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Philipp <I., Hessen, Landgraf>; Johann <III., Henneberg, Graf> [Oth.]
Allen vnnd yeden, Durchleuchtigen, Ewirdigsten, Ewirdigen, Hochgebornen, Wolgebornen, Edlen, vnnd Erbarn, Stadhaltern, Churfürsten, Fürsten, Graffenn ... vnnd andern stenden vnnd vorwanten des heiligen Römischen Reychs. Empieten wir Philips von gots gnaden Landtgraff zu Hessen ...Vnser ... gruss ... vnd fügen ... zuwissen, das ... vnser lieber Oheym her Johans Coadiutor des Stiffts Fulda ...: [Datum Cassel am Sontag Quasimodogeniti. Anno [et]c. xxvi.] — [Erfurt], 1526 [VD16 ZV 24500]

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https://doi.org/10.11588/diglit.30260#0012
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vndangperlich erzeigen / ſondern ires teyls ſolchenn vertrage nachkomen / vnnso
bey den iren ernſtlich verfugen wolt / denn / wie ſich gepurt ʒuhalten. Dergleiehen
freuntlicher ſchꝛifften vnnd pꝛoteſtation vil ſo vnns ſolcher voꝛtrag dermaſſen
gepꝛochenn wurde / das vnns daſſelbig beſchwerlich vnnd vnleydlich were /
habenn wir offtmalls ernewert / aber ſouill wyr mehr freuntlicher vnnd
gutlicher erinnerung bit vnd ſuchung gethan / ſouil weniger vnſer Oheim der
Coad iutoꝛ vnd ſein Cappittel / vns ſolehen vertrag zuhalten gemeint vnnd be7
dacht geweſen ſein. As aber angetzeigt wyrdet / das wir mitler ʒeyt irer antwoe
einen Amptman gein Fulda geſetʒ haben ſolten / zuwidder dem voꝛtrage / darumb
hat es dieſe geſtalt / das war iſt / das wir vnns mitt einnander im vertrage eins
Schultheiſſen verglichen hatten / Darumb wir auch dem Coadiutoꝛi den zuſetʒes
offtmalls geſchꝛiebenn habenn / welchs er bis auff dieſe irrung des vertrage
bꝛuchs verʒogen / ſo haben wir alle dieweil die ſach dem vertrage gemes geſtandꝰ
auch kein gedencken yemants fur vns dahin ʒuſetzen / darauff gehabt biſſolang
wir dieſſen voꝛtrag bꝛuch vernumen / da haben wir vnſer notdurff nach Fulda
vnnſerthalben nit leer ſein laſſen konnen vnd alſo als wir meynen einen redlichen
man / fur vnſern Amptman / bis ʒu auſgang ſolcher irrũg da hin geſatzt / welchs
vns ym vertrage gar nit voꝛpotten / ziehen vns auff den ſelben / doch in der mey-
nung / ſo vnns der voꝛtrag verſigelt vnd gehalten were woꝛden / vnd der Coad-
iutoꝛ vnnſern Amptman fur einen Schuldtheyſſen het leiden moͤgen / yhnen alls
dann darʒu zugepꝛauchen. Wo aber ſein lieb darin beſchwerung gehabt / vns
mit yhme eyns andern Erbarn manß zuuergleichen / vnd dieſen in andere wege
zupꝛauchen. Wo ſie auch wie obgemelt / nicht bruͤchig were woꝛden / hetten
wyr fur vns eynen Amptman oder Schuldheyſſen gen Fulda zuſetzen / in vnſer
gedancken nye genohmen. Daraus erſcheynt / das wyr ſolchen vertrage / den
wyr mit ſolchem hohen vleiß zuhaltenn / geſucht / im wenigſten buchſtabenis
verletzt haben. Es iſt aber war / das der Coadiutoꝛ die zeit / ſo wyr Fulda mit
eynander ingehabt / vnnſer teyl der gefelle durch ſeinen kuchenſchꝛeiber / odder
diener eingenomen / vnnd auff vnſers dieners erfoꝛdern vnns dieſelben / byß aufß
dieſen tag / mit der that voꝛbehalten / deßgleichen vnnſern Amptman mit denen
von Fulda auß vnſerm befelh ichts ʒuhandeln / nit geſtatten woͤllen / vnnd vns
alſo / on rechtlich erkentnus vnfoͤꝛmlicher weiße / widder den Lantfridden des

vnſernmit der that entſetʒt har.

Es iſt auch nit an / da wyr geſehen / das ſie ſolchẽ vertrag zuhalten nit geneygat
geweſen ſind / haben wyr den vnderthanen des Stiffts zu Fulda die Bꝛandt-
ſchatzung / ſo wyr in krafft deſſelbigen verkaufft / außzugeben / byßſolange das
vns ſoleher vertrag gehaiten wůrde vewotten vnd anderonnt.

Das nhu vnſer Oheym der Coadiutoꝛ lange ſagen wollt / wie er voꝛ ſein perſon
den zuhalten willig / das ſind alleyne ploſſe woꝛdt. Al dieweil er die ſeinen / den
zunolnſtrecken / nit anhielt / wie dann der voꝛtrag ſoliehs vermocht / vnd nieht
anderſt / dañ der voꝛigen ſeiner vngeſchickligeyt mehrung geweſt / So er offent
lich geſehen / das ſeine Capittels herꝛn / ſo in ſeinem gehoꝛſam geſtanden / vnnd
noch ſteen / ſich dermaſſen widderſetzt haben / vnd er vnns nichts deſtaweniger
ſolche woꝛdt zugehen /fur genomen hat⸗ e U.
 
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