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Erſcheint taͤglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage
Samſtags mit Unterhaltungsbeilage. Preis vierteljährlich
ME 1.20 ohne Trägerlohn u. Poſtauffchlag. Beſtellungen
bei den Poſtanſtalten u. bei der Expedition Zwingerſtraße 7.
für Stadt
Anzeige-⸗Blatt für die Amtsbezirke Heidelberg
Ladenburg, Weinheim, Schwetzingen, Philippsburg
Wiesloch, Bruchſal, Bretten, Neckargemünd, Mosbach
Eberbach Buchen Waͤlldürn, T-Biſchofsh. Wertheim 2C.
Verantwortlicher Redalteur:
Julius Jecker in Heidelberg.
It. A
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Beſtellungen
awf den „Wiälzer Boten werden fortwährend bei
ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen,
ſowie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
ſtraße T entgegen jenommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.“
— — — — ——
” Die Sefuiten und die fozlale Zrage.
Von Seite derjenigen, welche die Jeſuiten wirklich
kennen und nicht von Vorurtheil und Haß gegen ſie
erfüllt ſind, iſt ſchon oft behauptet worden, daß die—
ſelben die tüchtigſten und wirkfamſten Bekämpfer der
Sozialdemokratrie ſeien. Und das ſind ſie nicht nur
durch das Beiſpiel ihrer Tugenden und prieſterlichen
reden, Miſſionen,
und durch ihre charitativen Werke, ſondern auch als
Gelehrte und Schriftſteller in allen Zweigen der
Wiſſenſchaft, und ganz beſonders auch in ihren zahl—
reichen Abhandlungen über die ſo brennende ſoziale
Frage. Dieſe ihre Schriften zeichnen ſich aus durch
Ruhe, Objektivität, Gründlichkeit und allgemeine Faß—
lichkeit und bieten allen, die mit der ſozialen Frage
ſchriftlich oder mündlich ſich befaſſen wollen oder be—
rufsmäßig es müſſen, eine ſichere Fundgrube und
mächtige Waffe gegen die ſozialdemokratiſchen Ver—
führer des Volkes. Solche Abhandlungen aus der
fruchtbaren Feder der deutſchen Jeſuiten ſind zahlreich
vorhanden in ihren „Stimmen aus Maria Laach.“
Außer dieſen mögen zum Studium und zur Lektüre
empfohlen ſein folgende jeſuitiſche Werke und
Broſchüren über die ſoziale Frage:
1. „Der Sozialismus“ von B. Cathrein S. 4.
2.„Die Arbeiterfrage und die chriſtlichethiſchen
Prinzipien.“ Von Th. Meyer 8. 4.
3. „Die ſoziale Frage und die Kirche.“ Von A.
Lehmkuhl 8S.
E In Bearbeitung und angekündigt: Die Sozial⸗
demokratie und die moderne Staatsidee.“
Pachtler S. I.
5. „Das Privateigenthum.“ Von B. Cathrein S. J.
6. Internationale Regelung der ſozialen Frage.“
Von B. Lehmkuhl 8. J.
Möchten ſolche Männer ſchleunigſt in ihr deutſches
Vaterland, aus dem der unſelige Culturkampf ſie
Boxrmund und MWMünsel.
6) Orginalroman von Marie Dobſon.
Ihr zum Tode führendes Leiden war eine Herzkrank⸗
heit und ein algemeinex Schwächezuſtand, als Folge jahre⸗
langer Aufregung, welche auch die ſonſt auf Stunden ein⸗
getretene Geiſtesklarheit immer ſeltener machten, ſo daß ſie
ſchon ſeit Monaten die Ibrigen, kaum erkannte. In den
lezzten zwölf Stunden hatte die Schwäche in bedenklicher
Veiſe zugenommen, und der Oberarzt am andern
Morgen Frau Gonzalez und Herrn Sommerfeld davon be⸗
nachrichtigt.
Als fie ſo unbewealich daſtanden, während der Arat
an das Bett trat in deſſen Nähe eine Wärterin verweilte,
ſahen ſie die Kranke ſich regen und die Augen Sffnen,
weſche dann ſuchend im Zimmer umherſchweiften. Zu ibr
tretend fragte die Wäxterin nach ihrem Begehr, und be⸗
feuchtete ſoaleich ihre Stirn und Schläfen mit einer beleb-
enden Eſfenz Anicheinend dachte ſie einige Augenblicke
nach, bann jagte ſie, indes der Ausdruck inniger Freude ihr
bleiches Geſicht überzog:
Therefa, ich hahe einen langen, ſchrecklichen Traum
gehabt, aus dem ich endlich erwacht bin und weiß daß
meine kleine ſübe Mercedes nicht aus dem Fenſter geſtürzt
und todt iſt, ſondern geſund und munter in unſerm ſchönen
Garten ſpielt. Iſt's nicht ſo. Thereſa?“ und ſie ſah ſie
aͤnaftlich und fragend an. — ;
entgeanete die Wärterin,
„Ja, Irgu Sommerfeld,“ vin, |
welche mit dem auf einen ſolchen Ideengang feiner !
Patientin wenig vorbreiteten Arzt einen ſchnellen Blick ge⸗
wechſelt.
„Sie ſind vor einer i
Sommerfeld; doch ſchliefen Sie . *
Jetzt aher wache ich. Thexeſa erwiederte dieſe mit
einiger Ungeduld, „laß ſie daher kommen. Zuerſt mei—
}
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halben Stunde gekommen, Frau
nen lieben Mann dämit ich ihm von unſerer Mereees er—
zähle, die er mir bringen joll
Die Wärterin trat in das anliraende Zimmer, in ;
welchem die Anweſenden, zu denen ſich auch der Arzt ge⸗
ſellt, die Unterredung angehöoͤrt hatten. Sie begannen ſich
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vertrieben hat, zurückkehren, damit ſie jene unheim—
lichen Wogen eindämmen helfen, die gegen die gott⸗
geſetzte kirchliche und ſtaatliche Ordnung ſich heran⸗
wälzen.
Deutſches Reich.
Berlin, 25. Jan. Abgeordnetenhaus.)
Die Tribüne
Außer dem Cultusminiſter iſt auch der
Reichskanzler anweſend. — Abg. Weſſel begründete
Buch begrüßt Namens der Conſervativen den Ent—
wurf. — Abg. Enneccerus ſpricht gegen,
chensperger
tu zminiſter zeigt ſich erfreut über den Verlauf
der Verhandlungen, wenn auch die Gegenſätze in den
wurfes nicht überbrückbar ſeien. Redner bedauerte
den Widerſtand der Freieonſervativen und National—
Liberalen, und entkräftete deren Bedenken. Fortſetzung
morgen.
* Berlin, 25. Ian.
empfing der Kaiſer den Cultusminiſter Abends.9
Uhr erſchien er unangemeldet in deſſen Wohnung
und nahm dort den Thee ein. Er wünſchte auch
Miquel, Douglas und Benda zu ſehen, welche in
Folge deſſen eingeladen wurden und kamen. Der
Kaiſer blieb bis nach Mitternacht; die Unterhaltung
betraf das Volksſchulgeſetz.
Aus Württeniberg, 25. Jan.
keit Württen bergs iſt glücklicherweiſe nicht auf dieſer
doppelten Knopfreihe baſirt, und außerdem ſollen für
die militäriſche
Aufwendungen gemacht werden.
denkt, wie abſprechend ſich kürzlich ein preußiſcher
Officier über die Ausrüſtung des deutſchen Infante—
riften ausſprach, wenn man erwägt, daß der Anſicht
keinen Grund haben, die Neuerung mit der einfachen
Knopfreihe freudig zu begrüßen.
auch erhebliche Zweifel daran hegen, daß zu einer
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ſchon der Hoffnung hinzugeben, daß nochmals die Kräfte
der Kranken ſich nehen würden! doch war dex erfahrene
Arzt nicht ibrer Anſicht. Nach einem Blick auf ihn begab
Herr Sommerfeld ſich zu ſeiner Gattin, die er kürzlich
mit ſeiner Schwiegermutter beſucht, ohne von ihr erkannt
zu ſein. Sich zu ihr neigend, reichte ſie ihm ihre feinen
weiße Hände entgegen, die er mit leiſem Druck umfaßte,
ſah ihn voll Bewußtſein und inniger Liebe an und ver⸗
ſuchte ſich aufzurichten, und ſie unterſtützend lehute er ihr
Haupt an ſeine Bruſt
ihr Geſicht, und mit matter doch deutlicher
ſagte ſie:
Stimme
ſie mir bald/ nicht wahr?“
„Ja theuere Elvira, wenn Du willſt,“
ruhig er vermochte iYr Gatte.
Und bald auch kehre ich in unſer ſchönes Haus zu—
rück, fuhr die Krante fort, „und dann — der ſchreckliche
entgegnete ſo
Der Arzt und die Wärterin traten hinzu,
des Erſteren Blick Frau Gonzalez und ihren
Bald ſahen dieſe daß ſie kein Wort mehr
das Geſicht wurde faſt
die Hände ſauken
ſeine Bruſt.
doch hielt
noch bleicher, als es vorher geweſen,
f und mit einem fn
vernehmlichen Seufzer entrang nach jahrelanger Kraͤnk
Die Anweſenden wußten was voraangen,
merfeld einen Kuß auf ihre ſchon erkaltende Stirn. Dann
rat er zurück um Frau Gonzalez und ihrem Sohne Plas
zu machen. als er ſich aber nach ihr uinwandte, lag ſie
ohnmächtig in deſſen Armen. —
5.
eignis ahnend, war Frau Römer die Zeit bis zur Heimkehr
—
Druck, Verlag u. Expedition von Gebr. Huber
in Heidelberg, Zwingerſtraße 7.
—
Zeit, wo von Fachmännern der jetzt beliebte militäriſche
Iufputz als der hiſtoriſchen Rumpelkammer würdig
; erflärt wird, eine ſolche Knopfreform am Platze iſt.
Und wenn man ſchließlich die Maßnahme in Zuſammen⸗
hang bringt mit anderen Erſcheinungen — der „Be⸗
| obachter“ macht z. B. auf das Eintreten preußiſcher
Kavaliere in höhere Hofbeamtenſtellen aufmerkſam —
ſſo begreift es ſich, daß ein Gefühl, wenn nicht der
Beunruhigung, ſo doch des Unbehagens Platz greift,
daß man fürchtet, den Knopfreihen werden noch andere
ſchwäbiſche Eigenthümlichkeiten folgen.
Aus dem Elſaß, 25. Jan. Das Vaterland
iſt wieder einmal gerettet! Der „Deutſch. Reichsz.“
wird geſchrieben: „Der Tod des Biſchofs Freppel
von Angers hat in Elſaß eiren äußerſt tiefen Ein—
druck veranlaßt. So auch in Oberehnheim,
wo ſeine Wiege ſtand. Ein feierliches Geläute aller
Glocken, das ſogenannte Scheidezeichen, kündete den
Verluſt an, und ein Trauergottesdienſt wurde abge⸗
halten. Dieſes Vorgeyen berührte aber, wie es ſcheint
nach Oben ſehr unangenehm Die Polizei berichtete
nach Straßburg (0, von wo nun eine Aufforderung
an den Berufsbürgermeiſter erging, ſich an den Orts⸗
pfarrer zu wenden und eine Erklärung zu verlangen (h.
Es geſchah; der Bürgermeiſter forderte eine Deklaͤ—
ration über den ſchweren Fall, für einen Fremden
die Glocken läuten und einen Gottesdienſt halten zu
laſſen. Mit Würde entgegnete der Pfarrer, Biſchof
Freppel ſei kein Fremdling in der Stadt, ſondern deren
edelſter Sohn geweſen. Daß man für ſolche, die
fern von der Heimath ſterben, Exequien abhalte, ſei
ſteter Gebrauch. Der edle Oberhirt habe beſonderes
Recht auf einen Trauergottesdienſt als Mitglied der
der Oberehnheimer Bruderſchaft gehabt. Gegen ſolche
Gründe war eine Einwendung nicht möglich, und man
konnte ſich überzeugen, daß durch ſolch' religiöſen Akt
das Vaterland nicht in Gefahr komme.“ Dieſes Vor⸗
gehen der Regierung erinnert lebhaft an die Blüthe—
eit des Culturkampfes. Jedenfalls macht eine ſolche
kopfſcheu indem ſie die heiligſten und gerechteſten
Gefühle aufs empfindlichſte verletzt. Man ſollte
glauben, ſoviel könnte die Regierung in 20 Jahren
Deutſcheu Reichstag.
Berlin, 25. Jan.
Der Reichstag erledigte in der erſten Leſung das
am 18 Januar in Rom abgeſchloſſene — —
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er Knaben xgerfloſſen. Dieſe hatten ſie dann mit Fragen
) iorem Vater und ihrer Großmutter beftürmt, ohne
m Stande geweſen, ihnen irgend weiche Auskunft
Nach dei iHrerfjeit3Z in großer Aufregung ein-
Mittageſſen, üherlietzen ſie ſich ihren gewohn—
eichäftigungen, und erwarteten voll Ungeduld irgend
che Nachrichten. Ohne Jolche jedoch erhalten zu haͤhen.
mußten ſie ſich ſpäter zur Ruhe beaeben überzeugt, daß
am folgenden Morgen ſſie ihren Vaͤter ſehen und ſprechen
würden.
Gegen I0 Uhr kam dieſer und wurde von Werner, mit
jem er ſich lange beſprach, empfangen. Dann begab er
ſich ins Gartenzimmer, wo Frau Römer mit einer Hand-
arbeit beſchäftigt war, und nach der gegenſeitigen Bearüß⸗
2 7 —
Stimme:
— —
Röner *
Frau Homales iſt doch nicht gefährlich erkrankt?“
ſchnell.
iſt kxank doch nur infolge eines uns betroffenen
en Ereignifjes. „Sie hat Heute ihre Tochter,
ine Gattin durch den Tod im Irrenhaufe verloren,
hem ſie faſt neun IJahre verlebt !“
Das iſt ichrecklich! konnie Frau Rbmer ſich nicht ent⸗
eſchauernd zu ſagen
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einen ſchweren Tag verlebt, Frau
in der Zhat,“ verfeßte er mit dumpfer Stimme
nfalls niederlaffend. Der Todesfall hHat unz
fachen Beftimmungen Veranlaffung gegeben, und
elben iſt, daß meine Sdhne das Hinſcheiden
utter erfahren müſſen, die ſie lange todt ge-
olaubt!
Wäre es nicht richtiger ſie in dem Glauben zu laſſen?“
(Fortſetzung folat