mir «icht mehr zu helfen; di« Wirthin nahm sich des Kin-
de? an, der Plärrer und die Gutsherrschaft thaten auch
viel Gutes. Ich befand mich trotz all deS Leibens wunder-
bar kräftig und a-sund. Früher als g-wöhn?rch stellte sich
der Frühlina ein; eS war viel mit Fahren auf der See zu
verd'enen. All mein Lckd vergaß ich über der Freude,
meinen Enkelchen Brod verschaffen zu können.
Ab-r bald mußte ich auch dieses Trostes entbehren.
M m Nachen war alt und morsch. GneS Tage?, als ich
NachtS allein nach Haute fuhr, überfiel mich «in starker
Sturm. Nabe am Mr stieß der Nachen heftig auf einen
Stock unter dem Mass r. Der Boden bekam ein großes
Lock, mit Notb kam ich an's Ufer Als ich am andern
Morg-n den Schaden besab, fand ich den Nachen zerschellt.
Ich hatte ke'n Geld, und daß mir der Z'immermnster einen
neuen Nach-m ohne Abzahlung besorgen würde, daran war
nicht zu denken. — Herr, um meinen Sohn habe ich nicht
so v^el aeweint, als um meinen Nachen. Gott verzeche
nrr's, aber ich weinte ja meiner Eckel w-qen, denn wie
sollte ich jetzt sie ernähren, da ich keinen Nachen batte?
Eines Tages war ich eben in Arbeit, denselben zu zer-
schlagen, das Mädchen saß neben mir, da kam ein feinge-
kleideter Herr an's Ufer „Schiff >r," sprach er, „bist du rasend ?
du zerschlägst deinen Nachen, und ich. „ich will nach der
Insel gefahren sein?" — „Herr," rief ich, ich habe aus-
gefahren," und ich mußte laut aufwriren wie ei« Kind.
Der Mann schien Mitleid zu fühlen; ich erzählte ihm
müne ganze klägliche Geschichte. Der Mann gab mir einen
großen Thaler und ging schweigend fort. Am anderen
Morgen ging ick leichteren Muthe« wieder an meine trau-
rige Arbeit. Ich vernahm das Plätschern eines Ruders
und gewahrte den jungen Hwrn von gestern, welcher in
einem ganz reuen Nachen von der Waldzunqe heransteuerte:
er wußte das Ruder recht aut zu führen. — „Alter!" rief
er mir zu, nun mußt du doch mich nach der Insel fahren;
in de» weiten See will ich mich doch nicht wagen." Ich
fuhr ihn hinüber. Als wir an's Ufer stießen, da nahm er
mich bei der Hand und sprach: „Braver Alter, sieh, da?
ist jetzt dein Nachen. Ich habe ibn für dich gekauft; ich
schenke ihn dir und dein-n Enkeln." Dazu schenkte er mir
erst noch ein schönes Stück Geld.
Herr, wie ick betete auf der Rückfahrt, wie ich Gott
dankte, könnt ihr Euch vorstellen. Da betete ich auch für
meinen unbekannten Wohlthätsr und trug cS der lieben
Gottesmutter recht nachdrücklich auf, für ihn bei Gott zu
bitten. Ueber den See kam ich, ich weiß nicht wie. ES
war der glücklichste Tag meines Lebens. Und GotteS Se-
gen kehrte mit dem Nacken ganz sichtlich bei mir em; den
ganzen Sommer hatte ich des Fahrens vollauf, alles Elend
war von uns gekommen. —
„Glück auf!" rief ich, braver Mann! „Noch em
Gläschen aus Eures Wobltbäters Gesundheit." — Der
Greis that Bescheid, dann fuhr er fort: „Nach bin ich nicht
am Ende. Natürlich forschte ich überall ru erfahren, wer
mein unbekannter Wohlthätrr wäre. Der Wirth sagte mir's
— ach! ich konnte es nicht glauben. Aber der Hausmeister
des Schlosses und der hochwürdigste Herr Pfarrer bestä-
tigten es. — Es — war ein reicher Jude aus der Resi-
denzstadt. Herr, mecke halbe Freude war dahin. Oder
mußte es mich nicht für mein ganz-s Leben betrüben, daß
der Mann, der mein Schutzengel war, nickt mit uns an-
beten sollte den Sohn Gottes, in dessen Namen wir eirzig
das Heil hoff n für Zeit und Ewigkeit?
So oft ich betete, betcke ich auch, daß er des Mannes
Augen öffnen möchte dem Lichte des wahren Glaubens : und
vor allem flehte ich Maria, die Mutter der göttlichen Gnade,
inbrünstig darum an. Und meine kleine , Enkelin mußte
seine
-M°m Szch
er. r; «>° HL7F°r
,evso<? Schifferrecht. Alles gmaS^ g^te ehrten
>er glücknch und Ses-guet dre ; 4 aufring.
KMen rmch, daß warm es zwn
'strick«^ H«r. v°raangenen L,ch^ ^ °. ^^E auS dem
rnsafs^ S'vg wem Sohn Mlt meyrcrm dort
mir Hr dm noch gefrorenen See nach - ^iel-
üamt in der Frauenkirche berzuwahmm __ ^n
g./btJhr ffM von dem Unglücke gehört,^ ^het
' Ge^' dort nicht weit von der Jnfe - w Kommen,
n?tzz«drach das Eis. ZwrrP-rssne sni ^rmal
V^r-wz aber ertrank mit den übrigen.
!-'cknam konnten wir wiedersiadm. Tasche
,-r Alte hatte ein blaues Tuchlem Dann
a um sich damit die Thrdnen Z" ^r Gelt qe
worAfort: Der kleine Christoph war ebm zu ^ser
er aV, mch der Scheck, welchen dre Muck F^ber
heu cken Nachricht gehabt hatte, Aacht Tage
in « Tage Avollonia, ihrem Nam^
-lauern UnMckStage wurde sie begraben.
der See. Die mannigfaltige« ^?rsprllnge^ Has
«d liM leiteten den Blick ^ber bre , t
.MÜerye, dos in weiter Ferne dm W ^nntz-
>r tv^. Aus den Bückten rechts und - A'oster, brer !
'aotz >fe- und Sck'össrr und ew st-iMorgendufte !
chre" stn Glanz der Sonne, dock mr einer Stunde !
tzott-h den beschatteten hedeck'r die-
2'^ imr an der Intel. Wstdes G klewen
-,cht, dem Gesträuch stand dre - u'd znch' >
rwe Z. Ich setzte wich auf -ine Baak am
e Landschaft. . . wick nack
Heckes ,ch nach einige'' Zeit ferilg wa, den Wien
um. zu d.» N'«"" „u z,b-uu». s»
Mädchen knicen; sie betsten voll wieder
Alten; bnrt'q stavdm sie an . cMschx Wnn i
,ll ^Nach'n. Auf der Rückkehr zog
le«- " die ich mitgenommen habe, «« . , ihren da-
findest meines gestrige« Abendessens. ^EN Frühstücks, i
bi«. / erfreuten sich köstlich des vng- hat ihn, !
r v'-ck mich durch den Wen «na M-n
zU^M ans seinem Leben mllzulb-ck ;ch ihn
n ^.L'e alt seit Jbr wohl schon? wahrhasiB
ff dUKtundsiebzig Jahre, H»rr st -7 »» __ „Herr,
,raä> » Euch noch mit dem Ruder P ^.„dlEure Eokelin. s
säht l wohl.« — Dieses Mädchen 'ck woy vom
's p ihr Vater?« ' Der Alte ««b« „ihr
"Ä " Eben angei-tzt batte, -v ' „ __ „D^ rst
r ^' welcher mein Sohn war ist n braven Groß-
?r ss^hiimm," sagte ich. .Man ste b , tieher Gott, sie
chw'L Der Sck-ffer antwortete: »Ach, ^se ist roch
>d keine Matter mehr'. ck,.x?Cbnstoph. Der-
pck'-tzne Gretchen und der noch Ebnere „Armer
ges erst zwei und ein halbe» I b wird Euch
. Wme Kinder!" rief ^uhck. Höhe^
, we^rlassev.- Der Alte b°b das Gla wird uns
ßtiÄri.s n mit starker Stimme auS, ..
nd ckrlgss'u. nein, sicher nM - .-h ^in frommer
st b^ffhr hatzi reckt," sagte ick. 1 Krnd m
>' ° Mit Wohlgefallen lab ich Euch un°
veHelle beten. Der Sckisser .^'Schuldigkeit. Aber
, Herr. Beten ist wohl nnse" Sch^^
ivst so augenblicklich geholfen h .. „
»d wird er auch sonst «rück .„ erzähle«?"
lbr hättet wohl Denkwürdrae» r« er
Dohl Denkwürdises?" Und nun
Geschichte: "
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de? an, der Plärrer und die Gutsherrschaft thaten auch
viel Gutes. Ich befand mich trotz all deS Leibens wunder-
bar kräftig und a-sund. Früher als g-wöhn?rch stellte sich
der Frühlina ein; eS war viel mit Fahren auf der See zu
verd'enen. All mein Lckd vergaß ich über der Freude,
meinen Enkelchen Brod verschaffen zu können.
Ab-r bald mußte ich auch dieses Trostes entbehren.
M m Nachen war alt und morsch. GneS Tage?, als ich
NachtS allein nach Haute fuhr, überfiel mich «in starker
Sturm. Nabe am Mr stieß der Nachen heftig auf einen
Stock unter dem Mass r. Der Boden bekam ein großes
Lock, mit Notb kam ich an's Ufer Als ich am andern
Morg-n den Schaden besab, fand ich den Nachen zerschellt.
Ich hatte ke'n Geld, und daß mir der Z'immermnster einen
neuen Nach-m ohne Abzahlung besorgen würde, daran war
nicht zu denken. — Herr, um meinen Sohn habe ich nicht
so v^el aeweint, als um meinen Nachen. Gott verzeche
nrr's, aber ich weinte ja meiner Eckel w-qen, denn wie
sollte ich jetzt sie ernähren, da ich keinen Nachen batte?
Eines Tages war ich eben in Arbeit, denselben zu zer-
schlagen, das Mädchen saß neben mir, da kam ein feinge-
kleideter Herr an's Ufer „Schiff >r," sprach er, „bist du rasend ?
du zerschlägst deinen Nachen, und ich. „ich will nach der
Insel gefahren sein?" — „Herr," rief ich, ich habe aus-
gefahren," und ich mußte laut aufwriren wie ei« Kind.
Der Mann schien Mitleid zu fühlen; ich erzählte ihm
müne ganze klägliche Geschichte. Der Mann gab mir einen
großen Thaler und ging schweigend fort. Am anderen
Morgen ging ick leichteren Muthe« wieder an meine trau-
rige Arbeit. Ich vernahm das Plätschern eines Ruders
und gewahrte den jungen Hwrn von gestern, welcher in
einem ganz reuen Nachen von der Waldzunqe heransteuerte:
er wußte das Ruder recht aut zu führen. — „Alter!" rief
er mir zu, nun mußt du doch mich nach der Insel fahren;
in de» weiten See will ich mich doch nicht wagen." Ich
fuhr ihn hinüber. Als wir an's Ufer stießen, da nahm er
mich bei der Hand und sprach: „Braver Alter, sieh, da?
ist jetzt dein Nachen. Ich habe ibn für dich gekauft; ich
schenke ihn dir und dein-n Enkeln." Dazu schenkte er mir
erst noch ein schönes Stück Geld.
Herr, wie ick betete auf der Rückfahrt, wie ich Gott
dankte, könnt ihr Euch vorstellen. Da betete ich auch für
meinen unbekannten Wohlthätsr und trug cS der lieben
Gottesmutter recht nachdrücklich auf, für ihn bei Gott zu
bitten. Ueber den See kam ich, ich weiß nicht wie. ES
war der glücklichste Tag meines Lebens. Und GotteS Se-
gen kehrte mit dem Nacken ganz sichtlich bei mir em; den
ganzen Sommer hatte ich des Fahrens vollauf, alles Elend
war von uns gekommen. —
„Glück auf!" rief ich, braver Mann! „Noch em
Gläschen aus Eures Wobltbäters Gesundheit." — Der
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am Ende. Natürlich forschte ich überall ru erfahren, wer
mein unbekannter Wohlthätrr wäre. Der Wirth sagte mir's
— ach! ich konnte es nicht glauben. Aber der Hausmeister
des Schlosses und der hochwürdigste Herr Pfarrer bestä-
tigten es. — Es — war ein reicher Jude aus der Resi-
denzstadt. Herr, mecke halbe Freude war dahin. Oder
mußte es mich nicht für mein ganz-s Leben betrüben, daß
der Mann, der mein Schutzengel war, nickt mit uns an-
beten sollte den Sohn Gottes, in dessen Namen wir eirzig
das Heil hoff n für Zeit und Ewigkeit?
So oft ich betete, betcke ich auch, daß er des Mannes
Augen öffnen möchte dem Lichte des wahren Glaubens : und
vor allem flehte ich Maria, die Mutter der göttlichen Gnade,
inbrünstig darum an. Und meine kleine , Enkelin mußte
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