N, A
PH (/)
Das Zeichen ist ursprünglich ein Phonogramm für <>>, doch gehe ich davon aus,
dass dieser Konsonant zu der bewussten Zeit in den meisten Fällen nicht mehr ge-
sprochen wurde. Somit handelt es sich um ein Graphem, dessen Gebrauch weitge-
hend durch die historische Orthographie gestützt wird.
Es fungiert als (etymologisches) Komplement von b> (unsicher), V (w)d>, T ~
| ^P/undÜj v>-
In einigen Fällen ist es möglich oder wahrscheinlich, dass das Zeichen mit einem
gesprochenen /j/ korrespondierte, wobei aber teilweise ein <j> schon anderv/eitig
geschrieben ist:
>.t “Rücken”;Jjiii “alt werden”; Jjuj.I “Alter”; h>i “fallen”; sj “gehen” (so nur
H n4f.)
In anderen Fällen ist die Schreibung etymologisch begründbar, sei es, weil in dem
Wort der Konsonant tatsächlich einst präsent war, oder weil in ihm aus dem einen
oder anderen Grunde ein <S> seit dem Neuen Reich häufig geschrieben wird:
dj (< c>) “dort”; dg> “pflanzen”; h>.t “Krone” (so nur A, und zwar mit zwei
<>>); hnv “Tag”; nly (Demonstrativpronomen); t> “Land” (so nur A 5; ob rich-
tig?); t>w (Kopula im Nominalsatz); tp-n-j’w.t “Tier” (so nur H 99); sowie in
den Artikeln und Possessivartikeln pü t>! n>
Das Zeichen tritt fast obligatorisch zu jjj W11 var. hinzu, wenn dieses <g> zu lesen
ist (d’ dort).
In weiteren Fällen ist die Motivation für die Verwendung des Zeichens nicht klar;
zum Teil scheint es sich hier um Gruppenschriftphänomene zu handeln:
di-dr.t “vertreiben” (H 118, ob richtig?); mnjw “Hirte”; nh.t “Sykomore”;
thm “loseilen”
In fremden Namen und etymologisch unklaren Wörtern kann man nicht abschätzen,
inwieweit das Zeichen als /)/ gesprochen worden sein mag:
Dnhnt.t (Toponym); hr “Gefäß”; Ms.t (Toponym) (so nur N 53); Nhn.t (Topo-
nym); cqn.t (Toponym); Jrtny.t (Toponym); tgr “Kette”; Th.t (Toponym); Trs
(Toponym)
Die aus dem Ägyptischen gewohnte Form /ff ist in A die Regel, sonst selten (H 7,
42, 44, unsicher 93; N 36, 37, 39, 46, 57, 65). Weitaus häufiger kommt hier die Va-
riante^? vor, die der Zeichenform nahekommt, die man von den Kursivhierogly-
nhen des Totenbuches her kennt. Ein Funktionsunterschied ist nicht erkennbar.
A_
G5, G 9
H, N, A
LO Hrw “Horus”
In H und N steht das erwartete^^ G5, in A G9 im königlichen Horustitel, das
hier sicherlich auch nur Hrw zu lesen ist.
 
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