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Plenck, Joseph Jacob von; Rudolph Gräffer & Comp. [Hrsg.]; Camesinaische Buchhandlung [Hrsg.]; Geistinger'sche Buchhandlung [Hrsg.]; Joseph [Bearb.]; Blumauer, Alois [Bearb.]; Degen, Joseph Vinzenz [Bearb.]
Josephi Jacobi Plenck Consiliarii Cæsareo-Regii, Chirurgiæ Doctoris, Chemiæ Atque Botanices Professoris Publici ... Icones Plantarum Medicinalium Secundum Systema Linnæi Digestarum: Cum Enumeratione Virium Et Usus Medici, Chirurgici Atque Diætetici (Centuria II.) — Viennæ: Apud Rudolphum Græffer Et Soc., 1789 [VD18 90825381]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53176#0031
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aquoso, vinoso, et spirituoso/ Ex his ergo patet prin-
cipium gumosum, resinosum, amarum, adstringens in
Chinchina residere. Pulveri corticis non autem ex-
tracto ferreae insunt particulae. Cortici recenter pul-
verato inest peculiaris spiritus rector quem odor pecu- |
liaris prodit.
VIRTUS, Magis roborat, minusque stimulat ac calefacit
quam ullum aliud remedium amarum. Putredini humo- j
rum et partium solidarum resistit, minus tamen quam
Serpentaria, Chamomilla et Arnica. Primarium est re-
medium antifebrile sive febrifugum, et antiperiodicuim
Digestionem adjuvat, appetitum excitat, vermes necat,
pus et humores emendat, pituitam et obstructiones pi-
tuitosas suo amarore solvit, vasa roborat, sanguinem
compingit, secretionis et excretionis adjuvat. Prin-
cipio volatili in nervos agit, spasmos et nimiam irri-
tabilitatem sopit, atoniam fibrarum corrigit.
Vi antiphlogistica vera equidem cortex noii gaudet,
hinc in inslammatione vera et pura non convenit, at
egregie inssammatorios morbos a genio febris intermitten-
tis ortos, et inssammationes putridarum febrium, a putre-
dine natas, sanat.
Hinc primarium remedium est in morbis a laxitate
fibrarum, debilitate nervosa, irritabilitate nimia, putre-
dine sanguinis > aut genio periodico systematis nervosi,
ortis.
USUS MEDICUS. Primarium est remedium
1) In febribus intermittentibus. Vix illud requirunt ver-
nales , sed autumnales, qua? pertinaciores sunt et pra?-
cipue soporosm, quae saepe tertio vel quarto paroxysmo
jugulant. Attamen non nocet in febribus etiam levio-
ribus.
In morbis a febre intermittente ortis, ut in continua
remittente in quam intermittens male tractata saspe tran-
sit, in cephalalgia, sopore, ophthalmia, pleuritide
peripneumonia, enteritide, catarrho, tussi, astrnate,
vomitu, cholera, arthritide, hysteria, convulsione,
spasmo, phthisi.
In morbis a febre intermittente relictis ut in infarctu
tumido lienis, ictero, maculis, hydrope, in excretione
aucta ut diarrhaea, sudatione, haemorrhagia uterina,
lactis fluxu uberiori, in excretione suppressa ut ssuxu
menstruo aut hsemorrhoidali, aut lactis suppresso.
2) In morbis periodicis. Hi morbi a latente febre inter-
mittente orti noscuntur typo, oscitatione ad initium
et sudore acidum spirante ad finem paroxysmi, nec
non sedimento lotii lateritio; sic cortex in periodice re-
currente palpitatione cordis , anxietate, tussi, cepha-
lalgia, hemicrania, odontalgia amaurosi, rheumatis-
mo, haemorrhagia narium, dolore supercilii, inssamma-
tione oculi, dolore vesica? vel renum calculum men-
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Die China wird durch wäfsrige, weinigte u. geistige Mittel
ausgezogen; hieraus erhellt, dass sie einen gummichten,
harzigten, bittern und zusammenziehenden Bestandtheil
enthalte. In der gepulverten Binde, nicht aber im Extrakt,
befinden sich Eisentheile. Die frisch gepulverte Rinde,
verräth durch einen besondern Geruch* den darinn befind-
lichen sogenannten Pfianzengeist.
ARZNEIKRAFT* Sie stärkt mehr, reitzt und erhitzt weniger,
als irgend ein anderes bitteres Mittel; widersteht derFäulnifs
der Säfte und der festen Iheile, jedoch weniger als die
Schlangen wurzel, Kamillenblumen und die Wollverlei*
Sie ist das vorzüglichste aller Fieber und periodische Krank-
heiten dämpfenden Mitteln ; befördert die Verdauung,
reitzt die Eslust, tödtet die Würmer, verbessert den Eiter
Und die verdorbenen Säste, löset den Schleim und schlei-
michte Verstopfungen auf, stärkt die Gefässe, macht das
Blut dicker, befördert die Ab-und Aussonderungen. Ver-
möge ihres flüchtigen Bestandtheils, würkt sie auf die Ner-
ven, besänftiget Krämpfe und zu starke Reizbarkeit; hebt,
die Erschlasfung der Fasern.
Eine wahre Entzündunghebende Krast, ist zwar der
Chinarinde nicht eigen; bei ächten und reinen Entzün-
dungskrankheiten ist sie also nicht zuträglich ; aber bei jenen
die von einem Wechselfieber entstanden ; so wie auch bei
jenen Entzündungen, die in Faulfiebern, eine Folge der
Faulung sind, leistet sie herrlichen Nutzen.
Sie ist folglich das vorzüglichste Mittel in allen Krank-
heiten von Erschlassung der Fasern, Nervenschwäche, zu
grofser Reizbarkeit, Faulung des Bluts, oder die von einer
Stimmung des Nervensystems zu periodischen Krankheiten
herrühren.
MEDIZINISCHER GEBRA UCH. Sie ist das Hauptmittel:
i) Bei Wechselfiebern. Die im Frühling entstehen, be-
dürfen ihres Gebrauchs fast nie ; allein destomehr die
hartnäckigem Herbst- und besonders die schlas süchtigen
Wechselfieber, die oft beim dritten Anfall tödten. Bei
gelinden Fieber schadet die Chinarinde jedoch auch nicht.
In Krankheiten die von Wechselfiebern entstanden, z.B.
in anhaltenden , nachlafsenden, worinn schlecht behandelte
Wechselfieber oft übergehen ; beimKopfwehe, Betäubung»
Augenwehe, Brust- Lungen - und Gedärmentzündung,
beimKatharr, Husten, Engbrüstigkeit, Erbrechen, Gallen-
krankheit, Gliedersucht, hysterischen Zufällen, Zuckun-
gen, Krämpsungen, Schwindsucht.
In Krankheiten die von Wechselfi.ebe.rn zuriickgelassen
worden; als Verstopfungen der Milz, Gelbsucht, Flecken,
Wassersucht; bei vermehrter Ausleerung, als beim Durch-
falle, beim Schwitzen, Gebährmutterblutfiufs, zu häufigem
Aussiufse derMilch; bei unterdrückten Ausleerungen, als
der monatlichen Reinigung, der goldenen Ader, der Milch.
zj In periodischen Krankheiten. Diese, von einem ver-
borgenem Wechselfieber entstanden, werden an ihren Gang,
am Gähnen beim Anfang, an den sauer riechenden
Schweifs beim Ende des Anfalls, wie auch an den ziegel-
rothen Bodensatz im Harnen erkannt. So zeigt z. B. die
Rinde ihre vortrefliche Wirkung beim Herzklopfen, bei
Bangigkeiten, beim Husten, Kopfschmerz, halbseitigen
Kopfschmerz, bei den schwarzen Staar, beimRheumatismus,
 
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