Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Juli bis September)

DOI chapter:
Nr. 148-173 (1. - 31. Juli)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.68779#0092
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
AL-M


Montag, de« 18. Juli 1SSS

Aus alle« Wett

einem Earten-
jte, an dessen

dem
den

den
Be-

EifenbahmmgW in Thüringen
Sechs Wagen -es Schnellzuges Stuttgart-Berlin entgleist / Mehrere rote,
zahlreiche Schwerverletzte
Erfurt, g. Juli. Heute nachmittag entglei-
sten in der Nähe des Ortes Niedertrebra
Lei Apolda drei Wagen des D-Zuges
Stuttgart — Berlin, der um 6.83 Uhr
in Berlin eintreffen sollte. Die Zahl der To-
desopfer beträgt nach den bisherigen Mel-
dungen drei, die der Schwerverletzten 16.
Eine Anzahl von Personen wurde leicht
verletzt. Umfangreiche Hilfsmaßnahmen sind
sofort eingeleitet worden. Ueber di« Ursache
des Unglücks sind im Augenblick noch leine
Angaben möglich.
Nach einem von der Reichsbahndirektion
Erfurt ausgegebenen Bericht geschah das Un-
glück um 3.10 Uhr. Es entgleistensechs
Wagen des D-Zuges 15, Stuttgart—Ber-
lin. Diese Wagen fielen um und stürzten die
Böschung hinab. Als Ursache des Unglücks
wird Gleisverwerfung angesehen.
Eine Reihe von Leichtverletzten konnten die
Reise mit dem nichtentgleisten Teil des D-
Zuges fortsetzen. Nachdem zunächst beide
Gleise durch das Unglück eine Zeitlang ge-
sperrt waren, konnte um 6 Uhr der ein-
gleisige Betrieb ausgenommen werden.

Der dänische König besucht den Kreuzer
„Leipzig«.
Aarhus, 8. Juli. Der König von Dänemark be-
sichtigte heute den hier auf der Reede liegenden
deutschen Kreuzer „Leipzig" und richtete da-
raufhin ein Telegramm an den Reichspräsidenten
von Hindenburg.
Am Abend lud der König den Kommandanten
des Schiffes, die Offiziere, ferner den deutschen
Gesandten Frhr. von Richthofen mit Gemahlin
und der deutschen Konsul zur Tafel auf Schloß
Marselisborg.
Ein IVO Kilometer-Segelflug Kronselds
in Frankreich.
Paris, 10. Jul . " "
flieger Kronfel
100 Kilometer und zwar von St. Quentin nach
Romy-Jeumont ausgeführt.
Es ist dies die größte Entfernung, die je-
mals über französischem Boden von einem
Segelflugzeug zurückgelegt worden ist.

Weitere ffliMsmeldungen
ErMße in Gelsenkirchen
Gelsenkirchen, 9. IM. Hier wurden gestern
abend gegen 9 Uhr mehrere Erdstöße wahr-
genommen, die eine Dauer von etwa drei Se-
kunden halten. Aus verschiedenen Stadtteilen
wird berichtet, daß das Beben so stark war, daß
Möbel st ü ck e s ortgeschoben wurden und
sich KaMstücke von den Wänden und Decken
lösten.
Autobusungluck in Belgien
Brüssel, 10. Juli. In der Nähe von Sta -
velot stürzte ein Autobus, dessen Bremsen
gebrochen waren, um. Vier Personen wurden
getötet, mehr als 2V verletzt.
Die Insassen des in Stavelot verunglückten
Autobus stammen sämtlich aus dem Antwer-
pener Vorort Berchen und hatten einem Auto-
rennen beigewohnt. Auf der abschüssigen Straße
war der Chauffeur nicht mehr in der Lage, die
Herrschaft über den Wagen zu behalten da die
Bremsen versagten. Der Wagen schleuderte
daraufhin gegen eine Mauer.
Zwei Insassen starben sofort, ein dritter bei
der Ankunft im Hospital, in das auch sieben
Verletzte eingeliefert wurden. Die übrigen In-
sassen des Wagens konnten mit der Bahn nach
Antwerpen zurückkehren.
TropiM Kitze in Schweden
Riesige Waldbriindc. §
Stockholm, 8. Juli. In Schweden herrscht seit
einigen Tagen tropische Hitze, besonders in den
nördlichen Teilen des Landes. In Lappland und
Norrbotten sind riesige Waldbrände ausge-
brochen.
Bei Murjek stehen über 200 000 Morgen Wald
in Flammen.
Millionenwerte sind bereits vernichtet. Militär- konnten gerettet werden.

nex aus Wohnroth kam beim Baden im Hin-
denburgbad in Simmern ums Leben. Der
junge Mann trainierte zum 300-Mtr.-Schwim-
men um das Deutsche Sportabzeichen, als er
plötzlich von einem Herzschlag getroffen wurde.
Die Leiche konnte eine Viertelstunde später
geborgen werden.
— Den Schwiegervater erschlagen. Bei
Bielefeld gerieten auf dem Feld ein Land«

statthalter von Thüringen, SauckSl, und M'mi-
sterprästdent Marschler Mit einigen Herren der
thüringischen Regierung >an der Unifallstelle.
SA, GS uNd StaihHolmlente, Sauitäts-kolon-
nen, Aerz-te ans Bad Sulza, Apolda und den
umliegenden Ortschaften leisteten erste Hülfe.
Vier Todesopfer
Apolda, 9. Juli. Die Zahl der Toten hat
sich bis abends halb 9 Uhr ans vier erhöht und
zwar wurden zwei männliche und zwei weibliche
Leichen föstgestellt. Getötet wurden: Frau Marie
Luise Beh r ing - Uh la, Schwerin, ein unbe-
kannter, dunkelblonder Reisender; sein Trau-
ring enthält die Zeichen M. W. 28. 10. 05 — 12.
10. 07. Er war mit einem blauen Wettermantel
mit der Firmeninschrift Peeck u. Ploppenburg,
Berlin C bekleidet. Der Tote wurde nach der
Leichenhalle Obertrebra gebracht.
Auf dem Wege nach dem Krankenhaus starb
G. Z i e s l i n g, Neufalz (Oder). Eine Tote liegt
noch unter den Trümmern.
M Namen der 16 CchVerverletzten
Erfurt, 9. Juli. Folgende 16 Schwerver-
letzte des Eisenbanhnunglücks bei Nieder-
trebra wurden in das Apoldaer Krankenhaus
eingeliefert: 1. Helene Kühnle, 2. Johannes
Rohdel, Berlin, 3. Frieda Rohdel, Berlin; 4.
Karl Bergemann, Charlottenburg; 5. Anna
Neuenburg, Berlin; 6. Martha Eehrlich, Leip-
zig, 7. Margarete Spannut, Berlin; 8. Elisa-
beth Ziel, Berlin; 9. Marianne Radatz, Ber-
lin, 10. Frieda Lauer, Kolberg; 11. Otto Hu-
bert, Würzburg; 12. Berthold Eune, Magde-
burg (Schaffner); 13. Hanna Heitze, 14. Fritz
Lufig, Würzburg; 15. Margarete Haug, Ber-
lin-Dahlem, 16. Ernst Euthe, Magdeburg.
Zwei weitere Verletzte konnten bereits au«
dem Krankenhaus entlassen werden.

— Diamantenes PriefterjubikSum des Prä-
laten Kümmel. Am 1. August kann Prälat
Konrad Kümmel-Stuttgart, ehemals Chefredak-
teur am Katholischen Sonntagsblatt", sem
diamantenes (Mjähriges) Priesterjubiläum be-
gehen.
— Die Strafe folgt« auf dem Fuß. In
Reutlingen stürzte ein Motorradfahrer
und erlitt einen Schädelbruch. Das Motorrad
hatte der junge Mann kurz vorher vor einem
Haus der oberen Lederstraße unberechtigter-
weise weggenommen.
— Mit Streichhölzern gespielt und ver-
brannt. In Abwesenheit der Eltern spielten
in einem Anwesen in Meitingen bei Wer-
tingen (Rb. Schwaben) klein« Kinder mit
Streichhölzern. Plötzlich fingen die Kleider
eines 3jährigen Mädchens Feuer. Obwohl als-
bald Hilfe zur Stelle war, konnte der Arzt
das Kind nicht mehr retten. Das Mädchen
starb unter qualvollen Schmerzen. Die Er-
hebungen ergaben, daß der Bruder des Mäd-
chens das Feuer mit Wasser löschen wollte und
dabei den Inhalt einer Spipitusflasche
über das brennende Kind gegossen hat.
— Vor Schreck gestorben. In Tagmers-
heim bei Donauwörth wurde die Landwirts-
ehefrau Engelhard von scheu gewordenen
Kühen an die Wand gedrückt. Darüber er-
schrak die den Vorfall beobachtende Schwieger-
mutter der Frau Engelhard derart, daß sie
vom Schlag getroffen wurde. Die alte Frau
war sofort tot. Frau Engelhard kam glück-
licherweise mit unbedeutenden Fletsch- und
Quetschwunden davon.
— Kampf dem Titel. Die Stadtratzfraktion
der NSDAP in Altötting hat «ine An-
ordnung herausgegeben, wonach allen Einwoh-
nern der Stadt untersagt ist, künftighin die
Frau mit der Ehvenamtsbezeichnung oder dem
Dienstrange ihrer Männer anzureden. Ver-
stöße gegen diese Anordnung werden mit einer
Ordnungsstrafe geahndet werden.
— Ein Opfer seiner Hilfsbereitschaft gewor-
den. Im Reintal wollte der Münchener Max
Fichtler seinem abgestürzten Freunde Hilfe
bringen. Auf dem Wege zu dem Schwerver-
letzten rutschte er jedoch etwa 100 Meter tief
ab und erlitt tödliche Verletzungen. Der
Freund konnte gerettet werden.
— Brennendes Motorboot auf dem Rhein.
Des Abends geriet in Koblenz auf dem
Rhein ein privates Motorboot in Brand. Die
Flammen sanden in den Benzinvorräten reich-
liche Nahrung und griffen mit ungeheurer
Geschwindigkeit um sich. Die vier Insassen
konnten im letzten Augenblick von einem zu
Hilfe geeilten Kahn gerettet werden. Langsam
trieb das brennende Wrack ans Ufer.

Die AufraumiliMarbeittn im
Reichstag been-et
Berlin, 10. Juli. Die Aufräumungsarbeiten
im Reichstage sind jetzt beendet. Die Unter-
suchung der Kuppel, die sehr sorgfältig durch-
geführt worden ist, hat ergeben, daß die
Kuppel hinsichtlich der Sicherheit auch noch den
heutigen Anforderungen gerecht wird. Es wurde
bei den statistischen Berechnungen u. a. fest-
ggsteltt, daß die Kuppel, die aus sogenannten
Gleitlagern aufgelegt ist und sich durch den
Brand um fast einen Zentimeter aus der Bahn
gerückt hatte, inzwischen in ihre Gleitlager zu-
rückgerollt ist. Dieser ausgezeichneten Konstruk-
tion ist es zu danken, daß die schwere Kuppel
nicht zerstört wurde.
In etwa 14 Tagen wird die Verglasung voll-
endet sein, so daß damit der zunächst in Aus-
sicht genommene Abschnitt der Wiederherstel-
lungsarbeiten als beendet angesehen werden
kann. Die letzte Entscheidung über die Wieder-
herstellung des Plenarsaales liegt beim Reichs-
tagspväsidenten Goering.
Zur Auffindung -es Riegers Mattern
I« einer Wüste notgelandet
Moskau, 8. Juli. Ueber das Schicksal des
Wsltslisgers Mattern Wird Wörter bekannt,
daß er infolge einer Motorpanne etwa 80 Mei-
len vom Golf von Anadyr entfernt in einem
Wüftengöbiet notlaNden mußte. Durch sowjet-
vufsifche Külstenwächter, die ihn auffanden, wurde
ihm die erste Hilfeleistung zuteil.
Um seinen Flug fortsetzen zu können, muß
Matterns Molschine mit einem neuen Motor
ausgüsta-ttet werden.
Mattern will zunächst nach Wladiwostok
Moskau, 9. Juli. Hier ging ein Funkfpruch
pus Nadir ein, daß der Flieger Mattern
stach Wladiwostok kommen und dort weitere
Entscheidungen treffen wolle.
Der Zeitpunkt seines Eintreffens im Wladi-
wostok ist noch nicht bekannt.
RauMemll auf eine Bank
in Neuyork
Neuyork. 10. Juli. Auf die Zweigstelle der
Corn Exchange Bank am oberen Broadway
wurde -am Samstag ein Raubüberfall ausge-
sührt. Fünf Banditen, von denen einer in Po-li-
zsiuNiform war, erzwangen sich von den Ange-
stellten der Zweigstelle kurz vor der Eröffnung
der Bank den Eimlaß -im die Schalterräume.
Die 15 Angestellten -wurden daraufhin in ein
Himterzimmer gesperrt. Dann raubten die Ver-
brecher aus einem Geldschrank ungefähr 30 000
Dollar und entkamen in einem Auto.

Marmorsammlung, die staatliche Möbelver-
waltung, die Kohlendepots usw. sollen ver-
schwinden.
Dafür sollen neue Gebäude aufgeführt
werden, die als Wahrzeichen der kulturellen
Entwicklung stehen bleiben sollen. Im Gegen-
satz zur vergangenen Ausstellung von 1925,
„die weder ein Gebäude noch eine Idee zurück-
gelassen hat", sollen diesmal besonders große
Anstrengungen gemacht werden. Der Abbruch
des Trocaderos mache eine Neuordnung
der staatlichen Museen nötig. Es sei
deshalb daran gedacht worden, daß das Fi-
nanzministerium endlich aus
Lourve-Palast ausziehe und
Platz für das Museum freigebe.

ganze Strecke von Paris bis Konstantinopel
vom Orientexpreß zurückgelsgt wurde. Wäh-
rend man seinerzeit zu dieser Fahrt 78 Stun-
den brauchte, dauert sie heute nur 60 Stunden.
— Eine Insel verschwunden. Nach dem Be-
richt einer japanischen ozeanographischen Stu-
dienkommission ist die „G a ng e s - Ins el",
ein nordöstlich Japans gelegenes Eiland, spur-
los im Stillen Ozean verschwunden.
— Ein Naturwunder. In der berühmten
Rosenplantage Oyston in Horkshire ist
ein Rosenstrauch erblüht, an welchem sich aus-
schließlich blatt grüne Rosen entwickeln,
Der Blumenzüchter steht vor einem Rätsel, d«
diese zum ersten Male gesehene Farbe del
Rosen nicht etwa ein gewolltes Zuchtproduks
darstellt, sondern vollkommen ohne sein Zutat .
in Erscheinung trat. Eine Reihe von Fall
leuten ist jetzt damit beschäftigt, festzustellef
welches die besonderen Bedingungen sind, ds
dieses Naturwunder bewirkten.

zehen.
Die Ausstellung soll drei Abteilun-
gen umfassen: Geistige Zusammenarbeit, mo-
derne Kunst, sozialer Fortschritt. Sie soll 200
Millionen Franken kosten, die durch eine Lot-
terie aufgebracht werden sollen. Als Ausstel-
lungsgelände feien die 45 000 Quadratmeter
vor dem Troeadero und der Militärschule aus-
rrsehen. Der Trocadero, der noch von -der
Weltausstellung rm Jahre 1900 übriggeblieben
«st, soll abgeriffen werden. Auch die längs
der Seine liegenden Gebäude der staatlichen

wirt namens Unruhe und dessen Schwieger-
sohn in einen heftigen Streit. Mit Hacke und
Spaten gingen beide aufeinander los. Der 70-
jährige Landwirt erhielt einen so wuchtigen
Schlag auf den Kopf, daß er sofort tot
war.
— Bienen töten ein Pferd. Ein eigen-
artiger und glücklicherweise seltener Vorfall
spielte sich an einem der letzten Nachmittage in
Euskirchen ab. Ein Bienenschwarm über-
fiel ein Pferd, Las unruhig wurde und mit
dem Schwanz versuchte, die Insekten abzu-
wehren. Die Bienen richteten daraufhin das
Pferd in kurzer Zeit derart zu, daß es ver-
endete.
— Leicht begreiflicher Schritt. Der erst kürz-
lich mit -der Verteidigung der Brüder Lah Il-
sen beauftragte Rechtsanwalt Dr. Finger-
Bremen, hat die Verteidigung nieder-
gelegt.
— 50 Jahre Orientexpreß. Dieser Tage
Ware« es 50 Jahre, daß zum ersten Male die

Paris Met zur Weltausstellung 10Z7
Paris, 10. Juli. Der Unterrichtsminister
>e Mongie hat an einem ge letzten Tage
M der zuständigen Kammerkommission einige

abteilungen sind zur Hilfeleistung eingesetzt wo»
den.
Vrrherren-tr Wirbrlsturm
in Mexiko.
Mexiko, 9. Juli. Ein heftiger Wirbelsturm
hat den Staat Tamaulipas an der Küste des
Golfs von Mexiko heimgesucht. Kn einem Be-
zirk sind ganze Dörfer zerstört worden.
Die Zahl der Todesopfer scheint beträchtlich
-u sein. '
Vater und Sohn bei einem Motorradunglück
ums Leben gekommen.
Düsseldorf, 10. Juli. Auf der Rathelbeckstraße
fuhr am Samstag mittag ein Motorradfahrer in-
folge Schleuderns gegen einen Mast der Straßen-
bahn.
Der Motorradfahrer und sein Mitfahrer, Vater
und Sohn, waren aufderStelletot.
Drei polnische Militärflugzeuge verunglückt.
Vier Tote.
Warschau, 10. Juli. Ende der vergangenen
Woche ereigneten sich in Polen drei Militär-
flugzeugunfälle. Das erste Flugzeug stürzte
während nächtlicher Hebungen ab; es zer-
schellte, von den vier Insassen wurden zwei
getötet. Das zweite Flugzeug stürzte auf die
Hauptstraße eines Dorfes; der Pilot wuvde
getötet.
Das dritte Flugzeug ging in Flammen «ruf;
auch hier verunglückte ein Insasse tödlich.
Französischer Dampfer gestrandet
Casablanca, 10. Juli. Der französische Damp-
fer „Nicole Paquet" ist sechs Kilometer
vom Cap Stapel entfernt gestrandet und bi-s zur
Kommandobrücke voll Wasser gelaufen.
Die Besatzung und sämtliche 25 Paßsaig»«

Weiteres Strafverfahren gegen di«
BVG-Räuber.
Berlin, 10. 7. Die Staatsanwaltschaft hat
gegen die im BBG-Räuber-Prozetz verurteil-
ten Angeklagten Achtenhagen, Willi Krebs,
Hoheisel sowie gegen den 26jährigen Arbeiter
Johann Cieminski Voruntersuchung wegen
F« uerü b e r!fa lls auf zwei national-
sozialistische Verkehrslokale in
Schöneberg erhoben. Im Laufe des Ver-
fahrens gegen die BVG-Räuber war nämlich
ouf Grund von Kassibern festgestellt worden,
mß ein Teil von ihnen auch als Täter für
)ie Ueberfälle in Frage käme.
Achtenhagen, Krebs und Hoheisel haben be-
reits ein Geständnis abgelegt. Der vierte
Täter von Cieminski gehört nicht zu
BVG-Räubern, gibt aber gleichfalls seine
teiligung zu.
Polizeiwachtmeister schießt feine Braut
nieder und begeht Selbstmord.
Berlin, 16. Juli. In Spandau gab im Ver- — Während des Trainings ums Leben ge-
laufe einer Auseinandersetzung der Polizei- kommen. Der 18jährige Primaner Albert Wer-
wachtmeister Arnold Neumann zwei Schüsse
auf seine Braut Therese Hullin ab, die schwer
verletzt zusammenbrach. Sie wurde ins Kran-
kenhaus verbracht, wo sie in bedenklichem
Zustande daniederliegt.
Der Polizeiwachtmeister begab sich sofort
«ach Schildhorn, wo er " '
lokal einen Kopfschuß
Folgen er gestorben ist.

Der Schnellzug riß in drei Teile. Am stärk-
sten mitgenommen wurden die drei Kissinger
Wa-gen, mährend die Stuttgarter und der Mer-
gentheimer Wa-gen verhältnismäßig gut davon-
kamen. Zum Glück war der ganze Zug nur
schwach besetzt. Nach der Mitteilung des Küchen-
chefs hatte der Zug im Augenblick des Unglücks
li. Der österreichische Segel- eine Geschwindigkeit van 100 Kilometer. Wie
ld hat einen-Segelflug über Fahrgäste ^behaupten, soll an vier Stellen die
Notbremse gezogen worben sein, die anscheinend
jedoch nicht in Ordnung -war. Die Lokomotive
ist aus diesem Grunde fortgebracht worden und
soll untersucht werden.
Gegen 8 Uhr abends erschienen der Reichs-
 
Annotationen