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Pfister, Kurt [Hrsg.]
Albrecht Dürer: Werk und Gestalt — Zürich [u.a.]: Amalthea-Verl., 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.73379#0057
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Die niederländische Reise
Im Juli i5io tritt Dürer, begleitet von Frau und
Magd, die Reise nach den Niederlanden an. Kaiser
Maximilian, der ihm eine jährliche Rente ausgesetzt
Hatte, war gestorben und es galt, von seinem Nachfolger,
Karl V., ihre Bestätigung zu erlangen. Er reist zu
Schiff über Bamberg, Frankfurt und Mainz nach
Köln und von da auf dem Landweg nach Antwerpen.
Da der Kaiser nicht mehr in den Niederlanden weilt,
eilt er ihm über Aachen nach Köln nach, wo er (im
November) „mit großer Mühe und Arbeit" die Be-
stätigung der Rente erhält. Obschon also nun der un-
mittelbare Zweck der Reise erreicht ist, kehrt Dürer
wieder in die Niederlande zurück und hat dort bis zum
Juli 1511 geweilt.
Ein Reisetagebuch unterrichtet aufs genaueste über
die einzelnen Stationen der Fahrt, über die landschaft-
lichen, künstlerischen lind menschlichen EindrückeDürers,
über die Bilder und Zeichnungen, die er während der
Reise schuf, über vielfache geschäftliche rind gesellschaft-
liche Anknüpfungen und bezeugt nicht zuletzt die Geltung
seines Namens lind Ruhmes im fremden Land. Man
muß sich freilich mit der nüchternen Diktion dieser Auf-
zeichnungen abfinden, die seitenlang oft nur Notizen über
Ausgaben für den täglichen Bedarf bringen, die auch
der mannigfachen Begegnungen mit Künstlern der Zeit
meist in kurzen Bemerkungen gedenken und nur anläß-
lich festlicher Veranstaltungen, wie sie bei Einzug und
Krönung Karls V. oder bei einer Antwerpener Prozes-
 
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