was die innerlich neuen Menschen von heute von
der Vätergeneration unterscheidet, das ist der
Wunsch, den jeder auch in seiner Mietswohnung
zum Ausdruck bringen kann: zunächst wollen wir
möglichst keine Zierformen — denn normalerweise
müssen sie schlecht sein —, dann und dafür aber
viel Platz, freien Platz; vielleicht noch nicht einmal
wirklich gestalteten Raum, aber wenigstens das
Gefühl, daß wir uns frei bewegen können; vor
allem den Ausdruck einer schönen Farbigkeit, den
Ausdruck von Helligkeit, von Freiheit — einen
Raum nicht für Spezialisten, für Fachmenschen,
für Stubenhocker, sondern für geistig bewegliche
Menschen, die sich zugleich im Besitze eines
leistungsfähigen Rörpers fühlen. Als wir jung
waren, war das Allererste, was wir praktisch
taten, daß wir auf vertikows, Rommoden und
Schränke kletterten und die sogenannten Ver-
zierungen abbrachen — in dem Gefühl, daß alles,
was in der Hand losging, nicht hingehörige Form
war. Was wir jetzt als schöne Farbe und karge
Form empfinden, das ist freilich eine Roppelung
von positivem und Negativem. In der Farbe
— das Gefühl haben wir — wird heute unbedingt
ein vernehmliches Ja gesprochen; wir haben in
ihr nie dagewesene Rlänge von ungemeinem Reiz,
von einer absoluten Harmonie, die tief befriedigt;
wir haben eine positive Überlegenheit über die
farbige Welt, in der wir Älteren einst aufgewachsen
ö
der Vätergeneration unterscheidet, das ist der
Wunsch, den jeder auch in seiner Mietswohnung
zum Ausdruck bringen kann: zunächst wollen wir
möglichst keine Zierformen — denn normalerweise
müssen sie schlecht sein —, dann und dafür aber
viel Platz, freien Platz; vielleicht noch nicht einmal
wirklich gestalteten Raum, aber wenigstens das
Gefühl, daß wir uns frei bewegen können; vor
allem den Ausdruck einer schönen Farbigkeit, den
Ausdruck von Helligkeit, von Freiheit — einen
Raum nicht für Spezialisten, für Fachmenschen,
für Stubenhocker, sondern für geistig bewegliche
Menschen, die sich zugleich im Besitze eines
leistungsfähigen Rörpers fühlen. Als wir jung
waren, war das Allererste, was wir praktisch
taten, daß wir auf vertikows, Rommoden und
Schränke kletterten und die sogenannten Ver-
zierungen abbrachen — in dem Gefühl, daß alles,
was in der Hand losging, nicht hingehörige Form
war. Was wir jetzt als schöne Farbe und karge
Form empfinden, das ist freilich eine Roppelung
von positivem und Negativem. In der Farbe
— das Gefühl haben wir — wird heute unbedingt
ein vernehmliches Ja gesprochen; wir haben in
ihr nie dagewesene Rlänge von ungemeinem Reiz,
von einer absoluten Harmonie, die tief befriedigt;
wir haben eine positive Überlegenheit über die
farbige Welt, in der wir Älteren einst aufgewachsen
ö